Analyse
10:10 Uhr, 10.11.2022

DELIVERY HERO - Nächstes Jahr soll es endlich klappen!

Glaubt man dem Management, so sollen im Laufe des Jahres 2023 endlich positive Free Cashflows erzielt werden. Die Aktie steckt derweilen fest.

Erwähnte Instrumente

  • Delivery Hero SE
    ISIN: DE000A2E4K43Kopiert
    Kursstand: 34,820 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Delivery Hero SE - WKN: A2E4K4 - ISIN: DE000A2E4K43 - Kurs: 34,820 € (XETRA)

Aktien von Lieferdiensten zählen mit zu den Verlierern im Börsenjahr 2022. Das kommt nicht überraschend. Die Unternehmen arbeiten defizitär, verbrennen Geld und die Margen sind kaum der Rede wert. Das ist genau das, was Investoren in einem Umfeld der restriktiven Geldpolitik nicht brauchen können. Heute wartet der ehemalige DAX-Titel Delivery Hero mit seinem Quartalsbericht auf. stock3 über die Zahlen und die Aussichten im Jahr 2023.

Prognose aktualisiert

Im dritten Quartal stieg der Bruttowarenwert (GMV) um 12 % gegenüber dem Vorjahreswert auf 11,45 Mrd. EUR. Der Gesamtumsatz verbesserte sich um 28 % auf 2,5 Mrd. EUR. Niklas Östberg, CEO und Mitgründer von Delivery Hero: "Wir haben es geschafft, ein gesundes GMV-Wachstum zu erwirtschaften und dabei gleichzeitig unseren starken Fokus auf Profitabilität beizubehalten. Alle Segmente außerhalb Asiens übertrafen die Erwartungen und wuchsen im vergangenen Quartal zusammen um mehr als 30 % verglichen mit dem Vorjahr. Damit konnten wir die schwierigen Vergleichszahlen für das Segment Asia ausgleichen, die auf einen weiteren starken Anstieg von COVID-Infektionen in der Region im Jahr 2021 zurückzuführen sind. Noch wichtiger ist, dass wir dieses Wachstum erreicht haben und gleichzeitig unser vierteljährliches bereinigtes EBITDA um mehr als 200 Mio. EUR seit Q4 2021 verbessert haben."

Das Plattformgeschäft von Delivery Hero einschließlich der Tochter Glovo erreichte im dritten Quartal die Gewinnschwelle. Im zweiten Halbjahr soll sich das bereinigte EBTIDA dort auf über 450 Mio. EUR belaufen und damit um 50 Mio. EUR höher ausfallen als ursprünglich angenommen. Die Jahresprognose 2022 passt das Management an, sowohl nach oben wie auch nach unten. So soll die bereinigte EBITDA/GMV-Marge nun -1,4 bis -1,5 % betragen statt zuvor -1,5 bis -1,6 %. Der GMV dürfte aber nur mehr das untere Niveau der Spanne 44,7 bis 46,9 Mrd. EUR erreichen. 2023 soll sich das EBITDA um 1 Mrd. EUR verbessern.

Anleger sollten traditionell auf EBITDA-Prognosen aber wenig geben. Was zählt, ist schlussendlich das, "was am Ende rauskommt". Und da zählt der Free Cashflow. Diesbezüglich sind die Verantwortlichen optimistisch, während des zweiten Halbjahres den Break-even erreichen zu können.

Für das Gesamtjahr 2022 erwarten Analysten einen Umsatz von 8,98 Mrd. EUR und einen Verlust von 5,35 EUR je Aktie. 2023 könnten die Erlöse sich in Richtung 11,6 Mrd. EUR verbessern und der Verlust auf 2,42 EUR je Aktie zurückgehen. Gewinne werden unterm Strich nicht vor dem Jahr 2025 erwartet (1,11 EUR je Aktie), der Break-even beim Cashflow dürfte auf Gesamtjahressicht 2024 gelingen und die Nettoverschuldung in diesem Jahr mit 3,3 Mrd. EUR ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen.

Aktie hängt fest

Charttechnisch betrachtet kommt die Aktie in den letzten Wochen nicht wirklich voran. Die Erholung seit Ausbildung des Allzeittiefs im Mai stoppte am EMA200, seither läuft eine Korrektur. Gedeckelt ist der Wert im Tageschart durch den EMA50, den Abwärtstrend seit August und die Zone 39,57 bis 40,43 EUR gedeckelt. Erst darüber wäre weiteres Potenzial in Richtung des EMA200 und des Hochs bei 50,58 EUR. Verkaufssignale entstehen dagegen unter 31,02 EUR in Richtung 27,48 EUR und darunter 23,88 EUR.

Fazit: Ich habe es schon oft geschrieben und wiederhole es an dieser Stelle noch einmal: Mit Aktien wie Delivery Hero kann ich wenig anfangen. Selbst wenn der Break-even erreicht werden sollte, ist das Geschäft margenschwach und bietet der Markt so viele andere Chancen. Warum also eine Aktie wie Delivery Hero? Tradern wird das Fundamentale zum Großteil egal sein, allerdings liefert der Chart auch technisch bislang keine neuen Signale. Hier ist Geduld gefragt.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 5,86 8,98 11,58
Ergebnis je Aktie in EUR -6,04 -5,35 -2,42
Gewinnwachstum - -
KGV - - -
KUV 1,5 1,0 0,8
PEG 0,6 0,3
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Delivery Hero-Aktie
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Ich trade seit einiger Zeit nur mehr über stock3 Terminal. Denn dort analysiere ich auch meine Basiswerte. Der Handel ist kinderleicht. Über stock3 Terminal mit dem Broker verbinden, Session TAN vergeben und loslegen! Ohne Mehrkosten und mit einer spürbaren Zeitersparnis! Alle Infos zum Handel über stock3 und stock3 Terminal erfahren Sie hier.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

Mehr über Bastian Galuschka
  • Fundamentalanalyse
  • Kombinationsanalyse
  • Small Caps
  • Newstrading
Mehr Experten