Der Aufschwung in China setzt sich fort
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1. Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts hat sich im dritten Quartal 2009 auf 8,9% yoy nach 7,9% yoy im zweiten Quartal 2009 beschleunigt (Bloomberg-Median: 9,0%; DekaBank: 9,3%). Das Wachstum wird noch immer vornehmlich von Investitionen in die Infrastruktur und in den Wohnungsbau getrieben. So lagen die städtischen Sachanlageinvestitionen in den ersten neun Monaten des Jahres 33,3% über dem Niveau des Vorjahres. Die Dynamik lässt sich auch an der Entwicklung der Industrieproduktion ablesen, die rund 40% zum gesamten BIP beiträgt und im September um 13,9% yoy (August: 12,3% yoy) gestiegen ist. Robust zeigen sich zudem die Einzelhandelsumsätze, die im September um 15,5% yoy (August: 15,4% yoy) zugelegt haben. Auch bei der Exportentwicklung ist eine deutliche Besserung erkennbar. Nachdem schon die Exportaufträge zugelegt hatten, sind die Exporte im September gegenüber dem Vormonat deutlich gestiegen und lagen nur noch 15,2% unter dem Vorjahresniveau, nachdem sie noch im August um 23,4% yoy gesunken waren.
2. Mit den Zahlen zum dritten Quartal kann kaum noch ein Zweifel daran bestehen, dass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2009 das von der Regierung ausgegebene Ziel von 8,0% übertreffen wird (Prognose Dekabank: 8,4%). Aufgrund des Basiseffekts wird die Jahresrate im vierten Quartal nach unserer Prognose auf rund 11% yoy ansteigen. Festzustellen bleibt allerdings auch, dass sich die Dynamik der Wirtschaft gegenüber dem zweiten Quartal abgeschwächt hat, wenn man die saisonbereinigte Quartalsveränderungsrate betrachtet. Nach unserer Schätzung ist diese von knapp 4% qoq im zweiten auf nur noch rund 2,5% qoq im dritten Quartal gefallen. Hierin schlägt sich der abnehmende Impuls des Fiskalpakets nieder, weil die Menge neu gestarteter Infrastrukturprojekte im Laufe der Monate abnimmt. Wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt und ab dem zweiten Quartal 2010 wieder zu geringeren Jahresveränderungsraten des BIP führen wird. Für das Gesamtjahr 2010 erwarten wir ein Wirtschaftswachstum von 8,6%.
3. Trotz der guten konjunkturellen Entwicklung dürfte die Regierung mit wachstumsdämpfenden Maßnahmen noch abwarten. Denn zum einen ist die Unterauslastung in Teilen der Wirtschaft noch immer vorhanden, insbesondere im Exportsektor. Zum anderen lagen die Konsumentenpreise im September weiterhin runter dem Vorjahresniveau (-0,8 % yoy, Bloomberg-Median: -0,8%; DekaBank: -0,8%). Die Erzeugerpreise lagen im September sogar 7,0% unter dem Vorjahresniveau. Zwar machen die offiziellen Aussagen deutlich, dass neben der Konjunkturstimulierung die Sorge um die Preisstabilität an Bedeutung gewinnt. Eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr erwarten wir dennoch nicht, ebenso wenig wie eine Abkehr von der Politik eines festen Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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