Kommentar
23:10 Uhr, 18.07.2010

DAX,DOW Jones,Nasdaq100 - Abwarten und Kaffee trinken

Erwähnte Instrumente

Die mehrwöchigen Korrekturen setzen sich fort. In der zurückliegenden Woche konnten die Indizes zwar ansteigen, wurden am Freitag aber im Bereich kurzfristig relevanter Widerstände wieder verkauft. Solange an solchen Widerständen immer wieder Abgabebereitschaft entsteht, - und das oft auch noch zum Ende einer Woche -, befinden sich die Indizes in Korrekturen. Die Korrekturmuster weisen in vielen Fällen bullische Konturen auf; sie kündigen also Folgeanstiege an.

Als eher mittelfristig ausgerichteter Marktteilnehmer mit Kaufintention gilt es noch zu warten. Wie in der zurückliegenden Finanzmarktbesprechung angemerkt, müssen die Indizes erst über die benannten Buy Triggermarken ansteigen, um ihre Korrekturen zu beenden und gute mittelfristige Kaufsignale auszulösen. Gerade mittelfristige Marktteilnehmer müssen Geduld aufbringen, aber tut dies nicht auch ein Jäger ? Ein Jäger sitzt bekanntermaßen auch auf seinem Hochsitz. Die längste Zeit wartet er ab, bis sich eine gute Gelegenheit ergibt. Nur wenige erfolgreiche Jäger "ballern" unentwegt aus ihrem Hochsitz heraus. Gleiches gilt für mittelfristig aktive Marktakteure.

Aber auch für kurzfristig aktive Trader hat der Markt derzeit einiges zu bieten. Kurzfristig zeigt der Prognosepfeil nämlich nach unten, kurzfristig besteht durchaus noch die Möglichkeit vor der Bekanntgabe der Stresstestdaten europäischer Banken am 23.Juli 2010 (also jetzt am Freitag) nochmal die Märkte zu shorten.

Ich beginne diesmal mit der charttechnischen Besprechung des S&P 500 Index. Er ist wichtiger Schrittgeberindex weltweit, in ihm sind die Aktien der 500 wichtigsten US Unternehmen gelistet, bei dem Index hat sich jetzt die eindeutigste Buy Triggermarke nach oben ausgebildet.

S&P 500 Index : 1.064 Punkte

Am 26.04.2010 erreichte der Index das bisherige Jahreshoch bei 1.219,80 Punkte. Seitdem korrigiert er; und zwar in einer bullischen Flagge. Werfen Sie einen Blick auf den mittleren Chart. Er zeigt den Kursverlauf des Index seit Mai 2008 im Wochenchartintervall (1 Kerze = 1 Woche). In dem Chart sehen Sie, wie der Index seit 10 Wochen nach unten abdriftet. Der Trendkanal, also der Hauptaufenthaltsbereich, ist klar definiert. Mit dieser bullischen Flaggenkorrektur beginnt der Index durch die zentrale Unterstützung bei 1.040 Punkten nach unten durchzuwischen.

Für die nächste große mittelfristige, also mehrmonatige Bewegung gilt: Steigt der S&P 500 Index auf Wochenschlußkursbasis über 1.130 Punkte an, generiert dies das mittelfristige Kaufsignal in Richtung 1.300 und 1.350 Punkte. Solange der Index unter 1.130 Punkte notiert, bleibt er im Korrekturmodus und kann auch neue Tiefs ausbilden! Mit der blauen gestrichelten Linie haben ich diesen weiteren möglichen Korrekturverlauf innerhalb des Trendkanals angedeutet.

Der unterste Chart zeigt den Kursverlauf seit März dieses Jahres im Tageschartintervall (1 Kerze = 1 Tag). Der mehrwöchige Abwärtstrendkanal, diese mehrwöchige bullische Flaggenkorrektur, ist in dieser feineren Auflösung gut zu erkennen. Die Kenntnis dieser feinen Strukturen ist besonders für kurzfristig aktive Trader wichtig. Der Deckel für die laufende Korrektur ist durch den EMA50 (blaue geschwungene Linie gegeben. Alle entstandenen Zwischenhochs seit dem Flashcrash haben sich im Bereich dieses EMAs ausgebildet. Die Big Boys geben demzufolge immer bei Erreichen dieses Bereichs Material in den Markt. Solange sie dies tun, bleibt das mittelfristige Kaufsignal aus. Wie Sie sehen, verläuft der EMA50 auf Tagesbasis derzeit bei 1.092 Punkten. Ein Anstieg über 1.092 Punkte auf Tagesschlußkursbasis sollte also aufhorchen lassen. Damit würde der Markt versuchen, ein erstes Kaufsignal auszubilden, das wahrscheinlich im 1.130er Bereich nochmals abgefangen werden würde.

Kurzfristig könnte sich kommende Woche die Korrektur fortsetzen. Ein zweites Leg bis 1.010 Punkte ist möglich. Behalten Sie aber unbedingt den Donnerstag wegen seiner nachrichtentechnischen Bedeutung im Blickfeld.

In Kürze geht es mit den anderen Analysen weiter ...

