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12:26 Uhr, 21.05.2010

Deep Water Horizon: Gemeinsame Kokain-Partys mit dem Ölministerium

Ein brennendes Inferno, das es seit Jahrzehnten nicht gegeben hat. Acht Monate vor der Explosion begannen die Experten von BP, Transocean und Halliburton das tiefste Bohrloch der Welt, 9000 Meter unter dem Meeresgrund, in die Erdkruse zu fräsen.

Eine sehr informative, viertelstündige Vor-Ort-Reportage des Deutschland-Radios ist hier zu finden:

[Link "Profit um jeden Preis" auf ondemand-mp3.dradio.de/... nicht mehr verfügbar]

Zentrale Erkennisse der Hintergrund-Reportage:

  • Die Betreiber - der Ölmulti BP, der Plattform-Betreiber Transocean sowie der Subunternehmer Halliburton üben sich nach der Katastrophe in gegenseitigen Schuldzuweisungen
  • US-Präsident Obama schützt die Ölindustrie
  • Durch den Ersteinsatz von Chemikalien soll versucht werden, das Öl schon unter Wasser zu verteilen, sodass es nicht an die Oberfläche gerät und ein Ölteppich an Land treiben kann; die Folgen des Einsatzes der Chemikalie Correxit sind nicht absehbar
  • Vor der Explosion wurde auf Druck von BP (Zeitverzug, Kosten um $25 Mio. zu hoch) die Bohrung beschleunigt; dabei wurde wissentlich in Kauf genommen, dass ein Sicherheitsventil, das im Falle einer Explosion Ölaustritte in die Umwelt verhindern sollte, schon vor der Explosion kaputt gegangen war
  • Stunden vor der Explosion habe es eine erregte Diskussion zwischen Top-Ingenieuren von BP, Transocean und Halliburton gegeben, da die Liste der technischen Mängel immer länger geworden war. BP setzte sich durch und es wurde weiter gebohrt
  • Die Regierung hält sich bedeckt; Ölabteilung des Innenministeriums hatte offenbar "gemeinsame Kokain-Partys mit Repräsentanten der Ölindustrie" - sie seien "jahrelang kein Einzelfall" gewesen, so die Hintergrundreportage des Deutschlandfunks

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Quelle: dradio.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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