Deka: USA - Aktuelle Wirtschaftsdaten
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Der heutige Bericht über die Einzelhandelsumsätze im Januar zeigt die spiegelbildliche Entwicklung vom Dezember. Während damals die Pkw-Verkäufe dominierten und Kaufkraft aus anderen Ausgabenkategorien abzogen, gab es im Januar einen Rückprall mit einem spürbar geringeren Pkw-Absatz. Insgesamt verringerten sich im Januar die Einzelhandelsumsätze um 0,9 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg- Umfrage: -0,6 %, DekaBank: -0,5 %). Erstens ist hierbei jedoch die Aufwärtsrevision für den Dezember zu berücksichtigen, für den nun ein Anstieg um 2,0 % veröffentlicht wurde (ursprünglich war ein Plus von 1,2 % gemeldet worden und unsere damalige Prognose belief sich auf +1,7 %). Von der höheren Basis des Dezembers aus sollte der doch deutliche Rückgang im Januar nicht erschrecken. Zweitens hatte schon die Statistik der Inlandsverkäufe von Pkw signalisiert, dass die Pkw-Händler ein deutliches Umsatzminus von 7,5 % hinnehmen mussten (+7,9 % im Dezember). Damit zeigte sich wieder deutlich die Schere zwischen den Umsätzen mit und ohne Pkw, was schon nach den Finanzierungsoffensiven der Automobilhersteller im Oktober 2001 und im Sommer 2002 zu beobachten war. Im Januar stiegen die Einzelhandelsumsätze in der Abgrenzung ohne Pkw gegenüber dem Vormonat spürbar um 1,3 % (Bloomberg-Umfrage: 0,5 %, DekaBank: 0,7 %).
Es wäre zweifellos bedenklich, wenn auch in den anderen Einzelhandelsbereichen die Umsätze gefallen wären. Aber so schreckhaft, wie in den Indikatoren des Verbrauchervertrauens nahegelegt wird, zeigt sich der amerikanische Konsument bei seinen tatsächlichen Kaufentscheidungen dann doch nicht. Zwar gab es auch Umsatzrückgänge bei den Elektronikhändlern (-1,4 %) und bei den Möbelhändlern (-1,3 %). Demgegenüber gab es nennenswerte Anstiege um jeweils über 2,5 % bei den Umsätzen von Heimwerkerläden, Tankstellen sowie Nahrungsmittel- und Getränkehändlern.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche ein weiteres Mal auf nunmehr 377.000 Personen gefallen. Damit bestätigt sich die Stabilisierung am Arbeitsmarkt. Zwar sind wir noch von kräftigen Beschäftigungszuwächsen entfernt und unserer Prognose nach wird der Arbeitsmarkt weniger positiv an der konjunkturellen Erholung partizipieren als in früheren Zyklen, aber die Gefahr eines deutlichen Rückschlags schwindet. Zieht man die Statistik der verlängerten Anträge auf Arbeitslosenhilfe mit in Betracht, die sich in der ersten Februarwoche ebenfalls um 12.000 Personen verringert haben, so lässt in jedem Fall der Entlassungsdruck bei den Unternehmen nach. Es ist derzeit keine ungewöhnlich schlechte Entwicklung am amerikanischen Arbeitsmarkt zu erkennen. Die Belebung wird sich einfach nur noch etwas hinziehen und der Stellenaufbau wird moderat ausfallen.
Blendet man bei den Einzelhandelsumsätzen die zuletzt wieder sehr volatilen Pkw-Verkäufe aus, dann hat es seit dem September 2001 nur zwei Monate mit Rückgängen gegeben, die zudem auch noch marginal ausgefallen sind (Mai 2002: -0,4 % und September 2002: -0,1 %). Alles in allem hat der amerikanische Konsument also die konjunkturelle Erholung am Laufen gehalten. Seit Monaten diskutieren wir völlig zu Recht die Risiken für den privaten Konsum. Aber diese Risiken materialisieren sich nicht in der Form eines Konsumstreiks. Wir erwarten für die kommenden Quartale eine verhaltene Ausweitung der Konsumausgaben. Die Erholung setzt sich zwar fort, sie lässt aber den Schwung vergangener Zyklen vermissen.
Quelle: Deka
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