Analyse
12:30 Uhr, 13.01.2020

DAX-Wochenausblick - Die Woche der Wahrheit

Am Mittwoch soll der Phase-I-Deal zwischen den USA und China unterschrieben werden. Kommt es dazu? Falls nicht, dürften die Märkte stark fallen. Falls doch, dürfte das in den Kursen ebenfalls drin sein. Die Risiken steigen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.494,46 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.494,46 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des letzten DAX-Wochenausblicks: "Nach einer fast schon erhofften Marktbereinigung zur Unterseite hat der DAX wieder den Weg gen Norden eingeschlagen. Für den Rest des Jahres bleiben nur mehr zwei Aufwärtsziele offen: 13.525 und 13.597 Punkte. Spätestens bei Erreichen eines neuen Allzeithochs wäre die Zeit für Gewinnmitnahmen im Index gekommen. Auf der Unterseite könnten sich um 13.300 Punkte noch einmal Tradingchancen bieten. Unter 12.886 Punkten wäre die Aufwärtsbewegung im Index dagegen beendet."

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • Die Marke von 13.300 Punkten wurde damit von einem Starkwiderstand zu einer essenziellen Unterstützung umfunktioniert.
  • Ein Rücksetzer an diese Marke bietet nochmals Einstiegsgelegenheiten.
  • Ausgehend von der Marke bei 13.374 Punkten könnte der Index durchaus noch einmal konsoldieren.
  • Wird dieser Widerstand im Anschluss genommen, wären noch zwei Widerstände bei 13.525 Punkten und in Form des Allzeithochs bei 13.597 Punkten zu nennen.
  • Die wichtigste Message nach der Entwicklung in der Vorwoche lautet aber nun wie folgt: Mittelfristige Positionen können bereits unter dem Tief bei 12.886 Punkten abgesichert werden.
  • Darüber ist der Trend im DAX intakt und aufwärts gerichtet.

Der DAX präsentierte sich in den ersten Handelstagen des neuen Börsenjahres 2020 äußerst volatil. Der Index startete zunächt freundlich, wurde am 6. Januar aber kräftig durchgeschüttelt. Das herausgearbeitete Zwischentief bei 12.886 Punkten war aber zu keiner Zeit in Gefahr. Nach Ausbildung eines Tiefs bei 12.948 Punkten drehte der DAX auf und ließ auch den Widerstand bei 13.425 Punkten hinter sich. Das Ziel bei 13.525 Punkten ist inzwischen erreicht. Für das Erreichen eines neuen Allzeithochs reichte die Power der Käufer aber nicht aus.

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DAX Monatschart vom 01.05.2011 bis 13.01.2020

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DAX Wochenchart vom 29.05.2017 bis 13.01.2020

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DAX Ichimoku-Wochenchart vom 12.09.2016 bis 13.01.2020

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DAX Tageschart vom 25.09.2019 bis 13.01.2020

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DAX Ichimoku-Tageschart vom 06.08.2019 bis 13.01.2020

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DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 08.08.2016 bis 13.01.2020

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 08.08.2019 bis 13.01.2020

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Ausblick: Die Luft im Index wird zunehmend dünner, bis zum Allzeithoch fehlen nur mehr wenige Punkte.


