Analyse
13:20 Uhr, 13.11.2020

DELIVERY HERO - Südkoreanische Kartellbehörde zerschießt Aktienkurs

Neuigkeiten zum Joint Venture mit dem südkoreanischen Unternehmen Woowa Brothers Corp. sorgt bei der Aktie von Delivery Hero für mächtige Verkäufe. Muss man als Anleger jetzt schlimmeres befürchten?

Erwähnte Instrumente

  • Delivery Hero SE
    ISIN: DE000A2E4K43Kopiert
    Kursstand: 96,600 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Delivery Hero SE bestätigt den Erhalt des sogenannten Prüfungsberichts, in dem die zuständige Abteilung der koreanischen Kartellbehörde ("KFTC") die Veräußerung der 100 %-igen südkoreanischen Tochtergesellschaft von Delivery Hero, Delivery Hero Korea LLC. ("Yogiyo"), der KFTC als Bedingung für die kartellrechtliche Genehmigung des bereits angekündigten Joint Venture mit Woowa Brothers Corp. ("Woowa") vorschlägt.

Quelle: Delivery Hero

Diese Meldung sorgt im heutigen Handel für Aufsehen. Die südkoreanische Kartellbehörde fordert von Delivery Hero den Verkauf der südkoreanischen Tochter Yogiyo, damit der Woowa-Deal zustande kommt. Neben dieser Tatsache stellte der Konzern zudem in Frage, ob die vorgeschlagene Veräußerung überhaupt für die endgültige Genehmigung ausreichen wird. Der Aktienkurs reagiert auf diese Meldung mit heftigen Verlusten, in der Spitze 14 %. Nun stellt sich sich die Frage, welche nachhaltigen Auswirkungen diese Meldung nach sich zieht.

Lediglich ein kurzer Schock?

Erst letzte Woche konnte die Aktie mit einem Ausbruch über den Widerstand bei 106,20 EUR ein Kaufsignal inklusive Rekordkurse bei ≈115 EUR erreichen. Mit den aktuellen Verlusten handelte es sich hierbei um einen Fehlausbruch. Zwar kommt es intraday bereits zu einer Erholung, doch die Meldung dürfte nicht allzu schnell in Vergessenheit geraten. Die heutige Reaktion zeigt bereits, wie empfindlich der Markt auf ein mögliches Scheitern dieses Deals reagiert. Gut möglich also, dass es in der nächster Handelswoche zu weiteren Anschlussverkäufen kommt.

Deswegen ist allerdings keine Land-unter-Stimmung angesagt. Die Wertpapiere besitzen bei 88,80 - 91,60 EUR eine bisher stabile Unterstützung, die auch dieses Mal die Bären etwas zurückschiebt. Wichtig für den weiteren Kursverlauf ist nun die Verteidigung dieses Supports. Gelingt dies, trotz möglicher weiterer Abschläge, ist die Richtung des Kurses weiterhin auf die Nordseite ausgelegt. Bei einer Erholung mit anschließenden Käufen würde erneut 106,20 EUR auf der To-Do-Liste stehen.

Was daher um jeden Preis vermieden werden sollte, wäre ein Rückfall unter 88,80 EUR. Zwar könnte dann noch EMA200 und 85,24 EUR den letzten Rettungsanker darstellen, doch spätestens hierunter würde der Aktienkurs schwer unter Beschuss geraten und die Richtung würde fundamental umschwenken. In der Folge wären die neuen Kursziele bei knapp 80 EUR und 71,72 EUR auszumachen.

Fazit: Die heutige Meldung über den Woowa-Deal muss zunächst verdaut werden. Weitere Verkäufe sind daher wahrscheinlich. Hält der Support bei 88,80 EUR, besteht weiterhin die Chance auf der Fortsetzung des Aufwärtstrends. Kurse unter diesem Level würden jedoch die Bullen arg in Bedrängnis bringen.

Delivery Hero - Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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