Der Aufschwung setzt sich fort
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Der lang anhaltende Aufschwung an den internationalen Börsen konnte auch in der abgelaufenen Woche fortgesetzt werden. Dabei ist von Euphorie jedoch nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, mit jedem Tag nimmt die Skepsis der Marktteilnehmer weiter zu. Alle Welt rechnet inzwischen mit einer Korrektur. Doch sind die Vorzeichen für eine Fortsetzung der Kursgewinne nach wie vor positiv. Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in guter Verfassung und die Unternehmensgewinne wachsen stetig weiter.
USA: Weiter aufwärts, aber ohne Überschwang
In der vergangenen Woche kam es an der US-Börse zu kräftigen Kursgewinnen, wobei der Dow Jones Industrial Average um rund 1,3 Prozent zulegen konnte. Angesichts der inzwischen erreichten Kursniveaus und der Dauer der Rallye wird den Anlegern langsam mulmig zumute. Dem entsprechend gehen immer mehr Börsianer in nächster Zeit von einer Korrektur aus. Doch gerade die fehlende Euphorie dürfte für die jüngsten Kursgewinne verantwortlich sein. Dabei sind die Rahmenbedingungen unverändert gut. Mitte letzter Woche erklärte die Notenbank Fed, dass sie ihren Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent belassen würde, weil die Inflationsgefahr nachgelassen hat. Gleichzeitig wächst die amerikanische Wirtschaft auf moderatem Niveau weiter, sodass auch eine baldige Zinssenkung in weite Ferne gerückt ist. Von der befürchteten harten Landung der US-Wirtschaft ist auf jeden Fall nicht mehr die Rede.
Der am vergangenen Freitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht fiel ebenfalls recht erfreulich aus. Außerhalb der Landwirtschaft wurden im Januar 111.000 neue Stellen geschaffen. Doch hatten die Volkswirte wohl etwas mehr erwartet. Die bislang publizierten Quartalsergebnisse waren ebenfalls überwiegend positiv. Einen Rekordgewinn von 40 Milliarden Dollar erzielte in 2006 der Ölkonzern Exxon Mobil, aber auch Chevron konnte kräftig zulegen. Der Online-Händler Amazon konnte zwar wegen des guten Weihnachtsgeschäfts seine Margen im vierten Quartal steigern, doch dämpfte das Unternehmen gleichzeitig Hoffnungen, dass dies von Dauer sein könnte.
Der lang anhaltende Aufschwung an den internationalen Börsen konnte auch in der abgelaufenen Woche fortgesetzt werden. Dabei ist von Euphorie jedoch nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, mit jedem Tag nimmt die Skepsis der Marktteilnehmer weiter zu. Alle Welt rechnet inzwischen mit einer Korrektur. Doch sind die Vorzeichen für eine Fortsetzung der Kursgewinne nach wie vor positiv. Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in guter Verfassung und die Unternehmensgewinne wachsen stetig weiter.
Europa: Dax nähert sich 7000er-Marke
Wie so oft gaben die positiven Vorgaben aus Amerika auch an den europäischen Börsen die Richtung vor. Impulse gab vor allem die Entscheidung der Fed, die US-Leitzinsen unverändert zu lassen. Somit wurden Befürchtungen um höhere Zinsen erst einmal eine Absage erteilt. Insbesondere in Deutschland kam es zu kräftigen Kursgewinnen, sodass sich der Dax langsam in Richtung der 7000er Marke heranpirscht. Doch ähnlich wie in den USA wächst auch hier die Furcht vor einer Korrektur. Die Börsianer sehen nur noch wenig Raum für erfreuliche Überraschungen, während die Rückschlagsgefahr deutlich gestiegen ist. Von Seiten der Unternehmensberichte gab es sowohl Positives als auch Negatives zu berichten.
Anfang letzter Woche veröffentlichte die Deutsche Telekom eine Gewinnwarnung, in deren Anschluss der Aktienkurs kräftig nachgab. Hierauf kamen auch von Seiten der Analysten erstmals Zweifel an der Fähigkeit der Telekom auf, auch in Zukunft ihre bisherige großzügige Dividendenpolitik beibehalten zu können. Obwohl die französische France Télécom mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat, fielen hier die Zahlen besser aus. Ende der Woche reagierte der neue Vorstandschef Obermann mit der Ankündigung radikaler Kostenkürzungen.
Erfreuliche Zahlen gab dagegen die Deutsche Bank bekannt, die ihr Ergebnis für 2006 auf 6 Milliarden Euro steigern konnte. In Großbritannien profitierte die Aktie der Einzelhandelskette Sainsbury von der Übernahmeofferte mehrerer Finanzinvestoren. Kräftige Kursgewinne verbuchte auch die Aktie von E.ON, da sich die Aussichten auf eine erfolgreiche Übernahme von Endesa deutlich gebessert haben, nachdem sich Gas Natural aus dem Bieterwettbewerb zurückgezogen hat. Sollten die Aktionäre zustimmen, würde der weltgrößte Stromversorger entstehen.
Japan: Erfreuliche Quartalszahlen
Der japanische Aktienmarkt setzte in der abgelaufenen Woche seine Aufwärtsbewegung ebenfalls fort. Hauptgründe hierfür waren die Quartalsberichte der Unternehmen. So haben unter anderem Sony, Fuji Film, Honda oder auch Toshiba größtenteils erfreuliche Ergebnisse veröffentlicht. Es wurde hierbei deutlich, dass die aktuelle Schwäche des Yen gegenüber dem US-Dollar und dem Euro den exportorientierten Firmen sehr zugute kommt. Gewinnzuwächse erzielten jedoch auch die Immobilien- und Energiebranche sowie Wertpapierhändler. Die offensichtlich auch politisch motivierte Niedrigzinspolitik der Bank of Japan dürfte ein Thema auf dem Treffen der G7-Finanzminister in Essen am kommenden Wochenende werden. Es wird befürchtet, dass die weit verbreitete Spekulation durch so genannte Carry-Trades in japanischen Yen zu Ungleichgewichten an den internationalen Finanzmärkten führen könnte.
Ausblick: EZB-Sitzung
In dieser Woche stehen nur wenige wichtige Konjunkturdaten an. Darüber hinaus geben noch einige Unternehmen ihre Quartalszahlen bekannt, unter anderem die japanischen Autobauer Toyota und Mitsubishi Motors sowie der britische Ölkonzern BP. Besondere Aufmerksamkeit wird die EZB-Ratssitzung am Donnerstag auf sich ziehen. Die Marktteilnehmer erhoffen sich von den Notenbankern klare Aussagen über den nächsten Zinsschritt, der im März erwartet wird. Auch die Bank of England wird ihr zweitägiges Treffen am Donnerstag beenden. Hier wird erwartet, dass sie die Zinsen erst einmal auf dem gegenwärtigen Niveau belässt. Am Wochenende werden sich die Finanzminister der G7 sicherlich auch mit den Ungleichgewichten auf den internationalen Devisenmärkten beschäftigen.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 140,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende November 2005. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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