Kommentar
11:35 Uhr, 25.10.2024

„Der Dritte Weltkrieg hat schon begonnen!“

JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnt mit dramatischen Worten vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen dem Westen und Ländern wie China, Russland und Nordkorea. Die wirtschaftlichen Folgen könnten desaströs sein, so der Chef der größten US-Bank.

Erwähnte Instrumente

  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 490,700 € (XETRA)
  • HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: HAG000 - ISIN: DE000HAG0005 - Kurs: 31,480 € (XETRA)
  • RENK GROUP AG INH O.N. - WKN: RENK73 - ISIN: DE000RENK730 - Kurs: 19,150 € (XETRA)

In der US-Hauptstadt Washington DC findet aktuell das Jahrestreffen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) statt. Zeitgleich trifft sich auch das Institute of International Finance (IIF), eine Lobbyorganisation der weltweiten Finanzindustrie, zu ihrem jährlichen Stelldichein. Auf dieser Veranstaltung hat JPMorgan-Chef Jamie Dimon nun mit dramatischen Worten vor den Folgen gewarnt, falls sich der geopolitische Konflikt zwischen dem Westen und seinen Widersachern in Eurasien weiter verschärfen sollte.

China, Russland, der Iran und Nordkorea würden zunehmend miteinander kooperieren und ein Gegengewicht zum Westen aufbauen, wie gerade auch der BRICS-Gipfel gezeigt habe. Dabei gehe es diesen Ländern darum, die geopolitische und wirtschaftspolitische Nachkriegsordnung, die seit dem Zweiten Weltkrieg Bestand hatte, und die laut Dimon zu einem nie dagewesenen Wachstum der Weltwirtschaft und Wohlstand rund um den Planeten geführt habe, zu beseitigen. „Sie sprechen eindeutig davon, das System auseinanderzunehmen“, sagte Dimon.

Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten könnten bereits als Stellvertreterkriege der beiden großen Blöcke interpretiert werden, deutete Dimon an. „Der Dritte Weltkrieg hat schon begonnen. Es gibt bereits Kämpfe am Boden, die über mehrere Länder koordiniert werden“, sagte er. So werden die Ukraine und Israel etwa mit Waffen des Westens unterstützt, während Russland iranische Drohnen und möglicherweise bald auch nordkoreanische Soldaten einsetzt und der Iran hinter der Hisbollah im Kampf gegen Israel steht.

Auch die Aktienmärkte standen in den vergangenen zweieinhalb Jahren bereits stark unter dem Eindruck der angespannten geopolitischen Lage. Angesichts des Kriegs in der Ukraine ist die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall mit einem Kursplus von fast 500 % der beste Performer unter den größeren deutschen Aktien seit Anfang 2022. Zweitbester Wert ist die Aktie von Süss MicroTec, die vom KI-Hype profitierte. Auf Rang drei der besten Performer landet mit Hensoldt eine weitere Aktie aus dem Rüstungssektor.

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Top-Performer in DAX, TecDAX, MDAX und SDAX seit Anfang 2022

Im Vergleich zu dem brodelnden geopolitischen Konflikt sei der wirtschaftliche Ausblick sekundär, meinte Dimon. Die Ausbreitung und der mögliche Einsatz von Atomwaffen sei sogar eine noch größere Gefahr als der Klimawandel.

Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen eines geopolitischen Konflikts, der außer Kontrolle gerät, hätten die Risikomanagement-Teams von JPMorgan bereits „Szenarien durchgespielt, die Sie schockieren würden“, sagte Dimon.

Jamie Dimon, der von der Presse wiederholt als möglicher Finanzminister der nächsten US-Regierung sowohl unter Kamala Harris als auch unter Donald Trump ins Gespräch gebracht wurde, ist nicht der erste Vertreter der weltweiten Finanzelite, der angesichts der militärischen Eskalationen der vergangenen Jahre vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt hat. Auch Ray Dalio, Gründer der Hedgefondsgesellschaft Bridgewater Associates, hat in den vergangenen Jahren wiederholt ein solches Szenario angesprochen.

