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10:29 Uhr, 18.08.2010

DAX® - Wohin geht die Reise?

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In den vergangenen Wochen prägten vor allem kräftige Zugewinne exportorientierter Titel das Bild an den Aktienmärkten und trieben Deutschlands Leitindex auf neue Jahreshochs. Gute und teilweise deutlich über den Erwartungen liegende Quartalszahlen, aber auch erfreuliche europäische und deutsche Wirtschaftsdaten, taten ihr Übriges, um eine ausgelassene Stimmung auf dem Parkett zu verbreiten.

Dennoch scheint diese gewisse Euphorie-Stimmung erst einmal vorbei zu sein. Das Gros der Marktteilnehmer scheint nämlich seit der Fed-Ankündigung, erneut US-Staatsanleihen zu erwerben, verhaltener zu agieren. Die Angst, dass die größte Volkswirtschaft der Welt mit ihrer wirtschaftlichen Erholung nun doch mehr zu kämpfen habe als bisher angenommen, drückte zuletzt merklich auf das Gemüt der Börsianer.

Europa und die USA könnten in Sachen Konjunkturdaten auseinanderdriften, zumindest wenn man sich an die Wirtschaftsdaten der vergangenen vier Wochen zurückerinnert. Während beispielsweise Deutschland laut Statistischem Bundesamt im zweiten Quartal 2010 einen BIP-Zuwachs von 2,2 Prozent aufwies und Wirtschaftsminister Brüderle von einem „ Aufschwung XL in Richtung XXL" sprach, musste fast zur gleichen Zeit in den USA das dortige Arbeitsministerium eingestehen, dass sich die Arbeitsmarktsituation in der Woche zum 07. August 2010 verschlechtert habe.

So erhöhte sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 2.000 auf 484.000, während im Vorfeld ein Rückgang auf 465.000 prognostiziert worden war. Dabei gilt eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt. Davon scheint die USA aber noch weit entfernt zu sein. In den kommenden Tagen und Wochen werden angesichts der nun langsam auslaufenden Berichtssaison weiter die Konjunkturdaten im Fokus stehen und dem Markt wohl die Impulse geben. Auch dem deutschen DAX®, der seit seinem Zweijahreshoch vom 6. August bei 6.387 Punkten schon wieder rund fünf Prozent verloren hat.

Im Verlauf des letzten Bullenmarkts zwischen 2003 und 2007 kletterte der DAX® vom Tief bei knapp 2.200 Punkten bis Mitte Juli 2007 auf sein Allzeithoch bei 8.152 Punkten. Am 16. August 2005 notierte der Index bei 4.884 Zählern, am 16. August 2006 bei 5.813 Punkten. Ein Jahr später, am 16. August 2007, lag der DAX® bei 7.270 Stellen. Ende 2007 drehte der Index erneut bei rund 8.100 Zählern nach unten und ein Doppeltop leitete den folgenden Abschwung ein. Am 15. August 2008 stand der DAX® noch bei 6.446 Punkten, am 14. August 2009 bei 5.309 Stellen, nachdem er im März 2009 den Tiefstand bei 3.589 Zählern markiert hatte.

In der Folge kletterte der DAX® bis zum April dieses Jahres auf ein Hoch bei 6.342 Punkten, bevor eine ausgedehnte Konsolidierung begann. Seitdem bewegt sich der Index in einem breiten Seitwärtskorridor zwischen knapp 6.400 und rund 5.600 Punkten. Anfang August kletterte der DAX® mit 6.387 Zählern zwar kurzzeitig auf ein neues Jahreshoch, der nachhaltige Ausbruch über das alte Hoch vom April scheiterte jedoch. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Konsolidierung erst einmal anhalten könnte.

Aus charttechnischer Sicht dürfte nun viel davon abhängen, ob sich der DAX® in der Region zwischen 6.060 und 6.100 Punkten stabilisieren kann. Wird das Tief der letzten Zwischenkorrektur von Ende Juli bei 6.059 Zählern verteidigt, könnte es in Kürze zu einer erneuten Aufwärtsbewegung kommen. Risikobereitere Anleger könnten darauf mit dem Wave-Call der Deutschen Bank (WKN DB3GS8) spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt bei 3,29, das Stop-Loss-Niveau bei 4.380 Indexpunkten.

Fällt der DAX® hingegen unter die Marke von 6.059 Punkten zurück, nimmt aus charttechnischer Sicht die Wahrscheinlichkeit zu, dass es zunächst zu einem weiteren Rückgang kommen könnte. Auf dieses Szenario könnten risikobereitere Anleger mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN DB36R1) setzen. Der Hebel beläuft sich hier auf 3,43, das Stop-Loss-Niveau liegt bei 7.820 Punkten.

Stand: 18.08.2010

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