Analyse
23:00 Uhr, 17.05.2019

DAX könnte abheben - Das ist der Grund!

An den Äußerungen Trumps per Twitter und TV Interviews und an seinen Amtshandlungen der letzten Tagen, läßt sich ablesen, dass die Handelsgespräche mit China nicht so gelaufen sind, wie es Trump erwartet hat.

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 7.503,68 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 25.764,00 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 7.503,68 Pkt (NASDAQ)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 25.764,00 $ (NYSE)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.238,94 Pkt (XETRA)

Die Rückzieher der Chinesen haben die US Administration überrascht. Beide Seiten überziehen sich mit weiteren Strafzöllen, seit mittlerweile 2 Wochen ist die Rhetorik in den chinesischen Staatsmedien ernster, aggressiver geworden. "The trade war can’t bring China down. It will only harden us to grow stronger". Ein Kommentator in der Global Times warnt die USA, China werde zurückschlagen. Man könne den Export seltener Erden in die USA stoppen und als größter US Kreditgeber US Staatsanleihen veräußern. Allerdings ist es wichtig, zwischen den Kommentaren in den Staatsmedien und offiziellen Aussagen seitens der chinesischen Politik zu unterscheiden. Letztere hat die USA vor Konsequenzen gewarnt, falls chinesische Unternehmen (Huawei) weiter abgedrängt werden. Die Spannungen in den Handelsbeziehungen würden dadurch erhöht, so der chinesische Handelsminister.

Nach dem aktuellen Stand des Handelskriegs zeigen sich folgende Verschiebungen an den Märkten als Folge:

Das Relative Stärke Ranking der Indizes zeigt auf, dass Emerging Markets (rot) und China (blau) seit dem Platzen der sino-amerikanischen Verhandlungen stark fallen. Im DAX (gelb), Dow Jones (blaugrün), Nasdaq100 (grün) kommt es zu relativ überschaubaren Kursabschlägen. Bisher zumindest.

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Weshalb halten sich US Indizes und europäische Aktien bisher recht stabil ?

a) Ein No Trade Deal hat für die US Wirtschaft weniger gravierende Auswirkungen als für die chinesische. b) Trump scheint sich bei seinen Handelskonfrontationen jetzt voll auf China zu konzentrieren.

  • Die USA werden bis auf weiteres keine Sonderzölle auf Autos und Autoteile aus der Europäischen Union verhängen. Präsident Donald Trump hat seine Entscheidung über angedrohte Sonderzölle um bis zu sechs Monate aufgeschoben. Trump veröffentlichte am Freitag eine entsprechende Proklamation. Demnach soll nun zunächst über entsprechende Handelsabkommen verhandelt werden. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström wird nächste Woche zu Handelsgesprächen in Washington erwartet, wo sie mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer reden will. Die deutschen Hersteller wären durch die Sonderzölle besonders hart getroffen. Sie haben einen großen Anteil an den EU-Exporten in die USA.
  • US-Präsident Trump hat Stahl-Importe der Türkei von einem Teil der 2018 erlassenen Strafzölle entbunden. Die Türkei-Lieferungen waren mit einem Sonderzoll von 50 Prozent belegt. Vom 21. Mai an werde der Zoll auf 25 Prozent zurückgefahren, hieß es.
  • Auch gegenüber Kanada und Mexiko scheint sich seine Haltung zunächst aufzuweichen.

Auf der anderen Seite zieht er sein Maßnahmen gegen China weiter durch.

  • Der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei wird diesen Freitag auf die US-Liste gebannter Unternehmen gesetzt, wie US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross ankündigte. Damit ist es US-Firmen untersagt, ohne Genehmigung der Regierung Geschäfte mit dem Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller zu tätigen.

Ich nutze seit dieser Woche die Begrifflichkeit "Handelskrieg" statt Handelskonflikt, weil das massive Verhängen von Strafzöllen und das massive Vorgehen gegen ausländische Unternehmen nicht verniedlichend Konflikt genannt werden kann. Huawei werden Geschäfte in den USA untersagt, weltweit wird versucht die Geschäfte von Huawei einzuschränken. Das Unternehmen ist den Amerikanern zu schnell zu stark gewachsen. Es ist Konkurrenz, das die Amerikaner als Gefahr für ihre Hegemonialmacht sehen. Auch wenn man die Maßnahmen aus europäischer Sicht in Teilen nachvollziehen kann, - Trump fordert im Rahmen der Verhandlungen mit China Vieles ein, was auch die Europäer so einfordern würden, wenn sie könnten -, muss man den Vorgang insgesamt m.E. einen Handelskrieg nennen.

Was heute etwas untergegangen ist: Trump verschiebt zwar die Entscheidung über die Verhängung von Strafzöllen auf europäische Automobile um 6 Monate. Er hat sie heute aber als Risiko für die nationale Sicherheit der USA eingestuft. Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben. Über die Nachrichtenticker ging vorhin auch die Aussage Trumps von heute, wonach die EU die USA schlimmer behandeln würden als es China mache. Er läßt also nicht locker.

