Analyse
12:30 Uhr, 02.07.2018

DAX-Wochenausblick - Jetzt geht es um die Wurst!

Kaum verabschiedet man sich für zwei Wochen in den Urlaub, fällt der DAX wie ein Stein. Die Käufer finden derzeit einen Scherbenhaufen vor. Können sie die Scherben wieder zusammenfügen? Auf diese technischen Marken sollten Anleger achten.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.233,50 Pkt (Lang & Schwarz) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.233,50 Pkt (Lang & Schwarz)

Rückblick: So lautete das Fazit aus der Analyse vor meinem Urlaub:

Droht in den kommenden Wochen die klassiche Sommer-Börse, also ein Auf und Ab in einer breiten Range, um sämtliche Marktteilnehmer zu zermürben? Für Rangetrader wäre es ein Fest, das erst über 13.040 /13.200 Punkten und unter 12.600 Punkten beendet wäre. Trendtrader achten dagegen auf die herausgearbeiteten Trigger bzw. suchen sich andere Indizes.

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • Anfang Mai spurtete der DAX über den Buytrigger bei 12.660 Punkten und bestätigte die dortige Unterstützungszone, die bis auf 12.600 Punkte reicht, in den vergangenen beiden Wochen.
  • Zwischen 13.040 (neu) und 12.600 Punkten ist der Index neutral zu werten. Über 12.835 Punkten (Schlusskurs) besteht Potenzial auf 13.034/13.040 Punkte. Erst wenn auch dieser Widerstandsbereich geknackt wird, schlägt das Pendel zugunsten der Bullen aus.
  • Unter 12.600 Punkten dagegen dürften die Bären Oberwasser bekommen (Schlusskurs beachten!). Unter 12.390 Punkten drohen erhebliche Abgaben im Index.
  • Der langfristige Aufwärtstrend im Index verläuft im Monatschart nun bei knapp 12.000 Punkten.

Der DAX stieg in der Folge bis auf 13.170 Punkte, schöpfte das Anstiegspotenzial also fast vollständig aus, um im Anschluss wie ein Stein zu fallen. Der Supertrend im Tageschart erwies sich einmal mehr als sehr guter Filter (siehe Chart unten). Knackpunkt aus technischer Sicht war die Aufgabe der Unterstützung bei 12.600 Punkten, die eine heftige Verkaufswelle nach sich zog. Heute eröffnete der DAX mit einer Kurslücke zur Unterseite, die die Bullen intraday versuchen zu schließen.

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DAX Monatschart vom 01.10.2008 bis 02.07.2018 

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DAX Wochenchart vom 28.12.2015 bis 02.07.2018 

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DAX Ichimoku-Wochenchart vom 09.03.2015 bis 02.07.2018 

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DAX Ichimoku-Tageschart vom 29.12.2017 bis 02.07.2018 

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 27.12.2017 bis 02.07.2018 

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Der Bonuschart der Woche stammt aus meinem Jahresausblick 2018. Folgt nun die nächste rote Phase einer scharfen Korrektur im DAX?

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Ausblick: Die Zurückhaltung bei der letzten Analyse hat sich ausgezahlt. Der zwischenzeitliche Anstieg erwies sich als Strohfeuer. Nun gilt es aus Sicht der Käufer, den langfristigen Aufwärtstrend im DAX zu verteidigen.

Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Ein schwaches 1. Halbjahr liegt hinter dem DAX. Der Index verlor in sechs Monaten 4,7 % an Wert.
  • Anders als viele europäische Indizes und auch anders als im Jahresausblick prognostiziert erreichte der DAX im Mai/Juni kein neues Jahreshoch bzw. Allzeithoch.
  • Der Bruch der Unterstützung von 12.600 Punkten beschert den Verkäufern nun klare Vorteile.
  • Für die kommenden Wochen/Monate gibt es nur mehr zwei Hilfen für die Bullen: Die erste ist der Aufwärtstrend im Monatschart seit dem Jahr 2009, der bei 12.150 Punkten verläuft.
  • Die zweite Hilfe ist der Supertrend im Monatschart, der bei 11.523 Punkten verläuft.
  • Diese Marken gilt es also zu verteidigen, um einen Kursrutsch von voraussichtlich mehreren 1.000 Punkten zu vermeiden.
  • Kurzfristig bietet ein Gap um 12.020/12.000 Punkte Halt. Darunter liegen die nächsten Abwärtsziele bei 11.870 und 11.730 Punkten.
  • Unter 12.600 Punkten haben die Bären Oberwasser. Vorgeschaltet dienen die Marken von 12.390 und 12.490 Punkten als Hürden und somit auch als potenzielle Erholungsziele.
  • Der langfristige Aufwärtstrend im Index verläuft im Monatschart derzeit bei rund 12.150 Punkten.
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist ein Ausstiegssignal aktiv. Dieses wäre erst über 13.259 Punkten aufgehoben (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Im Supertrend auf der Tagesebene ist ein Trendwechsel auf short erfolgt. Dieser wäre erst bei einem Tagesschlusskurs über 12.838 Punkten negiert.

Fazit: Mein Zeitfenster aus dem Jahresausblick für neue Hochs im DAX für Mai/Juni ist abgelaufen. Anders als beispielsweise der CAC40 war der DAX einfach zu schwach, das Ziel wurde verfehlt. Im zweiten Halbjahr lautet die Frage nun: Startet ein Bärenmarkt? Die Bären haben zumindest eine Steilvorlage erhalten. Nun gilt es diese Chance aber auch zu verwandeln und das Abwärtsmomentum beizubehalten, um Enttäuschungen wie die Vorstellungen der Deutschen, der Argentinier oder der Spanier bei der Fußball-WM zu vermeiden.

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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