Kommentar
12:16 Uhr, 12.11.2009

Deka-Finanzmarktstress-Indikator: 1. Jahrestag des historischen Höhepunktes der Krise

1. Der Deka-Finanzmarktstress-Indikator (DFI) erreichte vor einem Jahr seinen Höhepunkt mit einem Wert von 5,32. Sowohl die Asienkrise, in deren Verlauf der DFI bis auf einen Wert von knapp 3 im Oktober 1998 anstieg, als auch die Verspannungen im internationalen Finanzsystem – mit einem DFI-Höchstwert von knapp 2 Einheiten im September 2001 – nach den Terroranschlägen in den USA, wirken im Angesicht der jüngsten Krise harmlos.

2. Nicht alle Teilkomponenten des DFI wiesen vor genau einem Jahr auch ihren jeweils höchsten Stresswert auf. Der Pfandbriefmarkt erreichte diesen bereits drei Wochen vor dem Gesamtindikator, wohingegen der Markt für Unternehmensanleihen den höchsten Stress erst Anfang Dezember – und nach einer leichten Beruhigung noch einmal im März 2009 – verzeichnete. Der Aktien- und der Geldmarkt zeigte zeitgleich mit dem Gesamtindikator die stärksten Verspannungen.

3. Die akute Finanzkrise haben wir mittlerweile hinter uns gelassen. Der DFI liegt bei einem Wert von 0,69. Er ist das Fieberthermometer des Finanzsystems in Euroland. Es war nur ein leichtes Husten in den vergangenen beiden Wochen, aber der DFI hat auf die Nervosität an den Märkten mit dem Anstieg auf ein Zwei- Monatshoch reagiert.

4. Es macht den Anschein, als hätte der DFI mit der Rückkehr in den Normalbereich zunächst einmal seine Pflicht erfüllt. Eine weitere spannende Episode auch für den DFI dürfte allerdings noch vor uns liegen. Denn bislang haben wir nur die positive Seite der zahlreichen Maßnahmen von Regierungen und Zentralbanken zur Rettung der Weltwirtschaft gesehen. Der Ausstieg liegt jedoch noch vor uns. Es ist eine fast unlösbare Aufgabe, die Geld- und Fiskalpolitik national und international so zu koordinieren, dass es zu keinen Verwerfungen an den Finanzmärkten kommt.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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