Kommentar
08:15 Uhr, 26.01.2022

DAX® - Zu schnell, zu stark gefallen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Werbung

Zu schnell, zu stark gefallen?

Nach dem 600 Punkte-Rutsch vom Wochenbeginn unternahm der DAX® gestern auf Basis der Kernunterstützung bei 15.000 Punkten einen ersten Stabilisierungsversuch. Festmachen können Marktteilnehmer*innen diese Entwicklung an dem gestrigen „inside day“, der aus Sicht der Candlestickanalyse zudem ein „harami“-Muster darstellt. An dieser Stelle müssen wir nochmals die Bedeutung der Dezembertiefs bei 15.060/15.015 Punkten hervorheben. Schließlich entsteht unterhalb dieser Bastion ein klassisches Doppeltop (siehe Chart). Aus der Höhe der oberen Umkehr würde sich ein rechnerisches Abschlagspotential von 1.200 Punkten ergeben. Das entsprechende Kursziel von rund 13.800 Punkten passt hervorragend zu einem Pullback an die alten DAX®-Ausbruchsmarken bei 13.800/13.500 Punkten – und somit zu unserer im „HSBC Jahresausblick“ festgehaltenen Erwartungshaltung. Kurzfristig können wir aber dennoch ein wenig Hoffnung machen: Die gestrige DAX®-Kerze wurde vollständig unterhalb des unteren Bollinger Bandes (akt. bei 15.256 Punkten) ausgebildet – in der Vergangenheit häufig ein Indiz für eine kurzfristige Übertreibung nach unten. Entsprechend würde eine Rückkehr in die Leitplanken der Bollinger Bänder den Startschuss für eine technische Reaktion liefern.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

4.000 Punkte – hier muss es halten!

Auch beim Euro STOXX 50® steht derzeit einiges auf dem Spiel. Zunächst mussten die europäischen Standardwerte zuletzt die 200-Tages-Linie (akt. bei 4.151 Punkten) preisgeben. Damit stehen nun die Tiefs vom November und Dezember vergangenen Jahres bei 4.047/4.027 Punkten zur Disposition. Zusammen mit einem Fibonacci-Level (4.063 Punkten) sowie der Aufwärtstrendlinie seit März 2021 (akt. bei 4.045 Punkten) entsteht auf diesem Niveau ein entscheidendes Haltebündel. Bei einem Abgleiten unter diese Bastion müssten Anleger*innen von einem abgeschlossenen Doppeltop ausgehen (siehe Chart), was die Tragweite dieser Schlüsselzone nochmals untermauert. Rein rechnerisch ließe sich das Abschlagspotential aus einer oberen Umkehrformation auf knapp 400 Punkte taxieren. Auf dem Weg zum Ausschöpfen dieses Kurspotentials definiert das 2020er-Hoch (3.867 Punkte) ein wichtiges Etappenziel. Der gestrige „doji“ sorgt indes für ein erstes Stabilisierungsindiz auf Basis der beschriebenen Kernunterstützung. Für eine nachhaltige Entspannung ist allerdings eine Rückeroberung der langfristigen Glättung der letzten 200 Tage notwendig.

EURO STOXX 50® (Daily)

Chart EURO STOXX 50®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart EURO STOXX 50®

Chart EURO STOXX 50®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Kurzfristig überverkauft!

Das Allzeithoch des S&P 500® vom ersten Handelstag des Jahres bei 4.819 Punkten fühlt sich inzwischen wie ein Relikt aus vergangenen Tagen an. In der Spitze fielen die amerikanischen Standardwerte bis auf 4.223 Punkte zurück. Zum ersten Mal seit dem „Corona-Einbruch“ kam es also zu einer nennenswerten Korrektur. Mit dem jüngsten Verlaufstief hat das Aktienbarometer allerdings eine wichtige Haltezone aus verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten vom Mai, Juni und Juli vergangenen Jahres bei rund 4.200 sowie dem 38,2 %-Fibonacci-Retracement des Hausseimpulses seit Ende Oktober 2020 (4.213 Punkten) ausgelotet. Den schwachen Jahresauftakt quittiert der RSI beispielsweise mit einem Vorstoß in überverkauftes Terrain. Gleichzeitig notiert auch der trendfolgende MACD auf dem niedrigsten Stand seit April 2020. Damit ist der S&P 500® möglicherweise zu schnell, zu stark gefallen. In diese Kerbe schlagen auch die jüngsten beiden Candlestickmuster, die jeweils über markante Lunten verfügen. Zudem bestätigt der gestrige „harami“ das „reversal“ vom Wochenbeginn. Entsprechend gewinnt eine Gegenbewegung an Konturen, besonders wenn den US-Standardwerten die Rückeroberung der 200-Tages-Linie (akt. bei 4.432 Punkten) gelingt.

S&P 500® (Daily)

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart S&P 500®

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Sie möchten börsentäglich kostenlose Technische Analysen zu DAX®, ausgewählten Aktien, Währungen und Rohstoffen erhalten?

Kostenlos abonnieren

Wichtige Hinweise
Werbehinweise

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Derivatives Public Distribution
Hansaallee 3
40549 Düsseldorf

kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de

2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (Beispielrechnung in den Wichtigen Hinweisen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus. Lesen Sie bitte die Wichtigen Hinweise, einschließlich der Werbehinweise.

Autor: Jörg Scherer

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Jörg Scherer zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Jörg Scherer

Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

Mehr über Jörg Scherer
Mehr Experten