Analyse
11:30 Uhr, 13.11.2017

DAX-Wochenausblick - Knapp daneben ist auch vorbei

Der DAX markierte in der Vorwoche neue Allzeithochs. Ein bärisches Tagesreversal am Dienstag, wodurch eine bärisches Engulfing im Tageschart und damit das erste Warnsignal seit Langem entstand, läutete in der Folge aber die langersehnte Konsolidierung im DAX ein. Worauf müssen Anleger nun achten?

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.111,78 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.111,78 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des letzten Wochenausblicks: Wenngleich die Aufwärtsbewegung im Index seit August weit fortgeschritten ist, zeigen die Käufer bislang keine Anzeichen von Schwäche. Da der anvisierte Zielbereich keine Reaktion zur Unterseite ausgelöst hat, müssen nun neue Aufwärtsziele her. Dabei liegt ein kurzfristiger Zielbereich zwischen 13.555 und 13.580 Punkten. Unter 12.909 Punkten wäre die Rally beendet. Gemessen am Supertrend im Tageschart wäre dies bereits bei einem Tagesschlusskurs unter 13.133 Punkten der Fall.

Nachfolgend ein Rückblick auf die wichtigsten Punkte des letzten Wochenausblicks:

  • Sollte der Index konsolidieren, sind Unterstützungen im Chart aufgrund des steilen Anstiegs auf der Tagesebene sehr weit entfernt. Sie liegen bei 13.400 Punkten (kurzfristig), 13.094 und 13.000 Punkten.
  • Unter 12.909 Punkten dürfte der Index stärker konsolidieren. Eine impulsive Aufwärtszählung wäre in diesem Fall nicht mehr möglich.
  • Ein prozyklisches Kaufsignal entstünde über 13.505 Punkten.
  • In diesem Fall liegt der nächste Zielbereich zwischen 13.555 und 13.580 Punkten.

Der DAX markierte am Dienstag per Upgap tatsächlich noch ein neues Allzeithoch, verfehlte mit 13.525 Punkten die adjustierte Zielzone um 30 Punkte aber knapp. In der Folge wurde der Index massiv abverkauft, wobei bereits am Dienstag ein bearish Engulfing als erstes Warnsignal nach langer Zeit entstand. Dieses zog weitere Abgaben nach sich. Zwei Gaps im Tageschart wurden vom Markt aber gut beachtet und schlussendlich auch geschlossen. Auf diese Kurslücken wies ich speziell noch einmal im SocGen-Webinar am Mittwoch und auf meinem Guidants-Desktop hin.

Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass im letztwöchigen DAX-Wochenausblick keine Pfeile mehr eingezeichnet waren. Ich wollte auf diese Weise keinen Anleger mehr auf der Long-Seite in den Markt treiben, auch wenn noch Ziele zur Oberseite offen waren. Dass das Warten auf gute Signale sich lohnen kann, hat die Kursentwicklung nach der bärischen Dienstag-Umkehr gezeigt.

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DAX Monatschart vom 01.11.2008 bis 13.11.2017 

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 15.05.2017 bis 13.11.2017 

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Bonuschart für diese Woche: DAX mit Fibonacci-Retracements

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Der Bonuschart in dieser Woche ist einfach gehalten. Sollte die Kursrally seit August beendet sein, liegen klassische Rücklaufmarken bei knapp 12.900, knapp 12.700 und vor allen Dingen gut 12.500 Punkten. Noch gab es aber keine bärische Wellenüberschneidung.

Ausblick: Die Kernfrage lautet wie folgt: Ist die Rally seit August komplett beendet, haben wir das Jahreshoch also gesehen oder ist es nur eine Konsolidierung innerhalb der Rally seit August? Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX ist im Jahr 2016 über den starken Widerstand bei 10.800 Punkten mit einem Break-away-Gap ausgebrochen.
  • Die Ziele bei 11.000, 11.430, 11.800, 11.920 und 12.050 Punkten wurden erreicht.
  • Auch die Bonusziele bei 12.460 und 12.700 Punkten (Jahresausblick 2017: 12.724 Punkte) sind abgearbeitet.
  • Doch damit nicht genug: Ende Oktober/Anfang November wurde eine wichtige mittelfristige Zielzone zwischen 12.234 und 13.322 Punkten erreicht und übertroffen.
  • Die Pflicht ist folglich erfüllt. Alles, was im Jahr 2017 noch nach oben nachkommt, ist demnach ein Bonus.
  • Vergangenen Dienstag wurde das Upgap im DAX komplett abverkauft. Das bärische Tagesreversal bildete mit der Montagskerze ein bärisch Engulfing, welches zu starken Abgaben führte.
  • Auf der Unterseite liegt nun ein wichtiger kurzfristiger Unterstützungsbereich zwischen 13.000 und 12.909 Punkten. Dort verläuft auch der EMA50.
  • Zumindest für eine technische Gegenbewegung sollte diese Kurszone ausreichen.
  • Unter 12.909 Punkten dürfte der Index dagegen weiter konsolidieren. Eine impulsive Aufwärtszählung wäre in diesem Fall ebenfalls nicht mehr möglich.
  • Sollte der komplette Impuls seit August beendet sein und korrigiert werden, liegen Ziele bei knapp 12.900, knapp 12.700 und gut 12.500 Punkten (siehe Bonuschart oben).
  • Erholungen dürften es schwer haben, kurzfristig über 13.340 Punkte hinauszukommen. Sollte diese Marke erreicht werden, kann man nach Short-Signalen suchen.
  • Über 13.525 Punkten wäre der mittelfristige Aufwärtstrend dagegen bestätigt.
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall bildete der Index im Oktober ein neues Longsignal aus. Dieses hat über 12.644 Punkten Bestand (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Im Supertrend auf der Tagesebene wurde am Freitag das seit 11. September bestehende Kaufsignal negiert und damit ein Ausstiegssignal gegeben. Trader können auf Basis dieses Filter die satten Gewinne von mehreren 100 Punkten auf der Long-Seite daher einstreichen. Ein neues Long-Signal ensteht erst über 13.467 Punkten (Tagesschlusskurs entscheidet!).

Fazit: Wenngleich es schade ist, dass der DAX 30 Punkte vor der anvisierten kurzfristigen Zielzone nach unten abgedreht ist: Das Warten auf Warnsignale in Form des bärischen Dienstagsreversals bzw. des dadurch entstandenen bärisch Engulfings hat sich gelohnt. Kurzfristig gibt es innerhalb der Konsolidierung nun zahlreiche Varianten. Unter 13.340 Punkten haben die Verkäufer das Sagen, wobei eine ideale Zielzone zunächst zwischen 13.000 und 12.909 Punkten notiert. Dort müssen die entstehenden Muster neu ausgewertet werden.

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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