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S&P Future : 1.063 Punkte

Kursverlauf des S&P Futures seit Februar, um nochmals die deckelnde Wirkung des EMA50 (blau) darzustellen. EMA50 = Gleitender Durchschnitt 50, exponentiell gewichtet. Im S&P Future ist die Marke von 1.100 Punkten wichtig. Kann sie nach oben gebrochen werden, dürfte dies den Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung markieren.
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DOW Jones Future (YM) : 10.059 Punkte

Das charttechnische Kursziel des großen inversen SKS Bodens, der sich 2008/2009 ausgebildet hatte, lag bei 10.680 Punkten. Es wurde Ende 2009 erreicht. Auch der DOW Jones Future befindet sich in einer mittlerweile 10-wöchigen bullischen Flaggenkorrektur seit Ende April 2010. Wie in der vorhergehenden Finanzmarktanalyse festgehalten, muß der Future über 10.540 Punkte ansteigen, um ein mittelfristiges Kaufsignal zu generieren. Unter 10.540 Punkten liegt der Korrekturmodus vor und kurzfristig kann der Future durchaus bis 9.800 Punkte abfallen. Mit der blauen gestrichelten Linie haben ich diesen weiteren möglichen Korrekturverlauf innerhalb des Trendkanals angedeutet.
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DOW Jones : 10.097 Punkte (Das ist der Cashindex, auf den auch die Zertifikate gepreist sind)

Kursverlauf seit Februar 2010 im Tageschartintervall (1 Kerze = 1 Tag). Bullische Keilformation seit Ende April, kurzfristig hat der Index innerhalb des Keils Spielraum nach unten bis 9.800 und 9.500 Punkte. Steigt der DOW Jones über 10.510-10.600 Punkte auf Wochenschlußkursbasis, generiert dies ein mittelfristiges, also mehrmonatiges Kaufsignal. Unterhalb von 10.510 Punkten kann der Index seine bullische Flaggenkorrektur problemlos fortsetzen.

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Nasdaq100 : 1.803 Punkte

Kursverlauf seit Mai 2010 im Tageschartintervall (1 Kerze = 1 Tag). Bullische Flaggenkorrektur seit Ende April 2010. Wiederholend halte ich fest: Auch der Nasdaq kann zwar noch weiter abfallen, bereitet insgesamt aber einen anschließenden Ausbruch nach oben vor. Die maßgebliche Buy Triggermarke hat der Nasdaq100 bei 1.950 Punkten. Steigt der Index auf Wochenschlußkursbasis über 1.950 Punkte an, löst dies ein mittelfristiges Kaufsignal. Der Index dürfte dann mehrere Monate ansteigen können. Kurzfristig kann der Index im Verlauf dieser Woche zunächst weiter zurückkommen; und zwar bis zur unteren Begrenzung der bullischen Flagge bei ca. 1.700 Punken.

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Éuro gegenüber US-Dollar (EUR/USD) : 1,2910 USD

Der untere Chart ist der Blick durch die charttechnische Lupe auf den Kursverlauf seit August 2009 (1 Kerze = 1 Tag). In den beiden zurückliegenden Woche ist der Ausbruch über die entscheidende Widerstandszone bei 1,2599-1.2720 USD gelungen. Diese Widerstandszone definiert sich über den EMA50 (blau) und die mittelfristige Abwärztstrendlinie (rot). Die sagenhafte Euro-Abwertungsphase dürfte damit beendet worden sein. Es liegt ein mittelfristiges Kaufsignal mit Kurszielen von 1,3000 USD, 1,3500 USD und 1,4000 USD und anschließend bis 1,4500 USD und 1,5000 USD vor. Wir wechseln mit dieser Analyse aus dem Euro-Bären in das Euro-Bullenlager. Bei 1,2600 USD ist EUR/USD ab jetzt gut unterstützt.
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DAX : 6.040 Punkte

Übergeordneter Aufwärtstrend intakt; und zwar solange der Index weiterhin über 5.600 Punkten notiert. Der übergeordnete Aufwärtstrend seit Mitte 2009 reicht derzeit von 5.600 bis 6.500 Punkte. Zwischen 5.600 und 6.500 Punkten ist also der Hauptaufenthaltsbereich des DAX. Innerhalb dieses Trendkanals schwingt der Index hin und her.

Den 6.100er Widerstand konnte der DAX in der zurückliegenden Woche nach oben durchbrechen. Vor dem Erreichen des nächsten Widerstands bei 6.340 Punkten setzten am Freitag aber wieder Verkäufe ein. Mit den US Vorgaben kann man davon ausgehen, dass sich das Hin und Her innerhalb des Aufwärtstrendkanals zunächst noch fortsetzen wird. Die beginnende Euro-Aufwertung könnte den DAX im Vergleich ztu den US Indizes zunehmend wieder etwas unter Druck bringen.

Kurzfristige Korrekturziele könnten bei 5.600 und 5.600 Punkten liegen.

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Ich bewerte die heutige Analyse mit einer Wahrscheinlichkeitsnote 2.

"Klicken Sie bitte hier, um die Erklärung zu den DOW Jones "Wahrscheinlichkeits"noten einzusehen"

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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