Deka - USA: ISM-Index fällt - Fehlsignal?
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Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) ist im Januar leicht auf 53,9 Indexpunkte gesunken (Bloomberg-Umfrage: 54,0 Punkte; DekaBank: 52,5 Punkte), bleibt aber klar über der 50-Punkte- Expansionsmarke. Der Rückgang betrug gegenüber dem Vormonat nur 1,3 Indexpunkte und ist damit vom Ausmaß her nicht dramatisch. Primär ist entscheidend, dass ein Wert oberhalb der 50-Punkte- Expansionsmarke realisiert wurde. Mit Blick auf das Schaubild erkennt man beim ISM-Index zwischen September 1991 (54,9 Punkte) und Juni 1993 (49,6 Punkte) ein welliges Auf und Ab. Die damalige Rezession war bereits im März 1991 "offiziell" zu Ende und die darauf folgende Erholung mühsam und unstetig. Dass der ISM-Index im Oktober 2002 kurz unter die 50-Punkte-Expansionsmarke gefallen war, wies aus heutiger Sicht zwar auf Schwierigkeiten in der Industrie hin, brachte aber keine gesamtwirtschaftliche Schrumpfung mit sich. Ein ähnlich volatiler Verlauf wie Anfang der neunziger Jahre ist auf Sicht von ein bis zwei Jahren keineswegs auszuschließen. Sollten in den kommenden Monaten auch einmal wieder Indexstände unter 50 Punkte hingenommen werden müssen, wäre eine Abkehr von unserem moderaten Erholungsszenario keine zwingende Konsequenz.
Im Einzelnen hat sich die Produktionskomponente bei 56,3 Punkten fast auf dem hohen Niveau des Vormonats gehalten. Die Auftragseingangskomponente hat zwar 3,2 Indexpunkte eingebüßt, aber liegt nahe 60 Punkte, was einen deutlichen Zuwachs der Neubestellungen in den Industrieunternehmen gegenüber dem Vormonat signalisiert. Die beiden gewichtigsten Komponenten des ISM-Indexes lassen die Ampel für die amerikanische Industrie auf "grün" stehen. Anders sieht es bei der Beschäftigungskomponente aus (von 48,2 Punkten auf 47,6 Punkte), die den Index aber aus einem strukturellen Grund nach unten zieht: Bis auf drei relativ kurze Phasen in den neunziger Jahren lag diese Komponente unterhalb von 50 Punkten, denn der Strukturwandel vollzieht sich zu Lasten der Industrie.
Normalerweise handelt es sich beim ISM-Index um einen sehr zuverlässigen Konjunkturindikator. Völlig untypisch war daher die Datenlage für Dezember, als der ISM-Index mit einem Niveau von 55,2 Punkten überhaupt keinen Zweifel daran ließ, dass die Industrieproduktion in diesem Monat zugelegt hatte. Tatsächlich wurde aber ein Rückgang um 0,2 % gegenüber dem Vormonat gemeldet. Wir interpretieren dies als ein einmaliges Fehlsignal und gehen aufgrund des heutigen ISM-Wertes von einer Expansion der Industrieproduktion im Januar aus (Veröffentlichung am 17. Februar). Fügt man die Anfang der neunziger Jahre gesehene Volatilität des ISM-Indexes in konjunkturellen Erholungsphasen hinzu, dann ist die mühsame Entwicklung in der amerikanischen Industrie kompatibel mit unserer Makro-Prognose.
Quelle: Deka
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