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11:50 Uhr, 05.10.2005

Degussa nimmt Wertberichtigung vor

Der Spezialchemiekonzern Degussa hat im Rahmen der mittelfristigen Planung die Werthaltigkeit seiner Geschäftsbereiche überprüft. Wie das Unternehmen heute in Düsseldorf mitteilte, muss aufgrund der unbefriedigenden Geschäftsentwicklung und deutlich schwächeren Ertragsaussichten bei den Feinchemie-Aktivitäten, in den drei Geschäftsbereichen Building Blocks, Exclusive Synthesis & Catalysts und Peroxygen Chemicals eine Wertberichtigung von insgesamt 830 Millionen Euro vorgenommen werden.

Hiervon entfallen 710 Millionen Euro auf Firmenwerte und 120 Millionen Euro auf sonstige Vermögenswerte. Ein wesentlicher Teil dieses Abschreibungsbedarfs sei der im Jahr 2001 erworbenen britischen Feinchemie-Gruppe Laporte zuzuordnen. Für die anderen 17 Geschäftsbereiche des Degussa Konzerns habe sich kein Wertberichtigungsbedarf ergeben.

Die Wertberichtigung soll als einmaliger Effekt im neutralen Ergebnis des 3. Quartals 2005 berücksichtigt werden; sie sei nicht zahlungswirksam und beeinträchtige damit nicht den Cashflow.

Entgegen der bisherigen Einschätzung haben sich Geschäftslage und Marktaussichten für die Feinchemie-Aktivitäten des Konzerns im laufenden Jahr bei erheblichen Überkapazitäten kontinuierlich verschlechtert, teilte das Unternehmen weiter mit. Zudem habe sich der Wettbewerbsdruck insbesondere durch asiatische Anbieter weiter erhöht. Deshalb werde Degussa gleichzeitig die Maßnahmen zur Restrukturierung ihrer Feinchemie-Aktivitäten deutlich intensivieren. Hierfür werden nach Angaben des Unternehmens zusätzliche Aufwendungen im neutralen Ergebnis des Jahres 2005 in Höhe von 20 Millionen Euro anfallen. Insgesamt belaufen sich die Restrukturierungsaufwendungen in der Feinchemie für die Jahre 2004 und 2005 damit auf 100 Millionen Euro.

Aufgrund der insgesamt guten Entwicklung in den anderen Geschäftsbereichen hat Degussa den Ausblick 2005 für Umsatz und operatives Ergebnis (EBIT) bestätigt. Danach strebt der Konzern Zahlen an, die jeweils leicht über den entsprechenden Werten des Vorjahres liegen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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