Hier habe ich unlängst Research der Deutschen Bank veröffentlicht, das aufzeigt, dass China und Hong Kong mit Abstand weltweit die größten Produzenten von Imitaten sind. Den größten Schaden haben dadurch die USA, Frankreich, Italien und Deutschland: Bitte hier klicken


Kommentar: Wenn Trump das schaffen sollte, muss sich Europa bedanken!

Nachricht: Trump lanciert einen Twitter Tradingservice +


Einige Gedanken zum Ende dieser Woche zur technischen Verfassung der Märkte:

Im Dow Jones hat sich nach zweiwöchigen Kursabschlägen, eine verhalten bullische Wochenreversalkerze in dieser Woche ausgebildet. Auf der Kreuzunterstützung bei 25.215 Punkten, - hier liegt eine wichtige horizontale Unterstützungslinie und der EMA50 auf Wochenbasis (blau) -, prallte der Index nach oben ab. Nachdem Monate lang ein Trade Deal eingepreist wurde, erstaunt, dass so schnell der nicht zustande gekommene Deal eingepreist worden ist. Solange sie die 25.215er Preismarke verteidigen, ist der impulsive V-Bottom (Dezember 2018 - Februar 2019) intakt. Dieser V-Bottom hat sich unterhalb der zentralen Hürde bei 26.700 ausgebildet und wartet eigentlich auf seine regelkonforme Auflösung nach oben.

Aktuell gültiger Kurskorridor: 22.215-26.700 Punkte. Über 26.700 Punkten würde ein starkes mittelfristiges prozyklisches Kaufsignal entstehen. Ein Bruch der 25.215er Marke würde beginnen den V-Bottom zu zerstören. Eine Marktbereinigung in Richtung 23.580 Punkte wäre möglich.Übergeordnet also bullisch, kurzfristig ein von Triggermarken abhängiger Tradingmarkt.

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Nachfolgend der Nasdaq100.

Zunächst als Übersicht der Kursverlauf seit 02.11.2016. Nach ausgedehnter mehrjähriger Rally, befindet sich dieser Index in einem breiten Seitwärtskorrekturprozess seit Anfang 2018.

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Das Kursmuster der zurückliegenden Wochen werte ich eher bullisch als bärisch. Steigt der Nasdaq100 auf Tagesschlusskursbasis überzeugend über 7.640 Punkte, generiert dies ein schönes Kaufsignal mit Ziel 8.217. Fällt der Index allerdings unter das Tief dieser Woche bei 7.307 Punkte, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse ins Rutschen geraten und das offene Gap vom 11. März dieses Jahres bei 7.018 Punkten nach unten geschlossen wird.

Übergeordnet also bullisch, kurzfristig ein von Triggermarken abhängiger Tradingmarkt.

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Abschließend der DAX.

Die Aufwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) bei 11.850 Punkten hat gehalten. Hier ist der Index (auch nachrichtenbedingt) dynamisch nach oben abgeprallt. Von der Dynamik der vergangenen 3 Handelstage her kann der Kursverlauf der letzten 2-3 Wochen nicht als bärische SKS gelesen werden. Ein Leser hatte diese nachgefragt. Vielmehr liegt seit Ende März ein impulsives Fibo-Projektionsmuster vor. Mit Ziel 12.960 Punkte.

Unterstützungen: Aufwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) bei 11.850, Gapunterkante des ersten offenen Gaps bei 11.777, formationstechnisch wichtige Unterstützungslinie bei 11.664, Gapunterkante des zweiten offenen Gaps bei 11.550, entscheidende Unterstützung des inversen SKS Bodens bei 11.315. Sollte der DAX in den kommenden Tagen die Unterstützung bei 11.850 brechen, müßte mit Abgaben auf die genannten tiefer liegenden Unterstützungen gerechnet werden.

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DAX Chartbesprechung in einem kurzen Videobeitrag.


11 Dinge, die Trader und Investoren mit der Guidants APP machen können! (Autor: Daniel Kühn)

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1. Einfach nur schnell schauen, wo DAX und Co stehen

Seien wir ehrlich: Wir wollen doch immer wissen, was die Märkte gerade so machen!

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2. Einzelkomponenten aus Indizes als Heatmap betrachten

Auf einen Blick sehen, wer die Gewinner und Verlierer in DAX und Co sind!

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3. Professionellen Nachrichtenfeeds folgen

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  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Gute und auf den Punkt gebrachte Analyse der Indizes. Ich gehe von einem Rücksetzer (vorzugsweise ohne einem tieferem Tief) aus, gefolgt von deinem bullischen Plan.

    14:33 Uhr, 18.05.2019

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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