Analyse
12:30 Uhr, 27.11.2017

DAX-Wochenausblick - Jahresend-Stillstand nach der Jahresrally

Der DAX erreichte in der Vorwoche zumindest das untere von zwei Fibonacci-Retracements, fiel im Anschluss aber wieder zurück. Bullen und Bären liefern sich um die Marke von 13.000 Punkten derzeit einen harten Kampf.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.068,25 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.068,25 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des letzten Wochenausblicks: Die Pflicht im Index auf der Abwärtsseite wurde erfüllt. Bislang hält der wichtige Unterstützungsbereich zwischen 13.000 und 12.900 Punkten. Trader sollten die kommenden Muster und vor allen Dingen klare Handelssignale abwaren. Persönlich würde es mich nicht überraschen, wenn die vielzitierte Jahresendrally in diesem Jahr ausfällt. Denn wie hat es der Kollege André Tiedje einmal mehr treffend formuliert: Die Jahresendrally im Dow Jones begann bereits im Januar.

Man muss sich übertragen auch im DAX vereinzelt fragen, was die Analyten/Experten nach so einer Entwicklung im laufenden Jahr denn noch alles erwarten. Rein performancetechnisch betrachtet lagen und liegen wir in allen Indizes weit über dem historischen Durchschnitt.

Nachfolgend ein Rückblick auf die wichtigsten Punkte des letzten Wochenausblicks:

  • Kurzfristig ist der Index neutral zu werten. Über 13.110 Punkten sind Rückläufe in die Fibonacci-Retracements bei 13.187 und 13.267 Punkten möglich.
  • Unterschreitet der Index dagegen das Vorwochentief bei 12.847 Punkten, dürfte es weiter abwärts gehen auf 12.700 und 12.650 Punkte.

Der DAX überschritt in der Vorwoche den Trigger bei 13.110 Punkten und arbeitete das Ziel bei 13.187 Punkten sauber ab. Das Wochenhoch wurde bei 13.209 Punkten markiert. Bis zum 61,8 %-Fibonacci-Retracement bei 13.276 Punkten reichte die Kraft der Bullen nicht aus. Anschließend fiel der Index wieder unter 13.110 Punkte, fand aber einmal mehr um den EMA50 Unterstützung.

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DAX Monatschart vom 01.12.2008 bis 27.11.2017 

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Ausblick: Der DAX hat eine gehörige Abwärtsstrecke hinter sich und zunächst wichtige Unterstützungen gehalten. Ein neuer Aufwärtstrend ist aber selbst in den kleinen Zeitebenen nicht entstanden. Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX ist im Jahr 2016 über den starken Widerstand bei 10.800 Punkten mit einem Break-away-Gap ausgebrochen.
  • Die Ziele bei 11.000, 11.430, 11.800, 11.920 und 12.050 Punkten wurden erreicht.
  • Auch die Bonusziele bei 12.460 und 12.700 Punkten (Jahresausblick 2017: 12.724 Punkte) sind abgearbeitet.
  • Doch damit nicht genug: Ende Oktober/Anfang November wurde eine wichtige mittelfristige Zielzone zwischen 12.234 und 13.322 Punkten erreicht und übertroffen.
  • Die Pflicht ist folglich erfüllt. Alles, was im Jahr 2017 noch nach oben nachkommt, ist demnach ein Bonus.
  • Auf der Unterseite liegt nun ein wichtiger Unterstützungsbereich im Index zwischen 13.000 und 12.909 Punkten. Dort verläuft auch der EMA50.
  • Mehrfach kam es hier zu Kursreaktionen in Richtung Oberseite.
  • In der Vorwoche wurde das Ziel bei 13.187 Punkten abgearbeitet. Bis auf 13.267 Punkte, dem 61,8 %-Fibonacci-Retracement, reichte die Kraft der Bullen aber nicht aus.
  • Bei 13.187 Punkten wirkt auch der Kijun Sen des Ichimoku-Tagescharts als Deckel.
  • Kurzfristig ist der Index neutral zu werten. Über 13.210 Punkten kämen das Fibonacci-Retracement bei 13.267 Punkten und die Abrisskante bei 13.340 Punkte als Ziele ins Spiel.
  • Unterschreitet der Index dagegen das Tief bei 12.847 Punkten, dürfte es weiter abwärts gehen auf 12.700 und 12.650 Punkte. Bei letzterer Marke verläuft der Supertrend im Wochenchartintervall.
  • Über 13.525 Punkten wäre der mittelfristige Aufwärtstrend dagegen bestätigt.
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall bildete der Index im Oktober ein neues Longsignal aus. Dieses hat über 12.644 Punkten Bestand (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Im Supertrend auf der Tagesebene wurde am Freitag das seit 11. September bestehende Kaufsignal negiert und damit ein Ausstiegssignal gegeben. Trader können auf Basis dieses Filter die satten Gewinne auf der Long-Seite daher einstreichen. Ein neues Long-Signal ensteht erst über 13.301 Punkten (Tagesschlusskurs entscheidet!).

Fazit: Die Luft im DAX scheint erst einmal raus zu sein. Auf der Oberseite ist der Index um 13.190 Punkte stark gedeckelt, auf der Unterseite im Bereich des EMA50 gut unterstützt. Erst wenn diese Range verlassen wird, wird eine Kursreaktion von mehreren hundert Punkten möglich. Bis aber keine dementsprechenden Signale vorliegen, herrscht eine Münzwurf-Situation vor. Trader sollten sich daher gedulden bzw. auf andere Basiswerte ausweichen.

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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