Kommentar
11:32 Uhr, 07.06.2024

Der Inflationstreiber, gegen den Notenbanken machtlos sind

Die EZB hat die Zinsen am Donnerstag gesenkt. Bei der US-Notenbank wird dieser Schritt erst später in diesem Jahr erwartet, wenn überhaupt. Ein Trend könnte der Fed mit ihrer abwartenden Haltung recht geben.

In der Eurozone schwankt die Inflationsrate seit Oktober 2023 zwischen 2,4 und 2,9 %. Das Inflationsziel von 2 % ist damit noch nicht erreicht, doch es ist greifbar, zumal bestimmte Sondereffekte aus dem Vorjahr die Inflationsrate aktuell höher erscheinen lassen. Ein weiterer Rückgang ist vorprogrammiert. Soll die Inflationsrate in Zukunft nicht wieder permanent unter 2 % fallen, kann man jetzt die Zinsen senken. Genau das wird getan.

In den USA ist man noch nicht so weit. Die Inflationsrate erscheint mit 3,4 % auch zu hoch, um die Zinsen jetzt zu senken. Dieser Umstand täuscht darüber hinweg, dass die Inflationsraten unterschiedlich berechnet werden. Legt man z.B. die Berechnung der OECD zugrunde, unterscheiden sich die Inflationsraten zwischen den USA und der Eurozone kaum noch. Aus dieser Perspektive gibt es keinen Grund, für die eine Region Zinssenkungen für gerechtfertigt zu halten und für die andere nicht.

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