Kommentar
17:45 Uhr, 25.09.2019

Trump deutet baldigen Deal mit China an - US-Notenbank pumpt mehr Geld in den Markt

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  • Weißes Haus veröffentlicht Aktennotiz zu Trump-Telefonat
  • Fusion von Philip Morris und Altria gescheitert
  • Übernahmekampf um Osram geht weiter
  • Deutsche Thomas-Cook-Tochter ist ebenfalls pleite
  • TeamViewer mit verhaltenem Börsenstart
  • Trump droht Amtsenthebung
  • Kering platziert Puma-Wandelanleihe
  • ThyssenKrupp-Chef soll gehen
  • Condor erhält Überbrückungskredit
  • Pfeiffer Vacuum senkt Prognose erneut
  • Nike übertrifft Erwartungen

DAX

  • Nach Kursverlusten an den Vortagen ging es am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch weiter abwärts. Der Leitindex DAX gab zeitweise erneut um mehr als ein Prozent nach. Im späten Handel kam es allerdings zu einer Erholung, nachdem US-Präsident Trump wieder einmal mit einer Aussage für Optimismus sorgte, dass der Handelskonflikt mit China schneller enden könnte als erwartet. Zuvor hatte vor allem für Verunsicherung gesorgt, dass die Demokraten im US-Kongress jetzt eine offizielle Voruntersuchung für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump eingeleitet haben. Auch die bereits gut bekannten Konjunktursorgen belasten erneut den Markt. Auf dem Franfurter Börsenparkett kam es unterdessen heute zum größten Tech-IPO seit dem Platzen der Internetblase kurz nach der Jahrtausendwende. Das Göppinger Unternehmen TeamViewer wagte den Schritt an die Börse. Die Aktien gingen allerdings mit einem Minus gegenüber ihrem Ausgabekurs aus dem Handel.

