Kommentar
08:26 Uhr, 31.05.2022

Dem DAX geht die Puste aus – Ölpreis steigt nach Embargo Light

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Dem Deutschen Aktienindex geht nach dem starken Sprint der vergangenen drei Handelstage heute zunächst etwas die Puste aus. Zudem fehlen die Vorgaben aus New York, wo die Wall Street wegen des Feiertags Memorial Day gestern geschlossen blieb.

Der jüngste Anstieg im Ölpreis bringt die Inflationsangst durch steigende Energiepreise wieder zurück auf die Agenda. Die Europäische Union beschließt ein Embargo Light gegen russisches Öl, das auf dem Seeweg transportiert wird. Wegen Ungarn wird das durch Öltrassen gelieferte Gut nicht sanktioniert. Europa entscheidet sich damit auch gegen den Vorschlag der USA, die statt eines Einfuhrstopps eine Art Strafzoll vorgeschlagen hatten, in der Angst vor einem weiteren Ölpreisanstieg. Heute Morgen zumindest steigen die Notierungen auf den höchsten Stand seit dem 24. März. Eine Preisexplosion in den Bereich von 140 oder 150 US-Dollar wäre das Letzte, was der Aktienmarkt jetzt gebrauchen kann.

Die Wall Street stößt nach der recht üppigen Bärenmarktrally jetzt auf einen wichtigen Widerstand. Dieser liegt im S&P 500 bei 4.221 Punkten. An diesem Punkt könnte wieder Volatilität in den Markt und die Kurse ins Rutschen kommen. In den vergangenen Tagen war nach fast zwei Monaten Ausverkaufsstimmung so gut wie keine Abgabebereitschaft mehr zu erkennen. Hat die Bärenmarktrally allerdings ihr Potenzial ausgeschöpft, dürfte sich dies wieder ändern. Auch weil auf der anderen Seite langfristig orientierte Investoren dem Markt eher fernbleiben sollten, da sich die fundamentalen Rahmenbedingungen noch nicht wirklich wieder hin zum Positiven verändert haben.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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