Kommentar
17:16 Uhr, 12.10.2017

Der IWF warnt auch im Aufschwung

In seinem jüngsten Weltwirtschaftsbericht hat der Internationale Währungsfonds (IWF) sich zuversichtlich über die konjunkturelle Entwicklung geäußert und bescheinigt dem bereits 2016 begonnenen globalen zyklischen Aufschwung weiterhin eine positive Entwicklung. Die Wachstumszahlen für die Weltwirtschaft wurden für das laufende Jahr von 3,5 % auf 3,6 % und für 2018 von 3,6 % auf 3,7 % angehoben. Allerdings warnt der IWF davor, sich von den Zahlen blenden zu lassen. Denn lediglich kurzfristig sind die Risiken für diesen Ausblick ausgeglichen. Mittelfristig bestehen dagegen nicht unerhebliche Wachstumsrisiken.

So verweist der IWF auf die positiven finanziellen Rahmenbedingungen infolge der Notenbankpolitik. An die Droge des billigen Geldes scheinen sich die Finanzmärkte ja gewöhnt zu haben. Jedoch hat die US-amerikanische Notenbank (Fed) bereits einen Kurswechsel vollzogen, und auch die Europäische Notenbank (EZB) wird sich nicht ewig diesem geldpolitischen Normalisierungsprozess entziehen können. Der japanische Weg ist für die EZB keine Option, was allen Marktteilnehmern bewusst sein sollte. Doch nicht nur Börsianer müssen dies verinnerlichen, sondern auch Politiker. Denn weiterhin besteht die Gefahr, dass sich die politisch Verantwortlichen selbstzufrieden zurücklehnen und in falscher Sicherheit wiegen.

Die von den Notenbanken erkaufte Zeit wurde bisher nur zum Teil für eine nachhaltige Haushaltssanierung genutzt. Deshalb verweist der IWF in seinem Bericht nochmals darauf, dass die Chancen für strukturelle und finanzielle Reformen genutzt werden müssen, um für mehr Widerstandsfähigkeit, Produktivität und Investition zu sorgen. Denn sollten sich die globalen Refinanzierungsbedingungen infolge der anstehenden geldpolitischen Anpassungen für Staaten, Unternehmen und nicht zuletzt Privatpersonen deutlich verschlechtern, ginge auch wieder politischer Handlungsspielraum verloren.

An die Adresse der EZB und der Eurostaaten gerichtet wurde in dem Bericht betont, dass falls eine geldpolitische Straffung notwendig werde und zugleich die Erholung von Preisen und Wachstum in den hoch verschuldeten Mitgliedsstaaten noch im Gange ist, dann wäre das für diese Länder riskant, wenn sie noch nicht die notwendigen finanziellen Anpassungen und Strukturreformen vorgenommen haben. Mit Blick auf die Inflation wird für 2017 ein Anstieg auf 1,5 % erwartet und nicht vor 2021 mit 1,9 % ein Wert im Bereich der anvisierten Zielmarke erreicht. Somit ist der Hinweis an die europäischen Notenbanker, erst dann den Akkomodationsgrad ihrer Politik zu verringern, wenn es „konkrete Hinweise auf einen dauerhaften Anstieg der Inflation“ gibt, die logische Konsequenz.

Man wird in den kommenden Monaten sehen, ob die Politiker und Vertreter der Notenbanken die mahnenden Worte verstanden haben und gegenüber den nachfolgenden Generationen verantwortungsvoll reagieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt!


Spanische Regierung stellt Ultimatum

Im Prinzip hat Präsident Carles Puigdemont die Unabhängigkeit Kataloniens zwar erklärt, aber vollziehen wollte er sie dann doch nicht, zumindest noch nicht. Nach seinem Vorschlag soll die Loslösung zunächst ausgesetzt werden, um Gespräche mit der Zentralregierung in Madrid führen zu können. Doch die Reaktion aus Madrid ließ nicht lange auf sich warten und war so sicher nicht erwartet worden.

