Kommentar
15:01 Uhr, 05.01.2021

Der bessere Nasdaq Index?

Wer hätte zu Jahresbeginn schon gedacht, dass Indizes im abgelaufenen Jahr 15% oder wie der Nasdaq sogar 44% Rendite erzielen können? Nun, es geht noch besser.

Viele Indizes konnten 2020 besser abschneiden, als man es im März oder sogar Juli hätte vermuten können. Dem Dax gelang ein kleines Plus. Von kleinen Pluszeichen kann in den USA keine Rede sein. Viele Indizes konnten zweistellig zulegen. Ganz besonders profitierte der Technologiesektor und alles, was mit Onlinehandel oder Onlineentertainment zu tun hatte. Auf Jahressicht hat man keinen Fehler gemacht, wenn dem Buy and Hold Ansatz treu geblieben ist. Noch besser lief es natürlich, wenn man im Abwärtstrend gekauft hat. Der S&P 500 konnte von den Tiefs im März 68 % zulegen. Beim Nasdaq 100 waren es 84 %. Noch besser lief es allerdings bei einem ungekannten Index. Dieser legte 112 % zu.

Bei diesem Index handelt es sich um den S&P Completion Index. Er beinhaltet alle Unternehmen, die nicht im S&P 500 sind. Die mittlere Marktkapitalisierung der enthaltenen Unternehmen liegt bei 7,5 Mrd. Dollar. Es sind vor allem kleinere und mittlere Unternehmen, die in dem Index vertreten sind.


Der S&P 500 beinhaltet vor allem Großunternehmen. Groß zu sein reicht aber nicht aus. Tesla ist eines der größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung, wurde aber erst vor wenigen Wochen in den Index aufgenommen. Tesla scheiterte nicht an der Hürde Marktkapitalisierung. Diese muss für eine Aufnahme in den S&P 500 bei lediglich 9,8 Mrd. liegen. Auch der Anteil an frei handelbaren Aktien war nicht das Problem. Dieser Anteil muss bei mindestens 10 % liegen. Bei Tesla sind es fast 80 %.

Das Problem war die Profitabilität. Ein Unternehmen muss mindestens in vier aufeinanderfolgenden Quartalen Gewinne geschrieben haben. Tesla gelang das lange Zeit nicht. Viele Anleger profitierten daher nicht vom kometenhaften Aufstieg. Anlegern wird eingebläut, dass sie einfach Index-ETFs kaufen sollen. Wer das beherzigt und einfach den Leitindex, in diesem Fall den S&P 500, kauft, verpasst Performance.

Tesla war dafür im Completion Index vertreten, der eben alle Aktien außerhalb des S&P 500 beinhaltet. Mit einer hohen Gewichtung von Tesla gelang dem Index mehr als 100 % Rendite von den Märztiefs ausgehend. Auch neben Tesla beinhaltet der Completion Index interessante Namen. Darunter befinden sich Zoom, Peleton, Square, Uber, Pinterest und Roku. Der Index war das Who’s who der Krisengewinner.

Zukünftig dürften die Zeiten wieder härter werden. Unternehmen, die von der Krise profitierten, werden zumindest nun kurzfristig langsamer wachsen. Die eine oder andere Aktie wird einen Teil der Zugewinne wieder abgeben müssen. In den nächsten Monaten ist man daher mit dem S&P 500, vor allem dem gleichgewichteten, gut beraten.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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