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10:30 Uhr, 22.03.2005

DB Rohstoff Anleihe: 8%-Kuponchance bei Kapitalgarantie

Die Deutsche Bank wird am morgigen Mittwoch eine neue Anleihe an die Euwax und Frakfurter Wertpapierbörse listen, die ihren Kupon von der Entwicklung von fünf Rohstoffen abhängig macht (Gold, Öl, Aluminium, Kupfer und Zink). Dabei gibt es bei 100% Kapitalgarantie und 1.25% Mindestverzinsung pro Jahr die Chance auf einen Zinskupon von 8%. Die Zeichnungsfrist der Anleihe endet heute.

Den Kupon von 8% gibt es jedoch nur, wenn die Kurse aller Rohstoffe an den Bewertungstagen (jeweils der 23. März eines jeden Jahres) im Vergleich zum Startreferenztag (23. März 2005) gestiegen oder auf Anfangsniveau verblieben sind. Fällt nur einer der Rohstoffe und sind alle anderen gestiegen oder auf Anfangsniveau verblieben, so geht der negative Kurs des verbilligten Rohstoffs mit einem negativen Wert in die Berechnung des Kupons ein, die Performance der anderen Rohstoffe wird bei +8% gedeckelt. Notieren also alle bis auf einen Rohstoff auf Ausgangsniveau oder darüber, und hat der eine Rohstoff mit einer negativen Performance von -20% abgeschlossen, so errechnet sich der Jahreskupon in diesem Zeitraum aus 8 + 8 + 8 + 8 – 20 / 5 = 2,4%.

Wenn vier der fünf Rohstoffe steigen oder auf Anfangsniveau verharren und einer fällt um 25.75%, so bleibt nur noch der Mindestzins übrig. Extremer wird diese Rechnung, wenn zwei der fünf Rohstoffe mit einer negativen Performance in die Bewertung eingehen: Fallen beispielsweise zwei Rohstoffe, so ist schon bei einer durchschnittlichen negativen Performane dieser zwei von 8.9% ein Zins über 1.25% passé, bei drei Rohstoffe sind es max. -3.25%, bei vier Rohstoffen durchschnittlich maximal -0.43%. Die Schwachstelle der Anleihe wird mit diesen Beispielrechnungen klar: Gerade die jüngste Zeit zeigt: Die Volatilität des Rohstoffsektor ist enorm. Wenn an dem entsprechenden Vergleichsstichtag (jeweils der 23. März eines jeden Jahres) gerade ein oder zwei Rohstoffe im Minus notieren, so fällt der Kupon schnell auf das Mindestniveau von 1.25%.

Sind Sie sich dieses Risikos bewusst, und glauben sie an eine anhaltende Hausse im Rohstoffsektor in den Jahren bis zum Ende der Laufzeit des Zertifikats (26. März 2010), so bietet dieses Zertifikat eine Chance auf eine attraktive Beimischung zum Gesamtportfolio. Zu beachten ist jedoch nach geltendem Recht, dass die Anleihe als Finanzinnovation eingestuft und somit alle Erträge versteuert werden müssen. Das Zertifikat ist täglich in Stuttgart und Frankfurt unter der WKN / ISIN DB0 TYZ / DE000DB0TYZo handelbar.

Jochen Stanzl - BörseGo GmbH

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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