Die spanische Regierung verlangt nun ihrerseits bis zum 16. Oktober eine Klarstellung, ob die Unabhängigkeit für die Region ausgerufen wurde oder nicht. Die jetzige, ungeklärte Situation ist Gift für die Finanzmärkte und somit ist es nicht verwunderlich, dass die Bewertungen der innenpolitischen Turbulenzen durch die Kredit- und Warenmärkte nicht lange auf sich warten ließen. So hatte die Ratingagentur Fitch angekündigt, die Kreditwürdigkeit der Region in Spaniens Nordosten weiter herabzustufen. Als Grund hatte die Agentur „unvorhersehbare Ereignisse" in Katalonien angegeben, womöglich sogar „Störungen" beim Finanzzugang für die Region. Die Bonität Kataloniens ist bei Fitch bereits auf das spekulative Niveau BB gesenkt worden. Das große Finanzinstitut Banco Sabadell hat angekündigt, seinen Firmensitz von Katalonien nach Alicante zu verschieben und die Großbank La Caixa erwägt, ihren Sitz auf die Balearen zu verlegen.

Die Situation spitzt sich also weiter zu und von Entspannung kann nicht die Rede sein. Somit sinken die Chancen der katalanischen Regierung, einen Vermittler zu finden, nahezu auf null und in den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob die Investoren eine friedliche Lösung dieses Konflikts für möglich halten.

Spanische Staatsanleihen wie beispielsweise die 10-jährige Anleihe (A19KVL) mit Laufzeit 10/2027, die in den vergangenen Tagen unter der unsicheren Situation im Nordosten des Landes gelitten hatten, notieren aktuell bei ca. 98,60 % und rentieren somit bei ca. 1,60 %.


Der ESM auf der Suche nach seiner neuen Rolle

Fünf Jahre alt ist er dieser Tage geworden, der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM), im Volksmund auch „Euro-Rettungsfonds“ genannt. In dieser Zeit hat er mit Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Zypern gleich fünf Euroländer vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt. Und immer wieder wird die Idee diskutiert, den ESM zum Europäischen Währungsfonds (EWF) aufzuwerten.

Insbesondere der scheidende deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ist einer der Befürworter, welcher dem ESM zutraut, künftig die Schuldenregeln der Eurostaaten zu überwachen. Damit dürfte er sich freilich bei der EU-Kommission nicht nur Freunde gemacht haben, hatte doch bisher sie die Aufgabe, über die Budgets der Mitgliedsländer zu wachen, inne. Aber bekanntlich wurden bei Überschreiten der Drei-Prozent-Obergrenze für Haushaltsdefizite immer wieder Ausnahmeregelungen erteilt, was einen wie Schäuble ordentlich gewurmt haben dürfte. Der Bundesfinanzminister macht mit diesem Vorstoß der Kommission ja auch indirekt klar, dass sie in seinen Augen in diesen Fällen keinen guten Job machte. Daher wird man hier dicke Bretter bohren müssen, lässt sich doch die EU-Kommission nicht gerne Kompetenzen wegnehmen. Außerdem wäre zu prüfen, ob eine solche Kompetenzübertragung nicht eine Änderung der Lissabonner Verträge notwendig machen würde.

Ihre Rettungsmechanismen aber müssen die Länder der Eurozone dennoch neu sortieren. Denn mit dem bisherigen, neben ESM und Kommission, dritten Partner, dem Internationalen Währungsfonds (IWF), wird man nicht rechnen können - will dieser doch künftig Euro-Staaten keine Darlehen mehr gewähren. Aus der Troika wird also ein Duo aus Kommission und ESM. Die Frage ist nun, ob der ESM dann besser ausgestattet wird und eine Art Schlechtwettergeld bekommt, wie es sein Chef Klaus Regling fordert – also ein Euro-Budget, mit dem man eine Krise in einem Euroland rasch und unbürokratisch bereits im Keim ersticken könnte. Weil das Land im Falle einer Notlage keine Bedingungen (wie bisher etwa Griechenland bei den klassischen ESM-Rettungsprogrammen) erfüllen müsste, regt sich unter anderem in Deutschland Widerstand gegen eine solche Idee.

Somit ist der ESM auf der Suche nach seiner neuen Rolle und man darf gespannt sein, wie diese genau aussehen wird.


EZB: Banken müssen Risikovorsorge stärken

Schützenhilfe erhält die Europäische Zentralbank (EZB) von Wolfgang Schäuble bei der Forderung nach höheren Rückstellungen für Problemkredite. Er könne die EZB in der Position nur unterstützen, sagte der noch amtierende Bundesfinanzminister. Das in neuen Richtlinien der EZB anvisierte Ziel ist es, von 2018 an alle neu als notleidend eingestufte Darlehen Schritt für Schritt vollständig über Rückstellungen abzudecken. Dafür sollen den Euro-Banken je nach Art der Darlehen bis zu sieben Jahre Zeit gewährt werden. Auf diese Weise soll der Aufbau von unzureichend abgedeckten notleidenden Krediten künftig verhindert werden.

