De Guindos: Handelsspannungen beeinflussen Inflation nur wenig
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Von Hans Bentzien
DOW JONES--Die aktuellen Spannungen im Welthandel werden nach Aussage des Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, eher das Wirtschaftswachstum als die Inflation beeinflussen. In einer Konferenz des internationalen Bankenverbands IIF warnte De Guindos außerdem davor, die Anhebung der US-Einfuhrzölle zu einem Handelskrieg ausarten zu lassen. "Der Haupteinfluss wird beim Wachstum zu sehen sein, wir rechnen mit einem nur geringen Einfluss auf die Inflation", sagte er. Die EZB sei optimistisch, dass das Inflationsziel von 2 Prozent erreicht werden könne.
Angesprochen auf die kürzlich von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vorgestellte Prognose, dass US-Einfuhrzölle das Euroraum-Wachstum um 0,3 Prozentpunkte mindern würden, und dass dieser Bremseffekt im Falle einer europäischen Antwort auf 0,5 Prozentpunkte steigen würde, sagte er: "Diese Prognose ist das Ergebnis eines Modells. Wir wissen nicht, was das Endergebnis sein wird."
De Guindos riet den Europäern dazu, die Situation genau zu analysieren, weil ein regelrechter Handelskrieg schlecht für die Weltwirtschaft und ganz besonders für Europa wäre. "Ich denke, wir sollten umsichtig reagieren", sagte er.
Mit Blick auf die EZB-Ratssitzung im April sagte er: "Derzeit ist schwer zu sagen, was wir tun werden." Der Rat werde sich die bis dahin veröffentlichten Daten ansehen und die Entwicklung der verschiedenen Zölle, und dann werde man entsprechend entscheiden.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowones.com
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