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Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau darüber hinaus aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX hat ein hervorragendes Börsenjahr 2019 hinter sich gebracht und ein gutes Viertel an Wert gewonnen.
  • Die Stimmungslage zum Jahreswechsel 2019/20 ist völlig spiegelbildlich zu der vor einem Jahr.
  • Herrschte im Dezember 2018 noch Panik, sind die Bullen im Dezember 2019 mehr als gesättigt.
  • Insofern muss man als Antizykliker auch mit einem schwierigeren Börsenjahr 2020 rechnen.
  • Aus technischer Sicht zeigen dagegen sämtliche Trends aufwärts, wohingegen im Janur 2019 sämtliche Trends abwärts gerichtet waren.
  • Kurzfristig ist der DAX extrem überkauft.
  • In der Vorwoche ließ der Index den Widerstand bei 13.425 Punkten hinter sich.
  • Diese Marke dient nun als Support. Verbleibt der Index darüber, bildet das Allzeithoch bei 13.597 Punkten ein weiteres und durchaus auch ein potenzielles finales Ziel für die Bewegung seit Oktober.
  • Unter 13.425 Punkten könnten die Käufer dagegen zurückschlagen und zumindest ein Schließen der Kurslücke vom 9. Januar bei 13.334 Punkten bewirken.
  • Oberhalb von 12.948 Punkten zeigt der übergeordnete Trend im Index aufwärts.
  • Steigt der DAX wider Erwarten direkt über 13.600 Punkte an, läge das nächste Ziel bei 13.750 Punkten.
  • Supertrend-Betrachtungen:
  • Der Supertrendindikator im Monatschart lieferte im Oktober 2018 ein Ausstiegssignal, welches erst über 13.513 Punkten aufgehoben wäre. Aktuell notiert der DAX nur knapp unter dieser Marke. Wichtig: Hier ist der Monatsschlusskurs entscheidend!
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist seit April 2019 ein Longsignal aktiv. Dieses wäre erst unter 12.620 Punkten negiert. (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Der Supertrend auf der Tagesebene steht weiter auf long. Zweimal entging der DAX bereits in den vergangenen Wochen nur knapp einem Verkaufssignal. Ein Tagesschlusskurs unter 13.033 Punkten würde den Indikator umspringen lassen.
  • Ichimoku-Betrachtungen:
  • Im Tageschart wirken Tenkan Sen und Kijun Sen bei 13.248/13.217 Punkten als Unterstützungen. Die Wolke dient inzwischen bereits um 13.120 Punkte als Support.
  • Im Wochenchart bietet die Wolke bei 11.950 Punkten Halt. Der Tenkan Sen notiert bei 13.217 Punkten, der Kijun Sen bei 12.407 Punkten.
  • Im Monatschart verblieb der DAX trotz des Sell-offs im vierten Quartal 2018 über der Wolke. Der Tenkan Sen hat den Kijun Sen im Oktober 2019 mit Ansage bullisch geschnitten, was die erwartete Trendbeschleunigung zur Folge hatte. Kijun Sen und Wolke bieten um 11.940 Punkte nun eine hervorragende Unterstützung für die kommenden Monate.

Fazit: Es ist immer wieder faszinierend, welchen Stimmungswechseln Mr. Market unterliegt. Dachte man vor gut einem Jahr mit Blick auf die Börsenkurse noch, die Welt würde untergehen, herrscht aktuell die blanke Euphorie. Sämtliche Risiken werden ausgeblendet. Mit Blick auf meine mehr als 20-jährige Börsenerfahrung war das in der Vergangenheit selten der Nährboden für ausgeprägte Aufwärtsrallys. Insofern sollte man gerade mittelfristig zusehends vorsichtiger werden. Kurzfristig könnte das Allzeithoch noch einen gewissen Reiz für die Bullen darstellen. Spätestens dann dürfte auch das letzte Rind auf der Weide vollgefressen sein.

Fazit: Es ist immer wieder faszinierend, welchen Stimmungswechseln Mr. Market unterliegt. Dachte man vor gut einem Jahr mit Blick auf die Börsenkurse noch, die Welt würde untergehen, herrscht aktuell die blanke Euphorie. Sämtliche Risiken werden ausgeblendet. Mit Blick auf meine mehr als 20-jährige Börsenerfahrung war das in der Vergangenheit selten der Nährboden für ausgeprägte Aufwärtsrallys. Insofern sollte man gerade mittelfristig zusehends vorsichtiger werden. Kurzfristig könnte das Allzeithoch noch einen gewissen Reiz für die Bullen darstellen. Spätestens dann dürfte auch das letzte Rind auf der Weide vollgefressen sein.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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