Die neuen Richtlinien gelten für alle Darlehen, die ab dem 1. Januar 2018 als notleidend eingestuft werden. Bei neuen und nicht besicherten Problemkrediten sollen die Institute zwei Jahre Zeit bekommen, um diese zu 100 % über Rückstellungen zu neutralisieren. Für neue besicherte Problemdarlehen sollen sie spätestens nach sieben Jahren eine vollständige Abdeckung erreichen.

Die neuen Regeln gelten nicht für die Altbestände an faulen Krediten. Das ist aber nicht unwichtig, zumal die Banken im Euro-Raum immer noch auf einem Berg an ausfallgefährdeten Darlehen von fast einer Billion Euro sitzen. Bis Ende des ersten Quartals kommenden Jahres wollen die Bankenwächter Maßnahmen vorstellen, wie mit den Altbeständen der ausfallgefährdeten Darlehen umgegangen werden soll.

Das hohe Ausmaß an faulen Krediten hat bei den Instituten direkte Auswirkungen auf deren Profitabilität. Gleichzeitig wird dadurch die Vergabe neuer Darlehen gebremst, was wiederum Folgen für das Wachstum einer Volkswirtschaft haben kann. Die neuen Richtlinien der EZB dürften somit zu einer vorsichtigeren Vergabepraxis und langfristig zu einer größeren Solidität der Bilanzen führen.


Nutzt Brüssel das Vakuum in Berlin?

Die Bankenunion innerhalb der Europäischen Union gilt als unvollendet, denn es fehlt noch die „dritte Säule“, die gemeinsame europäische Einlagensicherung. Die EU-Kommission will sie längst einführen. Doch die schwarz-rote Bundesregierung und die deutschen Bankenverbände kämpfen seit langem dagegen an und fordern Nachbesserungen.

Die sollen nun offenbar geliefert werden. So will die EU-Kommission mit Zugeständnissen wieder Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen über die Einführung einer gemeinsamen Einlagensicherung für Bankguthaben (Edis) bringen. Darüber hat das „Handelsblatt“ mit Bezug auf den Entwurf eines Kommissionspapiers berichtet. Demnach rückt Brüssel erstmals vorsichtig von dem Plan ab, bis 2024 eine voll vergemeinschaftete EU-Einlagensicherung einzuführen. Vorgeschlagen werden soll nun eine langsamere Edis-Einführung, die mit „Fortschritten bei der Risikoreduzierung" in den Bankenbilanzen verknüpft werden könnte. Von einem voll gesamtschuldnerisch haftenden EU-Einlagensicherungsfonds ist in dem Papier offenbar keine Rede mehr.

Dennoch ist Skepsis weiter angebracht. Zumal ursprünglich die europäische Einlagensicherung Edis bis 2020 als Rückversicherung für Fälle dienen sollte, in denen die finanzielle Ausstattung der nationalen Sicherungsfonds nicht ausreichten und ab 2024 sollten die Risiken dann voll vergemeinschaftet werden. Hierzu sollten alle Banken in einen Topf einzahlen. Mit den dadurch zur Verfügung stehenden 43 Mrd. € wären dann die Guthaben der Sparer bis 100.000 € abgesichert.

Jedoch muss sich zuerst noch zeigen, ob der Vorschlag genügt, um der deutschen Seite den Schrecken über eine gemeinsame Einlagensicherung zu nehmen. Dies dürfte stark davon abhängen, wie weit und wie konkret die genannten Fortschritte bei der Risikoreduzierung aussehen würden. Man muss sich auch fragen, ob die EU-Kommission das politische Vakuum in Berlin nutzt, um ihr Thema der gemeinsamen Einlagensicherung gerade dann voranzubringen, wenn der Politikbetrieb hierzulande durch die Koalitionsgespräche mehr oder weniger lahmliegt.


Was macht D.T.?

