Kommentar
15:39 Uhr, 07.10.2005

DE: Produktion erwartungsgemäß gesunken

1. Der August brachte dem produzierenden Gewerbe in Deutschland einen Rückgang der Produktion um 1,6 % mom. Auch wenn die Korrektur der starken Vormonate erwartet worden war (Bloomberg: -0,5 % mom; DekaBank: -0,7 % mom), so war deren Ausmaß doch eine kleine Überraschung. Das Vorjahresniveau wird damit kalender- und saisonbereinigt nur noch um 2,1 % überschritten.

2. Bei einer rückläufigen Energieproduktion (-2,3 % mom) und einer zulegenden Bauproduktion (1,1 % mom) sank die industrielle Erzeugung leicht überdurchschnittlich um 1,7 % mom. Mit Ausnahme der Vorleistungsgüterproduzenten, deren Ausbringungsmenge unverändert blieb, hatten alle industriellen Hauptgruppen Rückgänge zu verzeichnen: So sank die Erzeugung der Investitionsgüterproduzenten um 3,5 % mom und die der Konsumgüterproduzenten um 1,3 % mom.

3. Der schwache August kam weder unerwartet noch ist er ein konjunktureller Stolperstein. Selbst wenn die Produktion im September stagnieren würde, ergäbe sich für das dritte Quartal ein Anstieg der Produktion um 1,0 % qoq. Doch die Einkaufsmanagerindizes lassen sogar auf etwas mehr hoffen. Dann könnte die höchste Quartalsveränderungsrate seit mindestens fünf Quartalen erzielt werden. Auch der weitere Ausblick ist positiv. Die Unternehmen bauen derzeit Fertigwarenlager ab und Auftragsbestände auf. Darauf deuten die regere Auftragseingangsentwicklung (auch ohne Großaufträge) sowie Unternehmensumfragen wie die des ifo-Instituts oder im Rahmen der Ermittlung der Einkaufsmanagerindizes hin. Damit werden Neuaufträge schneller produktionswirksam, weil sie immer seltener aus den Lagern bedient werden. Noch ist man hinsichtlich der Fertigwarenlager und der Auftragsbestände zwar von wirklichen Spitzenwerten weit entfernt, doch die Richtung stimmt, und bis zum Jahreswechsel sollte die wirtschaftliche Entwicklung in den Abnehmerländern deutscher Exportgüter die konjunkturelle Erholung in Deutschland auch noch unterfüttern.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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