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  • masi123
    masi123

    Unabhängig von der Möglichkeit einer kriegerischen Eskalation bis hin zu einem Weltkrieg birgt schon der aktuell eingeschlagene Weg des De-Couplings, der langsam die Form eines Kalten Krieges annimmt, erhebliches Negativpotential für die Weltwirtschaft. Jahrelang hat man von der Globalisierung (billige Produktionsstandorte) profitiert; dies wird nun ins Gegenteil verkehrt.

    Erkennbar ist auch der Versuch einer zunehmenden Zahl von Staaten sich aus der Dollarbindung zu lösen. Zusammen mit der auch aus o. g. Gründen explodierenden Staatsverschuldung der USA bedingt dies erhebliche Risiken für die Finanzmarktstabilität insgesamt.

    In vielen politischen Fragen hat man außerdem zunehmend den Eindruck (G) 7 gegen den Rest der Welt. Wie lange die Aktienmärkte dies alles ignorieren, kann zwar niemand voraussagen, klar ist aber, dass jede (Schulden-)Blase einmal platzt.

    16:35 Uhr, 25.10.
  • Riccardo90
    Riccardo90

    Daher ist es unfassbar, dass Israel nur wegen der Wahl so heruntergemacht wird. Wenn der Iran erst mal zu einer kleinen Regionalmacht wird, China im Schulden ertrinkt und Russland komplett auseinanderbricht, wird es eine schöne neue Welt geben. Alles andere ist halbgar und nichtig!

    14:52 Uhr, 25.10.
  • Gustaf-Anton
    Gustaf-Anton

    Und dann überlegen ein’ge Leute chinesische Autos zu kaufen

    und chinesische Aktien

    das ist doch irre

    13:27 Uhr, 25.10.
  • Gustaf-Anton
    Gustaf-Anton

    Das ist leider alles wahr.

    wir könnten zu Beginn eines großen Krieges stehen.

    ‚es isr grauenvoll.

    Das Böse hat die Macht übernommen.

    jetzt hilft nur noch Beten.

    Das meine ich ernst

    13:19 Uhr, 25.10.
  • goletitout
    goletitout

    Solange es bei Stellvertreterkriegen bleibt und nicht zum Einsatz atomarer Waffen kommt, ist es denke ich, so hart das klingt, für den Aktienmarkt kein echtes Problem. Weitere Szenrien:

    - Kommt es zum Einsatz kleiner Atomwaffen seitens Russland in der Ukraine, dann würde das bestimmt einen Aktiencrash verursachen, von man sich aber erholen würde, also vielleicht so wie Corona damals.

    - Kommt es zu einem direkten dritten Weltkrieg, jedoch ohne Atomwaffeneinsatz (weil alle wissen, dass das die Zivilisation auslöscht und keiner gewinnt), wäre wohl ein längerer Bärenmarkt die Folge, aber auch von dem würde man sich erholen. Man hätte halt ein paar verlorene Jahre.

    - Kommt es zu einem zivilisationsvernichtenden globalen Atomkrieg, dann ist uns der Aktienmarkt egal.

    Was bleibt als Fazit für mich? Dranbleiben, im Markt bleiben, und: GUTEN Gewissens in Rüstung auch investieren. Es ist eine unschöne, aber leider nötige Sache. Moralisch jetzt positiv zu bewerten, denn es schützt uns, wie mein verstorbener Opa (der im 2. WK in Russland war) gesagt hätte "vor dem bösen Ivan". Und dem bösen Chinesen, und dem kranken Vogel in Nordkorea, und dem Islamisten, und überhaupt. Die Auftragsbücher der Rüstungsfirmen werden bis in unabsehbare Zeit zum Bersten voll sein, selbst wenn die aktuellen Kriege hoffentlich bald enden.

    12:07 Uhr, 25.10.
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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