Kommentar
07:16 Uhr, 03.07.2018

Der Asylkompromiss im Wortlaut

Im letzten Augenblick haben sich Kanzlerin Merkel und Innenminister Seehofer im Asylstreit geeinigt und einen Bruch der großen Koalition abgewendet. Worauf sich die Unionsparteien genau verständigt haben, lesen Sie hier im Wortlaut.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) haben am Montagabend in ihrem erbitterten Asylstreit eine Einigung erzielt und damit einen Bruch der großen Koalition noch abgewendet. Im Kern haben sich die Unionsparteien auf die Einrichtung von Transitzentren an der deutsch-österreichischen Grenze geeinigt. Asylbewerber, für deren Asylverfahren andere EU-Länder zuständig sind, sollen an der Einreise gehindert und aus den Transitzentren direkt in die zuständigen Länder zurückgewiesen werden. Die SPD muss dem Kompromiss noch zustimmen, und auch mit den zuständigen EU-Ländern und insbesondere mit Österreich muss man sich verständigen, bevor der Plan umgesetzt werden kann.

Es folgt die Einigung im Wortlaut:

"Wir vereinbaren zur besseren Ordnung, Steuerung und Begrenzung der Sekundärmigration:

1. Wir vereinbaren an der deutsch-österreichischen Grenze ein neues Grenzregime, das sicherstellt, dass wir Asylbewerber, für deren Asylverfahren andere EU-Länder zuständig sind, an der Einreise hindern.

2. Wir richten dafür Transitzentren ein, aus denen die Asylbewerber direkt in die zuständigen Länder zurückgewiesen werden (Zurückweisung auf Grundlage einer Fiktion der Nichteinreise). Dafür wollen wir nicht unabgestimmt handeln, sondern mit den betroffenen Ländern Verwaltungsabkommen abschließen oder das Benehmen herstellen.

3. In den Fällen, in denen sich Länder Verwaltungsabkommen über die direkte Zurückweisung verweigern, findet die Zurückweisung an der deutsch-österreichischen Grenze auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Republik Österreich statt."

4 Kommentare

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  • haechamatus
    haechamatus

    Man wird damit die Völkerumschichtung (lies Völkerwanderung) in den europäischen Gründungsländern NICHT verhindern können. In der Schweiz z.B. haben wir schon 2 Grossstädte in welchen (den Sozialisten sei's gedankt) die Ausländer in der Mehrzahl sind.

    13:11 Uhr, 03.07.2018
    1 Antwort anzeigen
  • watuffli
    watuffli

    Womöglich gibt ja die Posse im Koalitionsstreit CDU-CSU auch Anregungen für ein zeitgemäßes Kasperle-Theater, damit die lieben Kleinen ebenfalls was davon haben. Für die Figur das Kasperle könnte bspw. Horst Seehofer Pate stehen, allerdings müsste man sich ihn mit Klatsche und breitem Dauergrinsen vorstellen. Die Kanzlerin figuriert als Königin, die royale Raute prädestiniert sie dafür. Auch für die Rolle des oder der Widerborstigen gibt es üppige Wahlmöglichkeiten. Je nach politischen Präferenzen des Autors könnten Alexander Gauland, Sahra Wagenknecht oder Claudia Roth infrage kommen. Selbstredend sind darüber hinaus zahlreiche andere Varianten der Rollenbesetzung denkbar.

    13:01 Uhr, 03.07.2018
  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    Moin

    Viel BlaBla für nix..

    08:33 Uhr, 03.07.2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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