Kommentar
14:36 Uhr, 29.03.2007

DE: Arbeitslosigkeit weiter im Rückwärtsgang<br /><br />

1. Es war absehbar, dass sich die registrierte Arbeitslosigkeit auch im März zurückbilden würde. Strittig war nur die Stärke des Rückgangs. Dieser zeigte sich nicht saisonbereinigt mit 869 Tausend Personen gegenüber dem März des vergangenen Jahres wieder ausgesprochen kräftig. Die registrierte Arbeitslosigkeit ging damit auf 4,108 Millionen Personen zurück. Gegenüber dem Vormonat ergab sich eine Reduzierung um 114 Tausend, die somit fast doppelt so stark ausfiel wie im Märzdurchschnitt der letzten drei Jahre (-62 000). Saisonbereinigt wurden mit 3,83 Millionen 65 Tausend Personen weniger gezählt als im Vormonat. Die Verringerung belegt die am Arbeitsmarkt einsetzende Frühjahrsbelebung, ist aber auch Beleg für die starke konjunkturelle Dynamik. Ein weiterer Aspekt ist die sich jetzt entfaltende Wirkung der Arbeitsmarktreformen (u.a. Hartz-IV) zu Beginn dieses Jahrhunderts. Mit der erhöhten Arbeitsnachfrage wirkt das „Fördern“ und „Fordern“ von Arbeitslosen wesentlich besser. Die Erfolge am Arbeitsmarkt zu bewahren und weiter zu entwickeln bleibt eine große Aufgabe von Politik und Tarifparteien. Ein Blick in die Geschichte der registrierten Arbeitslosigkeit zeigt, dass es mit dem nun Erreichten nicht getan ist. Der „Arbeitslosenberg“ ist noch sehr hoch.

2. Die Arbeitslosenquote wurde für den März nicht saisonbereinigt mit 9,8 % (nach 10,1 % im Februar) gemeldet, saisonbereinigt verringerte sie sich von 9,3 % auf 9,2 %.

3. Das Statistische Bundesamt hat heute die Zahlen über die Erwerbstätigkeit für den Monat Februar veröffentlicht. Mit einem saisonbereinigten Vormonatsanstieg um 30 Tausend Personen wurde der höchste Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung erreicht (39,443 Millionen). Nicht saisonbereinigt ist die Anzahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr um 571 Tausend auf 38,96 Millionen Personen angestiegen. Sollte sich der ungebrochene Aufwärtstrend des BA-Stelleindex (im März 196 Punkte nach 193 im Februar) in der Erwerbstätigenstatistik manifestieren, ist ein weiterer Stellenaufbau mehr als wahrscheinlich.

4. Die positive Arbeitsmarktentwicklung dürfte den Aufschwung in diesem Jahr unterstützen und bezüglich der administrierten Belastungen auch absichern. Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt wirken wie Manna für den privaten Konsum.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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