Unternehmensnachrichten

  • Volkswagen-Chef Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch bleiben trotz der Anklage wegen Marktmanipulation im Amt, wie der Volkswagen-Aufsichtsrat am Mittwoch entschieden hat. "Der Aufsichtsrat kann aufgrund der seit Herbst 2015 durchgeführten umfangreichen und unabhängigen eigenen Untersuchungen auch aus heutiger Sicht weiterhin keine vorsätzlich unterlassene Information des Kapitalmarkts erkennen. Dies hat sich auch nach Prüfung der Anklageschrift nicht geändert. Aus diesem Grund wird die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Vorstandsvorsitzenden fortgesetzt", hieß es.
  • Die Fusionsgespräche der Tabakkonzerne Philip Morris und Altria Group sind gescheitert. Bei den Verhandlungen sei keine Einigung erzielt worden, teilte Altria am Mittwoch mit. Philip Morris beherbergt die früheren internationalen Geschäfte der Altria Group und war erst 2008 aus dem Konzern herausgelöst worden.
  • Der Übernahmekampf beim Münchner Lichtkonzern Osram geht in die nächste Runde: Die beiden Finanzinvestoren Bain Capital und Advent haben ein neues Übernahmeangebot angekündigt, um den Bieter ams zu überbieten. Die beiden Unternehmen beabsichtigen, in den nächsten Wochen nach Durchführung einer Due Diligence-Unternehmensprüfung und der Konkretisierung der Finanzierung ein verbindliches Transaktionsangebot zu übermitteln, hieß es. Dabei wolle man den Angebotspreis des Übernahmeangebots von ams in Höhe von 38,50 Euro je Aktie "bedeutsam überschreiten", hieß es. Allerdings sei noch nicht sicher, ob es wirklich zu einem verbindlichen Übernahmeangebot komme, so Osram. Bisher hatte Bain Capital zusammen mit dem Partner Carlyle Group 35 Euro je Osram-Aktie geboten. Carlyle lehnte eine Aufstockung des Angebots aber ab.
  • Der Börsenstart des Göppinger Unternehmens TeamViewer verläuft durchwachsen. Nachdem die Aktien zu einem Kurs von 26,25 Euro bei den Anlegern platziert wurden, starteten sie auch zu diesem Kurs in den Xetra-Handel. Im weiteren Verlauf gaben die Aktien nach und notierten im Tief 5,52 Prozent unter dem Ausgabepreis bei 24,80 Euro. Der Börsengang des Unternehmens ist der größte Technologiebörsengang in Frankfurt seit dem Internet-Boom im Frühjahr 2000. Der Emissionserlös beläuft sich auf rund 2,2 Milliarden Euro, die Marktkapitalisierung rund 5,25 Milliarden Euro. TeamViewer bietet Software zur Computer-Fernwartung und für Videokonferenzen an.
  • Syzygy-Vorstandschef Lars Lehne verlässt nach Ablauf der Vertragslaufzeit im März 2020 einvernehmlich das Unternehmen.
  • Zwei Tage nach dem britischen Mutterkonzern Thomas Cook hat nun auch die deutsche Tochtergesellschaft gleichen Namens einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen sieht aber die Chance, "dass die deutsche Veranstaltersparte der ehemaligen Thomas Cook Group mit den Marken Neckermann Reisen, Öger Tours und Bucher Reisen die Chance auf eine Zukunft hat", wie das Unternehmen erläuterte. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa hat Thomas Cook Deutschland wie zuvor die Thomas-Cook-Tochter Condor einen Überbrückungskredit beim Bund beantragt. Thomas Cook Deutschland habe einen Kredit über 375 Millionen Euro beantragt, die Prüfung laufe.
  • Puma-Großaktionär Kering hat eine 500 Millionen Euro schwere Wandelanleihe platziert, die 2022 fällig wird und in Puma-Aktien wandelbar ist. Damit könnte Puma seine Beteiligung an dem Sportartikelhersteller weiter reduzieren. Eine Wandlung ist allerdings nur dann für die Käufer der Anleihe interesssant, wenn der Puma-Kurs um 30 bis 35 Prozent zulegt.
  • Siemens errichtet für den Spezialchemiekonzern Evonik Industries im Chemiepark Marl ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk mit zwei Kraftwerksblöcken, die jeweils über eine Leistung von 90 Megawatt verfügen. Das Projektvolumen liegt im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, wie mitgeteilt wurde.
  • Das Unternehmen TeamViewer aus Göppingen feiert heute den größten Technologiebörsengang in Frankfurt seit dem Internet-Boom im Frühjahr 2000. Der Platzierungspreis für die bis zu 84 Millionen Aktien sei auf 26,25 Euro Stück festgelegt worden, teilte TeamViewer am Dienstagabend mit. Damit beläuft sich der Emissionserlös auf rund 2,2 Milliarden Euro. Das gesamte Unternehmen, an dem das der Finanzinvestor Permira auch nach dem Börsengang die Mehrheit halten wird, wird mit 5,25 Milliarden Euro bewertet. TeamViewer bietet Software zur Computer-Fernwartung und für Videokonferenzen an.
  • Die britische Kartellbehörde CMA prüft die geplante Übernahme des US-Biopharmaunternehmens Spark Therapeutics durch den Schweizer Pharmakonzern Roche.
  • ThyssenKrupp-Vorstandschef Guido Kerkhoff soll nach dem Willen des Personalausschusses des Aufsichtsrats nach nur etwas mehr als einem Jahr im Amt wieder gehen. Der Aufsichtsrat solle "Verhandlungen über eine zeitnahe Beendigung seines Vorstandsmandates " aufnehmen, empfahl das Gremium. Eine Begründung wurde nicht genannt. Es gibt aber offenbar seit längerer Zeit unterschiedliche Vorstellungen über die strategische Ausrichtung des Konzerns. Aufsichtsratschefin Martina Merz soll für höchstens zwölf Monate das Amt der Vorstandschefin übernehmen, heißt es.
  • Der Vakuumpumpenspezialist Pfeiffer Vacuum hat seine Prognose für das Gesamtjahr erneut gesenkt und rechnet nun noch mit einem Umsatz von 620 bis 640 Millionen Euro (zuvor: 640 bis 660 Millionen Euro) und einer EBIT-Marge von 10 Prozent (zuvor: 11 bis 14 Prozent). Die Aktien brachen nach der Prognosesenkung zeitweise um mehr als 10 Prozent ein.
  • Die Bundesregierung will den Ferienflieger Condor mit einem Überbrückungskredit vor der Pleite retten. Darauf einigten sich der Bund und das Land Hessen am Dienstagabend. Nach dem Insolvenzantrag der britischen Konzernmutter Thomas Cook soll Condor ein Massedarlehen der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von 380 Millionen Euro erhalten. Der Kredit wird durch eine hundertprozentige Bürgschaft des Bundes abgesichert. Condor sei ein profitables Unternehmen, dass das Potenzial habe, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Durch den Kredit würden fast 5.000 Arbeitsplätze erhalten, außerdem könnten 240.000 Passagiere zu annehmbaren Bedingungen nach Deutschland zurückkehren. Auch der deutsche Reiseveranstalter Thomas Cook hat inzwischen einen Überbrückungskredit beantragt.
  • Der Sportartikelhersteller Nike ist im ersten Geschäftsquartal weiter gewachsen und hat bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Gewinn je Aktie konnte von 0,67 Dollar im Vorjahreszeitraum auf 0,86 Dollar zulegen, womit die Analystenschätzungen von 0,70 Dollar übertroffen wurden. Die Aktien legten nachbörslich auf ein neues Allzeithoch zu.
  • Amazon hat mit mehr als 30 Unternehmen eine neue Kooperation vereinbart, die dafür sorgen soll, dass in Zukunft auf vielen Geräten mehrere Sprachassistenten unterschiedlicher Unternehmen nebeneinander laufen können. Neben Amazon haben sich unter anderem auch BMW, Microsoft, Intel, Sony und Qualcomm der neuen Vereinbarung angeschlossen.

