Der Konsument bleibt die Schwachstelle
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1. Die wirtschaftliche Stimmung (Economic Sentiment) in Euroland hat sich im April spürbar verbessert: sie stieg von 96,1 auf 96,6 Punkte. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte (Median 96,0 Punkte) wie auch unsere Prognose (96,2 Punkte) übertroffen. Mit Ausnahme der Konsumenten, die unverändert pessimistisch in die Zukunft blicken, hat sich die Stimmung in allen anderen Bereichen - Industrie, Bau und Einzelhandel - spürbar verbessert und liegt jeweils über dem langjährigen Durchschnitt.
2. Nach wie vor gedrückt ist die Stimmung der Konsumenten. Mit -14 Punkten blieb das Konsumentenvertrauen Eurolands weiterhin unter seinem langjährigen Durchschnitt. Betrachtet man die einzelnen Länder, so überwiegen sogar die Verschlechterungen, in sechs Ländern - darunter auch Deutschland - sank das Konsumentenvertrauen, in vieren stieg es an. Nicht besser zeigen sich die eingehenden Teilkomponenten. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Gesamtwirtschaft in den kommenden zwölf Monaten wird pessimistischer gesehen, dagegen haben sich die Erwartungen bezüglich der finanziellen Situation etwas und die Sparabsichten deutlich verbessert.
3. Das Industrievertrauen hat einen unerwartet großen Sprung nach vorne -5 Punkte getan, und hier zeigt sich auch in fast allen Ländern eine Verbesserung. Allein in Portugal und Finnland trübte sich das Industrievertrauen ein, in den Niederlanden stagnierte es. Der Anstieg kam zum überwiegenden Teil von einer besseren Beurteilung der Auftragslage, die sich auch aus einer verbesserten Beurteilung der Auslandsorder speist. Auch der Druck von den Fertigwarenlagern hat etwas abgenommen, sodass ein größerer Teil der neuen Aufträge produktionswirksam werden könnte. Da die Produktionserwartungen aber unverändert blieben, scheinen die Unternehmen die Lager insgesamt immer noch als zu hoch einzustufen. Wie gut das Plus des Industrievertrauens aber insgesamt zu bewerten ist, zeigt das Geschäftsklima (Business Climate), das dessen Ergebnisse zugeschnitten auf die Produktionstätigkeit kondensiert. Dieser Indikator machte einen großen Sprung von -0,07 auf +0,38 Punkte und zeigt damit deutlich eine Expansion der Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahr an.
4. Mit den ersten Stimmungsindikatoren für das zweite Quartal deutet sich auch für Euroland die von uns prognostizierte Belebung an: Eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 % im Vorquartalsvergleich erscheint erreichbar. Die Schwachstelle der konjunkturellen Erholung bleibt der Konsument.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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