Kommentar
14:30 Uhr, 10.08.2009

Der Hebel-DAX jetzt auch als Zertifikat

Erwähnte Instrumente

  • Tracker-Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  

Nach einer deutlichen Zwischenkorrektur im Juni liefen die Märkte ab dem 10. Juli zuletzt wieder wie „geschmiert“. Meist besser als erwartete Quartalszahlen, sowie erste positive Signale von der Konjunkturfront, wie beispielsweise die nicht ganz so schlecht ausgefallenen Arbeitsmarktdaten in den USA vom vergangenen Freitag in Verbindung mit einer hohen Liquidität sorgten in den letzten Wochen für ein wahres Kursfeuerwerk an den Börsen. So legte auch hierzulande der Leitindex DAX in diesem relativ kurzen Zeitraum vom Tief bei 4.570 Punkten auf bis zu 5.480 Zähler zu. Anleger, die rechtzeitig auf die Longseite gewechselt waren, konnten so mit einem einfachen Index-Tracker rund 20 Prozent Gewinn für sich vereinnahmen.

Wer jedoch von Anfang an auf den von der Deutschen Börse berechneten LevDAX TR Index gesetzt hatte, konnte die Kurs-Performance dabei sogar mehr als verdoppeln und ein Kursplus von 43 Prozent erzielen. Allerdings mussten Investoren wegen des fehlenden Angebots am Zertifikatemarkt dazu auf den Lyxor LevDAX ETF (LYX0AD) zurückgreifen, der mit Verwaltungskosten von 0,40 Prozent p.a. belastet ist. Seit dem 21. Juli ist dieser Mangel jedoch behoben, wird seitdem auch ein Endlos-Partizipationsschein der Commerzbank auf den „Hebel-DAX“ gehandelt, der dessen Index-Performance eins zu eins nachvollzieht.

Doch was auf den ersten Blick so leicht aussieht, erfordert bei der Berechung des Lev(erage)DAX einigen Aufwand, muss der eingesetzte Geldbetrag dabei doppelt in den Deutschen Leitindex investiert werden, um eine adäquate Kursentwicklung darstellen zu können. So muss für die zweite Hälfte des eingesetzten Kapitals ein Kredit aufgenommen werden, der wiederum entsprechende Kosten verursacht, die in Form von Tagesgeldzinsen der EZB in die Berechnung mit einfließen. Der Hebel von zwei wird dabei täglich readjustiert. Sollte der zugrundeliegende DAX im Tagesverlauf um 25 Prozent einbrechen, erfolgt die Anpassung des Hebels zur Einschränkung des Risikos eines Totalverlustes sogar untertägig.

So schön sich die Möglichkeit, doppelt am Anstieg des die 30 größten Unternehmen in Deutschland repräsentierenden Index zu partizipieren auch anhört, so hoch ist dabei allerdings auch das Risiko, denn der Hebel wirkt hier ebenfalls nach unten, d.h. sollte der Index an einem Tag z.B. zwei Prozent verlieren, erleidet der Anleger etwa einen Verlust von vier Prozent. Das Index-Konstrukt eignet sich deshalb kaum für eine generelle „Buy-and-hold“-Strategie, kann aber im Falle eines starken Aufwärtstrends, die Kasse im Depot noch reichlicher klingeln lassen, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt.

Der BörseGo Tipp:
Das neue Zertifikat der Commerzbank gibt jetzt auch dem Zertifikate-Anleger die Chance, kostengünstig mit einem Hebel von zwei auf die Entwicklung des DAX zu setzen. Da dieser aber nach beiden Seiten wirkt, dürfte das Papier nur etwas für risikobereite Investoren sein, um von bestimmten Haussephasen doppelt profitieren zu können.

LevDAX TR Unlimited Index-Zertifikat
Emittent/WKN: Commerzbank / CZ23ZC
Laufzeit: Endlos
Preis: (10.08.2009) Geld / Brief: 33,91 € / 33,93 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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