Der Hang zu Übertreibungen nimmt überhand
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der hohe Ölpreis hat die Aktienmärkte unverändert fest im Griff. Bei der Schwäche des Aktienmarktes und des hohen Ölpreises mache sich nach Einschätzung vom Bankhaus Ellwanger & Geiger inzwischen wieder Pessimismus bezüglich der US-Konjunktur breit. Dies sei auch deutlich auf der Währungsseite zu spüren. Der Dollar verliert, der Euro wird immer fester und der Goldpreis legt weiter deutlich zu. Diese Signale hinterlassen durchaus ihre Spuren an den Aktienmärkten, so die Experten in der Marktmeinung vom Freitag. Hinzu kommen noch einige Negativmeldungen, so zum Beispiel ein mögliches Ende des Stahlbooms und damit eine nachlassende Nachfrage aus China. Dies setzte die Aktien der verschiedenen Stahlkonzerne europaweit unter Druck.
Auch der Technologiebereich sei nicht verschont geblieben. Diesmal sei der verantwortliche Motorola gewesen, der aufgrund seiner Umsatz- und Quartalszahlen vom 3. Quartal negativ bewertet wurde. Die Versicherungswerte leiden immer noch unter den Ermittlungen des New Yorker Staatsanwaltes Spitzer, so Arnim E. Kogge, Leiter des Asset Management bei Ellwanger & Geiger. Inzwischen seien die Finanzwerte gleich mit in Ungnade gefallen. Hinzu komme, dass die inzwischen veröffentlichten Konjunkturzahlen wieder von sinkendem Wirtschaftswachstum sprechen und somit schrumpfende Unternehmensergebnisse verursachen.
In den Indizes seien diese Faktoren bereits enthalten. Der DAX kämpft wieder um seine wichtige Marke 3.900 Punkte. Wenn diese nicht gehalten wird, könnte nach Einschätzung von Kogge ein Rückschlag bis 3.750 bzw. 3.800 Punkte erfolgen.
Für den Investor seien die Nachrichten der letzten Tage sicherlich negativ zu beurteilen. Auch scheine es so, dass insbesondere die Analysten und institutionelle Anleger einzelne Meldungen dazu verwenden, um ganze Branchen in die Sippenhaft zu nehmen. Der Hang zu Übertreibungen scheint hier jedoch überhand zu nehmen. Sicherlich seien die Rahmenbedingungen zur Zeit alles andere als erfreulich. Doch allein der Umstand, dass der Ölpreis auch wieder zurückgehen kann, scheint niemand in Erwägung zu ziehen, so Kogge in der Marktmeinung vom Freitag. Doch nur dieser eine Faktor würde nach Einschätzung von Kogge ausreichen, um die immense geparkte Liquidität zugunsten des Aktienmarktes einfließen zu lassen. Insgesamt sei sicherlich ein gewisses Maß an Zurückhaltung angebracht, aber einzelne Branchen und Titel blieben unverändert kaufenswert.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.