Politik & Konjunktur

  • Die US-Notenbank wird künftig über Repo-Geschäfte der New York Fed noch mehr Geld in den Finanzmarkt pumpen, um einen Liquiditätsengpass der Geschäftsbanken zu bekämpfen. Das Volumen der Geschäfte mit einer Laufzeit von einem Tag erhöht sich von 75 Milliarden Dollar auf 100 Milliarden Dollar. Das Volumen der Geschäfte mit einer Laufzeit von 14 Tagen steigt von 30 Milliarden Dollar auf 60 Milliarden Dollar.
  • US-Präsident Donald Trump hat mit einer beiläufigen Aussage für erneuten Optimismus im Handelsstreit mit China gesorgt. Ein Deal mit China könne früher kommen "als ihr glaubt", sagte Trump. Bereits in der Vergangenheit hatte Trump mit Aussagen zu einem angeblich baldigen Ende des Handelsstreits immer wieder für steigende Kurse gesorgt.
  • Das Weiße Haus hat ein Protokoll des Telefongesprächs zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Zelensky veröffentlicht. In dem Protokoll gibt es keine Hinweise darauf, dass Trump den ukrainischen Präsidenten unter Druck gesetzt hat, Ermittlungen gegen den ehemaligen Vizepräsidenten und demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und seinen Sohn einzuleiten. "Es wird viel über Bidens Sohn geredet, dass Biden die Anklage gestoppt hat, und viele Leute wollen das herausfinden, also wäre alles, was Sie mit dem Generalstaatsanwalt machen können, großartig", sagte Trump laut Protokoll. Biden hatte nach eigener Aussage dafür gesorgt, dass eine Anklage gegen seinen Sohn in der Ukraine fallengelassen wird und der verantwortliche Ankläger gefeuert wird. Trump soll sich für eine Wiederaufnahme der Ermittlungen eingesetzt haben.
  • Die Zahl der Neubauverkäufe in den USA ist im August stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat legten die Verkäufe um 7,1 Prozent zu. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 3,8 Prozent. Die Veränderung im Vormonat wurde von minus 12,8 Prozent auf minus 8,6 Prozent revidiert.
  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 2,4 Millionen Barrel auf 419,5 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde stattdessen ein Rückgang um 0,6 Millionen Barrel. Die inoffiziellen Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten bereits einen Anstieg um 1,4 Millionen Barrel gezeigt.
  • Die New York Fed hat heute im Rahmen eines Repo-Geschäfts mit einer Laufzeit von einem Tag Liquidität im Wert von 75 Milliarden Dollar in den Markt gegeben. Die Nachfrage der Banken belief sich auf 92 Milliarden Dollar.
  • Die Nutzfahrzeugzulassungen in der EU sind im Juli um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 199.146 Fahrzeuge und im August um 11,0 Prozent auf 180.519 Fahrzeuge gestiegen, wie der Herstellerverband ACEA am Morgen mitgeteilt hat.
  • Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe in Deutschland ist im Juli 2019 saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitgeteilt hat. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich sank das reale Volumen der saison- und kalenderbereinigten Auftragseingänge von Mai bis Juli 2019 gegenüber Februar bis April 2019 um 4,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat legte der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Juli real um 2,4 Prozent zu.
  • US-Präsident Trump droht ein Amtsenthebungsverfahren. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi von den Demokraten, kündigte am Dienstagabend an, dass das Repräsentantenhaus ein offizielles Prüfverfahren für eine mögliche Amtsenthebung Trumps einleiten wird. Pelosi begründete das Verfahren unter anderem mit der Ukraine-Affäre. Trump wird vorgeworfen, Druck auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgeübt zu haben, damit in der Ukraine Korruptionsermittlungen gegen den früheren Vizepräsidenten Joe Biden und seinen Sohn Hunter eingeleitet werden. Der Verdacht: Trump wollte sich so einen innenpolitischen Vorteil gegenüber den Demokraten verschaffen. Trump, der die Vorwürfe bestreitet, will noch heute den vollen und unredigierten Wortlaut seines Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj veröffentlichen. Für eine tatsächliche Amtsenthebung Trumps wäre ein längeres Verfahren notwendig, bei dem auch der von den Republikanern dominierte Senat seine Zustimmung geben müsste.

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