Die Unsicherheit, welche der amerikanische Präsident, D. T., der Unberechenbare, stets verkörpert, muss ständig bei allen Überlegungen der Kapitalmarktakteure mit ins Kalkül gezogen werden. Erst recht, wenn es um die Besetzung an der Spitze der US-Notenbank geht. Nachdem Trump die noch amtierende Fed-Chefin Janet Yellen während des Wahlkampfes wegen ihrer Niedrigzinspolitik beschimpft hatte, lernte er inzwischen die Vorzüge einer ultralockeren Geldpolitik schätzen. Denn wegen seiner gewagten Konjunkturversprechen ist er auf billiges Geld angewiesen. Somit ist eine Verlängerung des Vertrags der „Taube“ Yellen an der Fed-Spitze wieder eine von vielen Optionen, aber dennoch nicht die präferierteste.

Bei der Neubesetzung, die im Januar ansteht, könnte es aber auch auf den früheren Fed-Notenbanker Kevin Warsh hinauslaufen – dann nämlich, wenn sich Trump doch für einen „Falken“, also einen Befürworter einer straffen Geldpolitik und hoher Zinsen, entscheidet. Chancen werden auch dem Fed-Gouverneur Jerome Powell eingeräumt, der in Fachkreisen als „Taube“ gilt und sogar bereit wäre, den in der Finanzkrise erlassenen Dodd-Frank-Act zu lockern.

Hinzu kommt, dass mit Stanley Fischer der derzeitige Stellvertreter von Yellen noch in diesem Monat in den Ruhestand geht. Damit kann Trump nahezu zeitgleich über die Fed-Spitze sowie den künftigen Vizechef befinden und somit indirekt die künftige Geldpolitik stark beeinflussen. Mit seinem kürzlich geäußerten Bekenntnis, er sei ein Freund niedriger Zinsen, hat er ohnehin wieder Grenzen überschritten und die Unabhängigkeit der Notenbank in Frage gestellt.


BayWa erfreut die Privatanleger

Des einen Leid, des anderen Freud oder wie heißt es so schön. In München steigen die Immobilienpreise immer weiter. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstitutes Empirica muss man in München durchschnittlich 17,03 € Monatsmiete pro Quadratmeter für einen Neubau und bei Bestandsimmobilien nur knapp 2 € weniger bezahlen. Beim Kauf einer Wohnung muss man in München mit mehr als 7.400 € pro Quadratmeter rechnen. Der daraus resultierende Boom in der Baubranche strahlt auch auf Unternehmen wie den Münchener Mischkonzern BayWa aus, der spielend 300 Mio. € am Kapitalmarkt aufnehmen konnte. Ebenfalls aktiv waren in dieser Handelswoche Threeab Optique und Altice Finco.

BayWa erfreute dabei die Privatanleger mit einem nachrangigen Bond und einer Mindeststückelung von 1.000 €. Der Perpetual-Bond (A2GSM1) ist mit einem jährlichen Kupon von jährlich 4,25 % bis zum 11.10.2022 ausgestattet. Anschließend richtet sich der Zins nach dem 5-Jahres Swap (+5 Basispunkte) und ab diesem Zeitpunkt ist das Papier jährlich zum 11. Oktober zu 100 % kündbar. Emittiert wurde zu 99,449 %, was einem Spread von +465,3 bps über der vergleichbaren Bundesanleihe gleichkam.

Threeab Optique legte einen 250 Mio. € schweren Bond (A19QNF) mit Fälligkeit am 01.10.2023 auf. Der Bond ist mit einem Zins von jährlich 4 % ausgestattet und wird halbjährlich im April und Oktober eines jeden Jahres ausgezahlt. Ausgegeben wurde das Papier zu pari, was +415 bps über Bund bedeutete.

Zu guter Letzt zeigte sich Altice Finco aktiv und begab eine Anleihe (A19QK3) mit einem Volumen von 675 Mio. €. Das Unternehmen stattete den Bond mit einem jährlichen Zins von 4,75 % aus, welcher halbjährlich im Januar und Juli eines jeden Jahres an die Anleger bezahlt wird. Fällig wird das 10 1/4-jährige Papier, das zu 100 % (+430 bps über Bund) emittiert wurde, am 15.01.2028.

Die beiden letztgenannten Emittenten ließen sich für ihre Titel neben einer Make Whole Option noch weitere Kündigungstermine zu bereits festgeschriebenen Kursen in die Anleihebedingungen aufnehmen und legten jeweils die Mindeststückelung auf 100.000 € fest.


