Analyse
12:30 Uhr, 26.07.2021

DAX-Wochenausblick - Die Leiden der jungen Bären

Das darf doch nicht wahr sein! Da fällt der DAX unter die Marke von 15.300 Punkten und schien bereit für eine Sommerkorrektur. Doch wieder einmal konnten die Bären diese Steilvorlage nicht verwandeln. Der Bullenkonter hat es in sich, die Verkäufer können einem in dieser Phase fast schon etwas leidtun.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 15.593,30 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.593,30 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des letzten DAX-Wochenausblicks vor meinem Urlaub: Der DAX hält die Anleger weiter hin. Der Index ändert die Richtung fast täglich. Es empfiehlt sich einen Ausbruch aus der Range abzuwarten. Zum Wochenstart verläuft der EMA50 bei gut 15.420 Punkten und bietet Unterstützung. Das Allzeithoch bei 15.802 Punkten dient weiterhin als Widerstand. Auffällig: Die guten Vorgaben aus den USA mit nahezu täglichen Allzeithochs hat der Index zuletzt nicht mehr ausreichend umsetzen können.

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • Auf der Unterseite wiederum hält der DAX den EMA50 als Support.
  • Zwischen dem Rekordhoch bei 15.802 Punkten und diesem gleitenden Durchschnitt herrscht folglich Neutralität.
  • Ein Anstieg über 15.802 Punkte könnte Potenzial in Richtung 16.200 Punkte freisetzen.
  • Bricht der DAX dagegen unter den EMA50, die Marke von 15.311 Punkten und damit auch unter den mittelfristigen Aufwärtstrend ein, wäre mit weiteren Abgaben in Richtung 15.144 bis 15.110 Punkte zu rechnen.

"Warum tut man sich das überhaupt an?" fragte ich vor drei Wochen an dieser Stelle und meinte selbstverständlich den Handel im deutschen Leitindex. Inzwischen werden sich diese Frage wohl einige Anleger mehr gestellt haben. Denn der Bruch der Unterstützung bei 15.311 Punkten wurde wieder einmal grandios von der Käuferseite gekontert. Der Index erreichte den Unterstützungsbereich zwischen 15.144 und 15.110 Punkten, verteidigte diesen auf Schlusskursbasis und markierte in der Spitze wieder Kurse um 15.680 Punkte. Für neue Allzeithochs reicht die Bullenpower aber bislang nicht aus.

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DAX Monatschart vom 01.03.2014 bis 26.07.2021

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DAX Wochenchart vom 18.11.2019 bis 26.07.2021

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DAX Tageschart vom 26.04.2021 bis 26.07.2021

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DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 02.12.2019 bis 26.07.2021

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 16.02.2020 bis 26.07.2021

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Ausblick: Es ist wie verhext. Jeder Ansatz einer Trendbewegung wird im DAX seit Monaten gekontert. Zumindest brachte der Handel in den letzten Tagen neue Anhaltspunkte für die weitere mittelfristige Ausrichtung.

Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX hat ein sehr gutes erstes Halbjahr hinter sich gebracht.
  • Das Kursplus beträgt 13,2 % und übertrifft damit bereits den jährlichen Durchschnittswert.
  • Angeführt von den Automobiltiteln hat der Index neue Allzeithochs über 15.000 Punkten erreicht.
  • Im Juli verbesserte der Index den Rekordstand auf knapp 15.811 Punkte.
  • Ein Ausbruch über die Oberkante des Aufwärtstrendkanals seit Januar gelang wiederholt nicht.
  • Während meines Urlaubs brach der DAX unter die Unterstützung bei 15.311 Punkten und den EMA50 ein.
  • Doch dieser Schwächeanfall erwie sich als Ausrutscher.
  • Schnell konterten die Bullen ausgehend vom Supportbereich um 15.130 Punkte und leiteten eine Gegenbewegung ein.
  • Kurzfristig war der Index zum Wochenstart klar überhitzt.
  • Diese Überhitzung hat der DAX inzwischen etwas abgebaut.
  • Die Unterstützungszone zwischen 15.550 und 15.500 Punkte hielt im Erstkontakt stand.
  • Etwas darunter verläuft bei 15.480 Punkte der EMA50 und bei 15.440 Punkte liegt ein Gap im Chart.
  • Erst wenn auch diese Supports brechen, dürfen die Verkäufer auf tiefere Kurse in Richtung 15.311 Punkte und darunter eventuell noch einmal 15.144 bis 15.110 Punkte setzen.
  • Auf der Oberseite bedarf es wiederum Schlusskurse über 15.800 Punkten, damit der Index ein prozyklisches Kaufsignal in Richtung 16.200 Punkte aussendet.
  • Supertrend-Betrachtungen:
  • Im Supertrendindikator im Monatschart ist im Dezember 2020 Historisches passiert. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2012 ist der Indikator wieder von short auf long gesprungen. Die Korrektur seit dem Jahr 2018 ist folglich beendet.
  • Im Supertrendindikator im Wochenchart ist im Dezember 2020 zum ersten Mal seit Mai 2020 ein Trendwechsel auf long erfolgt. Erst unter 14.600 Punkten springt der Trend wieder auf short (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Der Supertrend auf der Tagesebene steht wieder auf short. Schnelle Trendwechsel sind für Trendfolgeindikatoren Gift. Ähnliche Beispiele sah man im DAX im Februar oder Mai. Ein Trendwechsel wäre bei einem Schlusskurs über 15.884 Punkten aktiviert.
  • Ichimoku-Betrachtungen:
  • Im Tageschart wurde der bärische Schnitt mit der Wolke direkt wieder gekontert. Tenkan Sen und Kijun Sen bieten bei 15.430 Punkten Unterstützung. Die Wolke bietet bei m 15.470 Punkte Halt.
  • Im Wochenchart stehen sämtliche Signale auf long. Tenkan Sen und Kijun Sen bieten bei 15.430 bzw. 14.665 Punkten Unterstützung. Die Wolke bietet um 13.200 Punkte Halt.
  • Im Monatschart stehen sämtliche Signale auf long. Tenkan Sen und Kijun Sen bieten bei 13.681 bzw. 12.033 Punkten Unterstützung.

Fazit: Der schnelle Konter im DAX hat wieder bessere Voraussetzungen für die Käufer geschaffen, wenngleich dies in der mehrmonatigen Range natürlich etwas relativiert werden muss. Ein Tagesschlusskurs deutlich über 15.800 Punkten würde Potenzial in Richtung 16.200 Punkte freisetzen. Setzt sich die Konsolidierung zu Wochenbeginn fort, könnten sich um 15.440 bzw. um 15.300 Punkte neue Chancen bieten.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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