DAX zuckt nach oben – China spricht mit den USA … mal wieder
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Die Zinsen fallen weiter und das sichert die Aktienmärkte nach unten ab. Die Rendite für 30-jährige US-Staatsanleihen liegt bei 1,9 Prozent und damit nicht nur unter dem Leitzins der US-Notenbank, sondern auch leicht unter der erwarteten Dividendenrendite im S&P 500. Pensionskassen, Staatsfonds und Versicherungen, die zwar in erster Linie Sicherheit, aber dennoch auch Rendite suchen, geraten zunehmend unter Handlungsdruck, das sichere Nest der Staatsanleihen verlassen zu müssen, um sich am Aktienmarkt zu engagieren.
Auch wenn das nicht unbedingt heißt, dass Aktienkurse nicht mehr fallen können, gilt jedoch: In dieser Konstellation wird es die Börse zumindest etwas schwerer haben zu fallen. Treffen dann zur Abwechslung wie heute Morgen mal wieder optimistische Töne zum Handelsstreit auf den Markt, greifen auch im Deutschen Aktienindex vor allem kurzfristig orientierte Anleger zu, um mal wieder die 100 Punkte bis zum nächsten Widerstand eventuell mitzunehmen. Denn dieser lauert im DAX weiterhin bei 11.853 Punkten. Diesmal ließ China verlautbaren, man sei in Gesprächen mit den USA – als wenn man an diesem Punkt nicht schon so oft gewesen wäre.
Auch in der US-Regierung wecken die Niedrigzinsen Begehrlichkeiten. Dort denkt man über die Ausgabe von ultralangfristigen Anleihen mit Laufzeiten zwischen 50 und 100 Jahren nach. Nur in der Bundesregierung nicht. Der Bundesfinanzminister klagt, wegen der jüngsten Budgetzahlen in diesem Jahr eventuell die schwarze Null nicht ganz erreichen zu können. Von Fiskalprogrammen ist in der deutschen Politik also weiter nichts zu sehen.
Das Brexit-Drama geht derweil in seine nächste Runde. Der britische Premier Johnson schickt das Parlament nach Hause, damit ein Gezeter wie bei Theresa May ausgeschlossen ist. Mit diesem taktischen Trick will er den Austritt aus der Europäischen Union um jeden Preis erzwingen und sämtliche Gegenmaßnahmen der Opposition verhindern. Das Britische Pfund ist auf diese Nachricht hin zwar abgestürzt, aber der Boden bleibt intakt und die Währung nicht akut absturzgefährdet. Man scheint hier noch abwarten zu wollen, ob Johnsons Coup klappt.
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