Kommentar
10:27 Uhr, 12.01.2010

DekaBank-Euroland-Indikator: Fast ungebremst ins neue Jahr

1. Der DekaBank-Euroland-Indikator nähert sich im Januar mit einem Plus von wiederholt über zwei Prozentpunkten stark dem positiven Bereich. Er klettert von -3,04 % auf -0,99 %.

2. Noch nie war die Aufwärtsbewegung des Indikators so stark wie in den letzten vier Monaten. Doch nun gibt es Anzeichen, dass diese atemberaubende Dynamik bald nachlässt: Die Auftragseingangskomponente des konjunkturellen Gesamtindikators gab am aktuellen Rand erstmals seit dem letzten Frühjahr wieder nach und der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes steigt nur noch verhalten. Ein greifbarer Grund für diese Entwicklungen dürfte die in Deutschland im September ausgelaufene Abwrackprämie gewesen sein. Auch war das Kontingent für die US-amerikanische Autoprämie fast zur selben Zeit erschöpft. Beides hat die KfZ-Branche in Euroland belastet. Auch zu Beginn dieses Jahres steht die Euroland- Industrie dann wieder wegen gesunkener bzw. ausgelaufener Prämien in Frankreich bzw. Italien, den Niederlanden und Österreich vor neuen Schwierigkeiten. Diese Entwicklungen sollten sich dann auch in der Indikatorkomponente des Industrievertrauens widerspiegeln. Diese könnte in den nächsten Monaten durchaus stagnieren und damit auch auf den noch aufstrebenden DekaBank-Euroland-Indikators dämpfend wirken.

3. Die Referenzreihe des DekaBank-Euroland-Indikators, die laufende Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion, ist bis in den Oktober hinein gesunken. Auch ihr Novemberwert wird voraussichtlich noch ein letztes Mal schwächer ausfallen als im Vormonat. Damit ist die Referenzreihe insgesamt deutlich stärker gefallen als der DekaBank-Euroland-Indikator. Eine solche Lücke zwischen Indikator und Referenzreihe gab es noch nie. Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte in der Aktienmarktkomponente des Indikators liegen, die auch Dienstleister umfasst. Diese waren nicht so stark von der Rezession betroffen wie die Industrie, die im Herbst und Winter 2008 und 2009 förmlich kollabierte.

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Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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