Analyse
12:30 Uhr, 10.12.2018

DAX-Wochenausblick - Wenn man Bullen mit der Lupe suchen muss

Um gut 7% hat der Index innerhalb weniger Handelstage ohne nennenswerte Gegenbewegung nachgegeben. Das Ziel bei 10.800 Punkten ist abgearbeitet. Welche Marken sollten Anleger in dieser Woche im Blick behalten?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.742,00 Pkt (Lang & Schwarz) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.742,00 Pkt (Lang & Schwarz)

Rückblick: So lautete das Fazit des DAX-Ausblicks aus der Vorwoche:

Wenn ein Index wie der DAX dermaßen underperformt, solllte man ihn auf der Long-Seite eigentlich links liegen lassen. Aber gut, man muss sich mit dem abfinden, was der (regelmäßig) besprochene Basiswert einem bietet. Aktuell ist das ein Upgap über einen mehrfach bestätigten massiven Widerstand. Eine solche Konstellation ist positiv zu werten.

Über 11.570 Punkten besteht weiteres Aufwärtspotenzial auf 11.690 und bis zu 11.940 Punkten. Unter 11.210 Punkten hätten die Käufer die nächste Chance vergeben.

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • Der charttechnische Deckel bei 11.400/11.430 Punkten wird weggesprengt und dient von nun an als wichtige Unterstützung.
  • Die heutige Erholung stoppt am EMA50 bei 11.570 Punkten.
  • Etabliert sich der DAX auch über dieser charttechnischen Hürde, wäre der Weg bis zum Zwischenhoch bei 11.690 Punkten frei.
  • Dort beginnt eine Widerstandszone, die bis hinauf auf 11.730 Punkte reicht.
  • Erst wenn auch letztere Marke überschritten wird, lässt sich Potenzial bis zur mittelfristig entscheidenden Widerstandszone zwischen 11.865 und 11.940 Punkten ableiten.
  • Erst unterhalb von 11.400 Punkten trübt sich das kurzfristige Chartbild wieder ein.
  • Unter 11.210 Punkten wäre die kurzfristige Reihung ansteigender Hochs und Tiefs durchbrochen.
  • Unter 11.050 Punkten, spätestens aber unter 11.009 Punkten, wären die Bodenbildungsansätze schlussendlich komplett zerstört und die übergeordnete Abwärtsbewegung dürfte sich auf 10.800 Punkte ausdehnen.

Das hat man nun davon, wenn man blaue Aufwärtspfeile im DAX einzeichnet. Der Index schaffte es zu keinem Zeitpunkt in der Vorwoche, den EMA50 und damit den Buytrigger bei 11.570 Punkten zu überwinden. Vielmehr fiel der Index wie ein Stein, durchschlug sämtliche Unterstützungen und arbeitete ein erstes großes Abwärtsziel bei 10.800 Punkten ab. Heute eröffnete der Index erneut mit einem Downgap, seither stabilisiert er sich.

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DAX Monatschart vom 01.10.2008 bis 10.12.2018 

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Ausblick: Nach einem Rutsch um 7 % ohne nennenswerte Gegenbewegung ist der Index kurzfristig extrem überverkauft. Technische Gegenreaktionen sollten folglich eingeplant werden. Auf der Unterseite ist zudem ein wichtiger Zielbereich nicht mehr weit entfernt.

Weiterhin gilt: Aktuell bewegt sich der DAX in einem technisch eher luftleeren Raum. Gerade im Big Picture werden in diesen Tagen/Wochen die Weichen gestellt. Bis auf temporäre technische Gegenbewegungen sollte man vorerst nicht zuviel erwarten.

Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau darüber hinaus aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Es ist kein gutes Jahr für die DAX-Bullen. Der Index notiert auf Jahressicht zweistellig im Minus.
  • Nach dem Jahresfahrplan war ein schwieriges Börsenjahr von mir erwartet worden.
  • Die Zielzone um 11.400 Punkte wurde erreicht, aber inzwischen deutlich und nachhaltig unterschritten.
  • Eine erwartete Erholung im 4. Quartal kam nicht zustande.
  • Der langfristige Aufwärtstrend seit dem Jahr 2009 im DAX ist bereits signifikant unterboten.
  • Auch der Supertrend im Monatschart hat auf ein Ausstiegssignal geschaltet
  • Damit wurde der erste bärische Trendwechsel in diesem Indikator seit dem Jahr 2011 vollzogen.
  • In der Vorwoche scheiterte der Index am EMA50 und wurde um mehrere 100 Punkte auf ein neues Jahrestief durchgereicht.
  • Selbst bei 10.800 Punkten gelang keine Stabilisierung.
  • Sämtliche Kursgewinne in den letzten beiden Jahren wurden ausradiert.
  • Eine wichtige Zielzone zwischen 10.600 und 10.570 Punkten ist nun aber nicht mehr weit entfernt.
  • Bei 10.570 Punkten hätte der DAX 61,8 % der Aufwärtsstrecke von 2016 auf 2018 korrigiert.
  • Dort besitzt der Index folglich eine gute Chance auf eine ausgeprägtere technische Gegenbewegung.
  • Kurzfristige Erholungen treffen bei 10.800 und 11.009/11.050 Punkten auf Widerstände.
  • Das größte mittelfristige Widerstandsbollwerk notiert weiter bei 11.400 bis 11.500 Punkten.
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist seit Februar ein Ausstiegssignal aktiv. Dieses wäre erst über 11.978 Punkten aufgehoben (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Im Supertrend auf der Tagesebene ist ebenfalls ein Short-Signal aktiv. Dieses wäre erst bei einem Tagesschlusskurs über 11.230 Punkten negiert.

Fazit: Die (gerechte) Strafe für die blauen Aufwärtspfeile folgte prompt, der Index ging in der Vorwoche in den Sell-off über. Kurzfristig sind die Chance-Risiko-Verhältnisse auf der Short-Seite vor allen Dingen angesichts einer nicht mehr weit entfernten langfristigen Schlüsselzone um 10.600 Punkten im DAX nicht mehr gut. Anleger sollten sich auf Gegenbewegungen einstellen.

Für das Big Picture verweise ich auf diesen wichtigen Artikel von mir. Er ist aktueller denn je.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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