Deka-Finanzmarktstress-Indikator: Entspannung ja, von Normalität dennoch keine Spur
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1. Der DFI für Euroland signalisiert am aktuellen Rand mit einem Wert von 3,49 eine deutliche Entspannung im Vergleich zum Rekordhoch Ende Oktober (5,3) des vergangenen Jahres. Über die letzten zwei Wochen ist der Stresswert wieder leicht angestiegen. Dies dürfte vor allem zwei Gründe haben: Erstens haben die erneuten schlechten Nachrichten aus dem Bankensektor in den USA, UK und auch Deutschland die Märkte wieder verunsichert. Die kürzlich veröffentlichten Verluste und die ersten Zahlen über die Höhe von erneutem Abschreibungsbedarf im Finanzsektor hat die Märkte überrascht. Zweitens hat die Verunsicherung über die Stärke des konjunkturellen Abschwungs zugenommen.
2. Eine Entspannung zeigt sich im Vergleich zum Höhepunkt des Indikators im Oktober in fast allen Teilkomponenten des DFI (Geldmarkt, Aktienmarkt, Pfandbriefmarkt). Lediglich der Markt für Unternehmensanleihen zeigt kaum Entspannung. Dies liegt daran, dass der Anleihemarkt in einer späteren Phase der Finanzmarktkrise erheblich an Stress zugelegt hat. Mittlerweile zeigt sich aber auch hier eine leichte Beruhigung. Allerdings ist diese weniger stark ausgeprägt als in den übrigen Komponenten des DFI. Das liegt daran, dass die konjunkturellen Folgen der Finanzmarktkrise – und damit der Hochpunkt bei den Ausfällen dieser Anleihen – noch vor uns liegen.
3. Die durch den DFI angezeigte Entspannung an den Finanzmärkten darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass wir von einer Normalisierung der Situation an den Finanzmärkten noch weit entfernt sind, worauf auch der DFI hinweist. Der aktuell angezeigte Finanzmarktstress ist immer noch stärker als zum Höhepunkt der Asien-/Russlandkrise oder nach den Anschlägen in den USA im September 2001.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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