NEUE UNTERNEHMENSANLEIHEN

Aktuelle Neuemissionen finden Sie immer auf Bondboard.

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MARKTDATEN AKTUELL

Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her

Getreu diesem Motto scheint der Euro-Bund-Future immer wieder mit neuen Leben erfüllt zu werden. Zu seinem Lebenselixier gehören die Krisen dieser Welt und daran mangelt es momentan bekanntlich ja nicht. Deshalb wurde inzwischen der seit vergangenem Donnerstag herausgebildete Abwärtskanal verlassen, aber das Rückschlagpotential ist weiterhin vorhanden.

In solchen Marktphasen lohnt es sich immer wieder, einen Blick auf die Charts zu werfen. Hierbei ist eine Unterstützungslinie bei ca. 160,70 % auszumachen und bei Durchbrechen dieser Marke ist ein erneuter Test des Tiefs vom 28.09.17 bei 160,24 % zu erwarten. Nach oben blickend hat sich auf dem Weg zur psychologischen Marke bei 162 % eine Widerstandslinie bei ca. 161,60 % herausgebildet.

Aktuell handelt das Rentenbarometer bei 161,46 % und somit im charttechnischen „Niemandsland“.


Aktuelle Marktentwicklung

Deutschland:

Der Dezember-Kontrakt des richtungsweisenden Euro-Bund-Future schloss gestern mit einem gehandelten Volumen von 0,568 Mio. Kontrakten bei 161,26 % (Vw.: 161,32 %).

Die Trading-Range lag im Berichtszeitraum zwischen 160,59 % und 161,68 % (Vw.: 160,24 % und 161,82 %).
Der Euro-Buxl-Future (Range: 162,08 % und 161,68 %) schloss bei 163,46 % (Vw.: 163,62 %),
der Euro-Bobl-Future (Range: 130,96 % und 131,36 %) bei 131,21 % (Vw.: 131,29 %)
und der Euro-Schatz-Future (Range: 112,105 % und 112,185 %) bei 112,14 % (Vw.: 112,165 %).

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe (110242) lag im gestrigen Bundesbankfixing bei +0,452 % (Vw.: +0,442 %).

USA:

Zweijährige US-Treasuries rentieren bei 1,517 % (Vw.: 1,475 %),
fünfjährige Anleihen bei 1,945 % (Vw.: 1,913 %),
die richtungsweisenden zehnjährigen Anleihen bei 2,339 % (Vw.: 2,321 %)
und Longbonds mit 30 Jahren Laufzeit bei 2,878 % (Vw.: 2,868 %).

Am Aktien- und Devisenmarkt waren gegenüber der Vorwoche folgende Änderungen zu registrieren:

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Die Entwicklung der wichtigsten Credit Indizes spiegelt im Vergleich zur Vorwoche eine Verengung der Spreads wider, was auf eine verminderte Risikoeinschätzung seitens der Anleger hinweist. Steigende Anleihekurse führten zu einer Reduzierung der Rendite und somit verringerte sich der I-Traxx-Main für Unternehmensanleihen guter Qualität um 1 auf 55,5 Punkte. Der I-Traxx-Crossover für High Yield Anleihen fiel um 5,5 auf 242,5 Punkte.

Die I-Traxx-Indizes bilden derivative Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) ab, mit denen Investoren den möglichen Default von Unternehmensanleihen absichern.

I-Traxx Entwicklung gegenüber der Vorwoche:

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WM-Teilnehmer und -Nichtteilnehmer aktiv

In dieser feiertagsbedingt verkürzten Handelswoche konnten die Investoren in den USA wieder aus dem Vollen schöpfen. Die Laufzeit-Bandbreite der emittierten Wertpapiere erstreckte sich von 4 Wochen bis zu 30 Jahren. Insgesamt wurden 207 Mrd. USD refinanziert. In diesem Zusammenhang ist sicherlich überlegenswert, wie man in den USA die expansive Geldpolitik – ohne die es eine permanente Schrumpfung der Wirtschaftsleistung geben würde – durchhalten will. Der Schuldenstand von 20,348 Bill. USD (Stand Anfang Oktober 2017) bedeutet gegenüber dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 einen Anstieg um 11,016 Bill. USD und das nominale BIP wurde in dem gleichen Zeitraum lediglich um 4,680 Bill. USD gesteigert.

