Analyse
12:45 Uhr, 02.11.2020

DAX-Wochenausblick - Es liegt etwas in der Luft

In den kommenden Tagen dürfte geklotzt, nicht gekleckert werden. Es geht um nicht weniger als die Entscheidung, wie die Märkte bis Jahresende tendieren werden. Viele Einzeltitel stehen an charttechnischen Schlüsselmarken, so auch der DAX.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.776,62 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.776,62 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des DAX-Wochenausblicks aus der Vorwoche: Der DAX droht nun zunehmend nach unten wegzubrechen. Das Mehrmonatstief bei 12.253 Punkten dient als nächste Orientierungsmarke, darunter wären auch Kurse unter 12.000 Punkten erreichbar. 11.968 Punkte wären eine potenzielle Anlaufmarke. Die Bullen wiederum benötigen ein sattes Wochenreversal und Kurse über 12.805 Punkte. Erholungen könnten sich bereits bei 12.525 Punkten festfahren.

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • Dafür schloss der Index im Oktober bei 13.116 Punkten eine vorgeschaltete Kurslücke und bereinigte somit den Chart auf der Oberseite.
  • In der Vorwoche wurde das Abwärtsziel von 12.342 Punkten mit einer Genauigkeit von drei Punkten erreicht, ehe der Index deutlich nach oben abdrehte.
  • Die Erholung wird durch die SAP-Aktie aber heute zunichte gemacht.
  • Unterhalb des EMA200 bei derzeit 12.415 Punkten besitzen die Bären Vorteile.
  • 12.253 und darunter 11.968 Punkte stellen potenzielle Abwärtsziele für die kommenden Tage dar.
  • Erobert der Index den EMA200 zurück, könnte er die Marke von 12.525 Punkten erreichen.
  • Dann wäre auch das heutige Gap geschlossen.
  • Etwas freundlicher sieht es aktuell erst bei Kursen über 12.805 Punkten aus, wo auch der EMA50 verläuft.
  • In diesem Fall könnte der Index erneut die Widerstandszone zwischen 12.965 und 13.044 Punkten erreichen.

Der DAX wurde in der Vorwoche massiv abverkauft. Das Abwärtsziel bei 11.968 Punkten wurde mit einem Downgap unterboten. Auf meinem Guidants-Desktop nannte ich daraufhin zwei weitere Abwärtsziele, 11.600 und 11.450 Punkte. Der Index markierte das Wochentief exakt bei 11.450 Punkten. Von dieser Marke aus stieß sich der DAX am Freitag ab und zeigte überraschenderweise relative Stärke zu den US-Indizes. Die Erholung setzt sich heute fort.

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DAX Monatschart vom 01.11.2015 bis 02.11.2020

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DAX Wochenchart vom 11.02.2019 bis 02.11.2020

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DAX Ichimoku-Wochenchart vom 20.05.2019 bis 02.11.2020

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DAX Tageschart vom 16.07.2020 bis 02.11.2020

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DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 04.02.2019 bis 02.11.2020

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 17.01.2020 bis 02.11.2020

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Ausblick: Es sind noch zwei Monate in diesem verrückten Börsenjahr 2020 zu handeln. Die kommenden Tage dürften die Richtung vorgeben, ob für die Käufer in diesem Jahr noch etwas drin ist oder wir die Hochs gesehen haben.

Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX hat ein hervorragendes Börsenjahr 2019 hinter sich gebracht und ein gutes Viertel an Wert gewonnen.
  • Die Stimmungslage zum Jahreswechsel 2019/20 war völlig spiegelbildlich zu der vor einem Jahr.
  • Herrschte im Dezember 2018 noch Panik, waren die Bullen im Dezember 2019 mehr als gesättigt.
  • Insofern musste man als Antizykliker auch mit einem schwierigeren Börsenjahr 2020 rechnen.
  • Inzwischen kann man das alles in der Vergangenheit schreiben, denn die unbedarften Bullen mussten im ersten Quartal einen teuren Preis zahlen.
  • Im März schaltete der DAX in den Panikmodus, der sogar den zu Zeiten der Finanzkrise 2008/2009 übertraf.
  • Ausgehend von einer an dieser Stelle über Wochen zitierten eindämmenden Trendlinie und einem neuen Rekordstand bei 13.795 Punkten ging der deutsche Leitindex in den freien Fall über.
  • Die Big-Picture-Unterstützung bei 8.355 Punkten hat gehalten.
  • Das zweite Abwärtsziel bei 8.151 Punkten wurde nur in den Indikationen bzw. im Future erreicht.
  • Noch offen ist das Ziel bei 7.600 Punkten.
  • Der DAX aktivierte in den kleinen Zeitebenen einen Doppelboden oberhalb von 9.145 Punkten, der bis dato Bestand hat.
  • Der Index arbeitete die Ziele in Form des Gap-Closes bei 11.447 und in Form des 61,8 %-Fibonacci-Retracements bei 11.680 Punkten ab.
  • Erst knapp unter der Widerstandszone zwischen 12.955 und 13.044 Punkten ging den Bullen im DAX die Puste aus.
  • Der DAX schob sich zuletzt weiter nach oben, verpasste in den vergangenen Wochen aber den Gap-Close der großen "Corona-Lücke" aus dem Februar 2020 bei 13.500 Punkte zuletzt um 40 Punkte.
  • Dafür schloss der Index im Oktober bei 13.116 Punkten eine vorgeschaltete Kurslücke und bereinigte somit den Chart auf der Oberseite.
  • In der Vorwoche wurde der DAX bis auf 11.450 Punkte abverkauft.
  • Damit ist einiges an Porzellan im Chart zerschlagen worden.
  • Die am Freitag eingeleitete Erholung könnte sich noch auf 11.852 Punkte fortsetzen.
  • Dort muss sich entscheiden, ob die Kraft der Bullen auch für einen Gap-Close bei 12.035 Punkten reicht.
  • Wiederum darüber wartet bei 12.253 Punkten eine charttechnische Hürde.
  • Auf der Unterseite liegt zwischen 11.447 und 11.391 Punkten eine wichtige Unterstützungszone.
  • Wird sie unterboten, lassen sich die nächsten Abwärtsziele bei 11.235 und 11.032 Punkten nennen.
  • Supertrend-Betrachtungen:
  • Der Supertrendindikator im Monatschart lieferte im Oktober 2018 ein Ausstiegssignal, welches erst über 13.513 Punkten aufgehoben wäre. Im Februar scheiterte der DAX einmal mehr eindrucksvoll an diesem Trendfilter. Und auch in den vergangenen Wochen gelang kein Durchbruch auf der Oberseite.
  • Im Supertrendindikator im Wochenchart ist zum ersten Mal seit Februar 2020 ein Trendwechsel auf short erfolgt. Erst über 13.400 springt der Trend wieder auf long (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Der Supertrend auf der Tagesebene steht nun auf short, würde erst bei einem Tagesschlusskurs über 12.335 Punkten wieder auf long wechseln.
  • Ichimoku-Betrachtungen:
  • Im Tageschart notiert der DAX unter sämtlichen Ichimoku-Unterstützungen. Alle Elemente des Indikators stehen auf short. Der Tenkan Sen dient bei 12.108 Punkten als Widerstand, der Kijun Sen bei 12.300 Punkten.
  • Im Wochenchart war die Fallhöhe groß und wurde zum Großteil ausgenutzt. Der Kijun Sen bei 11.810 Punkten ist unterschritten und dient nun als Widerstand. Die Wolke bietet um 11.000 Punkte Unterstützung.
  • Im Monatschart ist der DAX in die Wolke abgetaucht. Kijun Sen und Wolkenunterkante bieten um 11.000 Punkte Unterstützung.

Fazit: Nach Monaten der Seitwärtsphase haben die Bären im DAX eiskalt zugeschlagen. Innerhalb der Abwärtsbewegung sind aufgrund der überverkauften Lage technische Erholungen bis auf 11.852 und darüber 12.035 Punkte möglich. Unter 11.450 Punkten droht dagegen eine Fortsetzung der Korrektur. Anleger sollten sich mit Blick auf die US-Wahl des Eventrisikos bewusst sein. Am Mittwoch kann es zu deutlichen Kursverwerfungen komemn.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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