Kommentar
12:23 Uhr, 28.01.2003

Deka - Auswertung des ifo-Index

Das westdeutsche ifo-Geschäftsklima hat sich im Januar nach sieben Rückgängen in Folge zum ersten Mal wieder geringfügig aufgehellt, der Index stieg von 87,3 (revidiert von 87,1 Punkten) auf 87,4 Punkte. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte wie auch unsere leicht unterschritten (beide 87,5 Punkte).
Im vergangenen Monat war die Geschäftslage deutlich schlechter beurteilt worden, während sich die Geschäftserwartungen spürbar verbessert hatten. Ein solches Auseinanderklaffen von Lageeinschätzungen und Erwartungen ist typisch an Wendepunkten des Geschäftsklimas. Mit den heute veröffentlichten Daten hat sich diese Entwicklung nur sehr eingeschränkt fortgesetzt: Die Geschäftserwartungen hellten sich weiter auf, wenngleich kaum spürbar von 98,0 (revidiert von 97,9 Punkten) auf 98,1 Punkte, die Beurteilung der Geschäftslage stieg sogar etwas stärker von 76,9 (revidiert von 76,8 Punkten) auf 77,1 Punkte an. Die in Salden dargestellte ifo-Uhr zeigt dementsprechend kaum eine Änderung gegenüber dem Vormonat an.

Auch wenn es sich um den ersten Anstieg des ifo-Geschäftsklimas nach sieben Rückgängen in Folge handelt, richtige Freude kommt dennoch nicht auf, denn der Anstieg der Geschäftserwartungen blieb im Januar kaum wahrnehmbar. Die schwelende Irakkrise und damit verbunden der hohe Ölpreis belasten die Unternehmen. Hinzu kommt die fortgesetzte Aufwertung des Euro, dessen Wechselkurs gegenüber dem USDollar sich ganz allmählich der Schmerzgrenze für die deutschen Exporteure annähert. All diese Faktoren haben sicherlich das Aufwärtspotential der Geschäftserwartungen gedeckelt.

Nach ifo-Angaben ist die aktuelle Zuspitzung des Irak-Konflikts in dieser Umfrage noch nicht berücksichtigt. Für den Februarwert dürften sich daher weitere belastende Momente ergeben, zumal sich eine klare Lösung der Irakkrise - in die eine oder andere Richtung - für die kommenden Wochen nicht abzeichnet. Ferner war die Verbesserung in diesem Monat nach ifo-Angaben von der Bauwirtschaft und dem Großhandel getrieben, das für die konjunkturelle Entwicklung wichtige Verarbeitende Gewerbe scheint im Umkehrschluss nicht richtig Tritt gefasst zu haben. Alles in allem ist ein Rückgang des Geschäftsklimas im Februar daher durchaus im Bereich des Möglichen.

Quelle: Deka

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