Kommentar
14:23 Uhr, 10.10.2024

Der Fall Gotbit: FBI gelingt Schlag gegen organisierte Krypto-Kriminalität

US-Behörden minten erstmals einen eigenen Krypto-Token – und locken damit eine mutmaßliche Betrügerbande in die Falle. Das ist der unglaubliche Fall von Gotbit.

  • US-Behörden holen zu einer konzertierten Aktion gegen eine Reihe von Krypto-Unternehmen und Personen aus.
  • Drei Krypto-Unternehmen und 15 Personen wurden nach Ermittlungen des FBI, des DOJ und der SEC unter anderem wegen Marktmanipulation und Betrugs angeklagt.
  • Dabei hat das FBI erstmal auf das Minting eines eigenen Krypto-Tokens gesetzt: den “NextFundAI” Token.
  • Staatsanwälte in Boston haben Anklage gegen die Firmen Gotbit, ZM Quant, CLS Global sowie gegen Führungskräfte und Mitarbeiter dieser und weiterer Unternehmen erhoben.
  • Die Aktion führte zu vier Verhaftungen. Zusätzlich erklärten sich fünf Personen bereit, ein Schuldeingeständnis abzugeben.
  • Außerdem wurden Kryptowährungen im Wert von über 25 Millionen US-Dollar beschlagnahmt.
  • Der zuständige Staatsanwalt Joshua Levy spricht von Scheingeschäften und Marktmanipulation, um den Wert von verschiedenen Token künstlich in die Höhe zu treiben. Dann habe man die Token abverkauft. Ganz nach Manier von Pump-and-Dump-Schemes.
  • Auf seiner Website wirbt Gotbit ganz offen mit der “Durchführung einer maßgeschneiderten Wachstumsstrategie für Ihren Token”. Primäres Ziel sei es, “Kaufdruck in Ihrem Markt zu erzeugen.”
  • Das haben die Behörden offenbar zum Anlass genommen, um Ermittlungen wegen Marktmanipulation aufzunehmen.
  • Das FBI initiierte im Rahmen der Ermittlungen die Gründung eines Krypto-Unternehmens namens NexFundAI und lancierte einen eigenen Token auf Ethereum.
  • Die beschuldigten Unternehmen beteiligten sich mutmaßlich an der Manipulation des Tokens – und gingen den Ermittlern so ins Netz.
  • Das größte dabei mutmaßlich involvierte Unternehmen: das 7,5-Milliarden-USD-schwere Unternehmen Saitama.
  • Geschäftsführer Manpreet Kohli wurde am Montag in Großbritannien festgenommen. Zudem wurden Anklagen gegen fünf weitere aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter erhoben, von denen sich drei schuldig bekannten.
  • Ebenfalls angeklagt war Aleksei Andriunin, der CEO von Gotbit, einem als Market-Maker tätigen Unternehmer. Andriunin, der in Russland und Portugal lebte, wurde am Dienstag in Portugal verhaftet.
  • Die Behörden werfen Gotbit darüber hinaus Wash Trading vor.

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