In Euroland wurden im Vergleich hierzu lediglich „Peanuts“ am Kapitalmarkt eingesammelt. Tätig wurden neben Deutschland, das für die Fußball-WM in Russland qualifiziert ist, noch der Playoff-Kandidat Italien und die beiden nicht vertretenen, Finnland und die Niederlande.

Die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland hat bereits am Dienstag die 2026 endfällige inflationsindexierte Anleihe (103056) um 1 Mrd. € auf 12 Mrd. € aufgestockt. Die Zuteilung erfolgte bei einer realen Durchschnittsrendite von -1,04 %. Und am gestrigen Mittwoch buhlte man erneut um die Gunst der Anleger und erhöhte im Rahmen eines Tenders das Emissionsvolumen der 5-jährigen Bundesobligation Serie 176 (114176) um 3 Mrd. € auf nunmehr 14 Mrd. €. Die Zuteilung der 1,9-fach überzeichneten Gattung wurde bei einer Durchschnittsrendite von -0,26 % vorgenommen. Taggleich stockte Finnland eine 5-jährige Anleihe (A19DB7) um 1 Mrd. € auf und die Niederlande legten einen neuen Bond mit Fälligkeit 2024 (A19QGZ) auf. Ob die dabei mehr als 6 Mrd. eingesammelten Euros für einen neuen Bondscoach zur Verfügung gestellt werden, darf allerdings bezweifelt werden. Vielmehr stellt es die erste Refinanzierung der neuen, nach 208 Tagen Vakuum gebildeten Regierung dar.



NEUE COVERED BONDS, FINANCIALS, STAATSANLEIHEN

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Was haben die Türkei und die USA gemeinsam?

Die Gruppenphase der Qualifikationsspiele für die kommende Weltmeisterschaft in Russland ist vorüber und somit sind die WM-Startplätze größtenteils vergeben. Die Türkei konnte keinen dieser begehrten Plätze erreichen und bleibt damit der WM 2018 fern.

Neben dem sportlichen Misserfolg hat die Türkei derzeit mit weitaus größeren Problemen zu kämpfen. Nach dem wiederkehrenden verbalen Schlagabtausch mit Deutschland in der jüngeren Vergangenheit hat sich die Türkei nun auch mit den Vereinigten Staaten angelegt. Infolge der Festnahme eines Angestellten des US-Konsulats in der Türkei erreichte die Auseinandersetzung ihren vorläufigen Höhepunkt. Beide Länder setzten in einer ersten Reaktion die gegenseitige Visavergabe aus, was die türkische Landeswährung einbrechen ließ.

Im Vergleich zum US-Dollar fiel die türkische Lira zeitweise bis auf 3,8533 TRY zurück und handelte damit so schwach wie zuletzt Ende Januar dieses Jahres. Inzwischen konnte sich die Währung leicht erholen und notiert bei 3,6330 TRY. Zum Euro war der Wertverlust um einiges gravierender. So fiel die Lira in der Folge auf ein neues Allzeittief bei 4,5211 TRY. Mittlerweile handelt die Währung vom Bosporus allerdings wieder bei Kursen von ca. 4,3180 TRY.

Beim Währungspaar Euro/Dollar waren derartige Kursausschläge nicht zu beobachten. Auch wenn es die USA erstmals seit 1986 ebenfalls nicht geschafft haben, bei einer WM-Endrunde dabei zu sein. So handelte die Gemeinschaftswährung innerhalb der vergangenen Berichtswoche in einer Tradingrange zwischen 1,1670 USD und 1,1880 USD. Nach der Veröffentlichung des FOMC-Protokolls am gestrigen Mittwochabend notiert der Euro heute Morgen bei 1,1865 USD.

Die Turbulenzen um die Landeswährung der Türkei haben zu einem merklichen Anstieg der Handelsaktivitäten in diesen Währungsanleihen geführt. Des Weiteren waren Fremdwährungsanleihen lautend auf US-Dollar, russische Rubel und südafrikanische Rand im Fokus der Anleger.


AUSGEWÄHLTE FREMDWÄHRUNGSANLEIHEN

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Klaus Stopp, Leiter Skontroführung Renten der Baader Bank

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenskonflikten der Baader Bank AG:

http://www.baaderbank.de/disclaimer-und-umgang-mit-interessenskonflikten/

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