Der Januar-Effekt
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Insgesamt hatten die Aktienmärkte weltweit einen vielversprechenden Auftakt in das neue Börsenjahr 2006. Dabei wurden die Kurse sowohl vom nahenden Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA sowie dem typischen Januar-Effekt getrieben, der sich saisonal bedingt in den ersten Tagen des neuen Jahres positiv auf die Aktienkurse auswirkt. Statistischen Beobachtungen zufolge erfolgt beim DAX 88% des Januar-Effekts in der ersten Handelswoche des neuen Jahres. Verantwortlich dafür zeigen sich zum einen Wiederanlagen nach dem halbjährlichen Zinszahlungstermin, zum anderen kommt es zu Wiedereindeckungen als Folge steuerlich bedingter Verkäufe zum Jahresschluss. Der DAX legte in der ersten Woche um 2,4% zu, damit könnte er bereits die meiste Performance des Januars erzielt haben. Die übrigen Euroländer verbuchten ähnliche Kursgewinne, Frankreich lag mit 3,2% an der Spitze. Auch die USA starteten mit 2,5% positiv ins neue Jahr, während die Technologiebörse Nasdaq mit +3,9% – bedingt durch Kurssprünge bei Google und Yahoo – besonders positiv herausragte. Aus technischer Sicht spricht noch nichts für die Beendigung der Rallye seit Oktober letzten Jahres. Dennoch weisen die kürzerfristig ausgerichteten Indikatoren auf eine zunehmend überkaufte Situation hin. Dies deutet zunächst auf eine abnehmende Anstiegsdynamik hin. Darüber hinaus zeigt der zunehmende Reifegrad des Aufwärtstrends seit Oktober einen wachsenden Konsolidierungsbedarf an. Zudem hat sich der Ölpreis wieder deutlich seinem letztjährigen Jahreshoch angenähert, und der Euro setzt nach der Konsolidierung zu einem erneuten Höhenflug gegenüber dem US-Dollar an.
In den USA werden ab dieser Woche die Ergebnisse für das vierte Quartal - und in den meisten Fällen für das gesamte Geschäftsjahr 2005 - bekannt gegeben. Traditionell beginnt Alcoa am heutigen Abend den Datenreigen, bevor die Roche-Tochter Genentech morgen nachzieht. Die heiße Phase beginnt ab kommenden Montag, wenn AMD, Yahoo und viele andere Technologietitel ihre Ergebnisse vorstellen. Standard & Poor‘s erwartet im Durchschnitt ein Gewinnplus von 13,6% für das Quartal. Ansonsten dürften in dieser Woche aufgrund der gerade stattfindenden Automesse in Detroit die Automobilwerte im Vordergrund stehen.
In der neuen Wochen ist das bestimmende Datum für die Entwicklung des US-Rentenmarktes die Veröffentlichung der Zahlen zum Einzelhandelsumsatz am Freitag. Trotz der starken Entwicklung der Unterkomponente „Autos“ rechnet COMINVEST in Summe mit einer schwächeren Zahl, die auch den Erwartungen des Marktes nicht gerecht werden sollte. Daneben werden ebenfalls am Freitag die Produzentenpreise veröffentlicht, hier gehen wir aufgrund der wieder gestiegenen Energiepreise von einem stärkeren Anstieg gegenüber dem Vormonat aus. Am Dienstag wird der ZEW-Indikator für Euroland und Deutschland veröffentlicht. Beide Zahlen erwarten wir positiv, die Auswirkungen auf den Rentenmarkt sollten allerdings verhalten ausfallen. Das weitaus wichtigere Datum wird die am Donnerstag stattfindende Sitzung der EZB sein. EZB-Ratspräsident Jean Claude Trichet wird die guten Daten der vergangenen Woche aufgreifen und weiterhin eine Erhöhung der Leitzinsen in Aussicht stellen. Für die Sitzung am Donnerstag gehen wir allerdings von einer Beibehaltung des Leitzinses von 2,25 % aus. Insgesamt rechnen wir mit einem leicht schwächer tendierenden Bund Future und einem Rückgang auf 122 Punkten.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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