Analyse
12:45 Uhr, 07.10.2019

DAX-Wochenausblick - Die Käufer versagen auf ganzer Linie

Der DAX stürzte in der Vorwoche ab. Gut für alle Shorties, die Geduld bewiesen und auf die Gapcloses gesetzt haben. Schlecht für alle, die dies vor zwei Wochen erwartet hatten und aus den Shorts ausgestiegen sind, mich eingeschlossen. Der Chart ist zur Unterseite bereinigt, folgt nun die Bereinigung zur Oberseite?

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.037,98 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.037,98 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des DAX-Wochenausblicks aus der Vorwoche: "Nachdem die Verkäufer in der Vorwoche einen Elfmeter über das leere Tor schossen, läuft nun der Konter der Käufer. Rückenwind erhalten diese durch die Saisonalität. Dass man deswegen aber auch nicht all-in long gehen und alles auf Sieg setzen sollte, hat das vergangenen Jahr eindrucksvoll bewiesen. Langfristig muss der DAX über 12.656 Punkte ansteigen, um einen neuen Aufwärtstrend zu etablieren. Kurzfristig wären 12.480 Punkte bereits ein Trigger. Oberhalb des Tiefs vom vergangenen Mittwoch bei 12.141 Punkten sind die Käufer derzeit am Drücker. Darunter kämen die gerissenen Gaps bei 12.078 und 11.956 Punkten wieder ins Spiel.

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • In der Vorwoche lieferten sich Bullen wie Bären einen heißen Kampf.
  • Die Verkäufer nutzten ihre Chance aber nicht durchschlagend, es kam am Mittwoch zu einem bullischen Intraday-Reversal.
  • Die Widerstände bei 12.480 und 12.494 Punkten auf der Oberseite bleiben intakt.
  • Erst darüber lassen sich Ziele bei 12.600 und 12.656 Punkten ausrufen.
  • Auf der Unterseite ist nun das Mittwochstief bei 12.141 Punkten maßgeblich.
  • Darunter dürfte sich die Konsolidierung im DAX wieder verschärfen und die beiden Gaps bei 12.078 und 11.956 Punkten könnten zum Thema werden.
  • Die Schlüsselunterstützung für die kommenden Wochen verbleibt selbstverständlich bei 11.850 Punkten.

Der DAX scheiterte in der Vorwoche mit einem lauten Knall am Widerstand bei 12.494 Punkten. Das Wochenhoch markierte der Index bei 12.497 Punkten und gab anschließend in der Spitze über 600 Punkte ab. Dabei schloss der DAX beide herausgearbeiteten Gaps. Am Freitag kam es zu einem bullischen Reversal im Index, das heute zunächst weiter gekauft wird. Insgesamt konnte ich die Bewegungen auf meinem Guidants-Desktop sehr gut einfangen.

Am 1. Oktober schrieb ich um 9:58 Uhr auf Guidants: DAX scheitert erneut kläglich an den Widerständen bei 12.480 und 12.494 Punkten. Das Gap hilt auch nicht unbedingt. Bin gespannt, ob es jetzt rappelt. Nachdem die Gaps bei 12.078 und 11.956 Punkten geschlossen waren postete ich auch dementsprechende Hinweise. Also: Folgen Sie mir auf Guidants! Auf diese Weise erhalten Sie regelmäßige Updates zum DAX und anderen Basiswerten! Es lohnt sich!

DAX Monatschart vom 01.02.2011 bis 07.10.2019

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DAX Wochenchart vom 25.04.2016 bis 07.10.2019

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DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 12.10.2015 bis 07.10.2019

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 08.05.2019 bis 07.10.2019

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Ausblick: Die maßgebliche mittelfristige Unterstützungszone zwischen 11.870 und 11.850 Punkten im DAX wurde in der Vorwoche nahezu erreicht. Weitere Fehltritte der Käufer hätten nun erhebliche Auswirkungen.


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Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau darüber hinaus aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Nach einem sehr schwachen Jahr 2018 (-18,3 %) verlief das erste Halbjahr im DAX mit einem Zugewinn von 17,4 % mehr als ordentlich.
  • Bereits im Januar verließ der Index mit Kursen über 11.000/11.050 Punkten eine mehrtägige Seitwärtsrange und schloss damit auch eine mittelfristige Bodenformation ab.
  • Sowohl der essenzielle Widerstandsbereich um 11.730 Punkte als auch die Hürde bei 11.850 Punkten wurden im Anschluss überboten.
  • Der DAX erreichte sogar den maßgeblichen Abwärtstrend seit dem Jahreshoch 2018 um 12.300 Punkte.
  • Dort kam der Index aber in der Folge zunächst nicht weiter.
  • Bei 12.320 Punkten verlief eine massive Horizontale und bei 12.330 Punkten notierte das 61,8 %-Fibonacci-Retracement der Abwärtsstrecke aus dem Jahr 2018.
  • Sie bildeten zusammen mit der Zone zwischen 12.456 bis 12.484 Punkten, den Ausgangspunkt des Abverkaufs im vierten Quartal 2018, ein regelrechtes Widerstandsbollwerk, an dem der DAX in eine Korrektur überging.
  • Anfang Juli ließ der Index diese Marken temporär hinter sich und erreichte den Widerstandsbereich um 12.600 Punkte. Dort setzten erhebliche Verkäufe ein.
  • Die Marke von 11.850 Punkten war in den vergangenen Monaten hart umkämpft. Im August wurde diese Hürde aber signifikant überschritten, womit der DAX ein mittelfristiges Kaufsignal ausgelöst hat.
  • In der Vorwoche erreichte der DAX zum dritten Mal den Widerstand bei 12.494 Punkten und scheiterte ein drittes Mal.
  • Im Zuge des Sell-offs bereinigte der Index endlich den Chart zur Unterseite und schloss beide Gaps bei 12.078 und 11.956 Punkten.
  • Die wichtige Supportzone zwischen 11.870 und 11.850 Punkten wurde im Vorwochentief nahezu erreicht.
  • Fällt sie, würde sich das Chartbild weiter eintrüben und Ziele bei 11.730 und 11.620 bis 11.550 Punkten dürften erreicht werden.
  • Oberhalb des Vorwochentiefs bewahren sich die Bullen dagegen Chancen auf Gegenbewegungen, wobei Widerstandszonen und damit mögliche Erholungsziele bei 12.129 bis 12.141 und darüber 12.254 bis 12.264 Punkten genannt werden können.
  • Bei 12.264 Punkten wäre wiederum der Chart zur Oberseite bereinigt, da dort eine weitere Kurslücke klafft.
  • Die Widerstände bei 12.480 und 12.494 Punkten auf der Oberseite bleiben intakt.
  • Erst darüber lassen sich Ziele bei 12.600 und 12.656 Punkten ausrufen.
  • Supertrend-Betrachtungen:
  • Der Supertrendindikator im Monatschart lieferte im Oktober 2018 ein Ausstiegssignal, welches erst über 13.513 Punkten aufgehoben wäre.
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist ein Longsignal aktiv. Dieses wäre erst unter 11.533 Punkten negiert. (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Der Supertrend auf der Tagesebene steht wieder auf short. Erst über 12.400 Punkten springt der Indikator wieder um.
  • Ichimoku-Betrachtungen:
  • Im Tageschart hat der DAX die Wolke erreicht und federt von dieser aus nach oben. Zwischen 12.170 und 12.190 Punkten wirken Tenkan Sen und Kijun Sen als Widerstände.
  • Im Wochenchart bietet die Wolke bei 11.740 Punkten Halt. Vorgeschaltet dienen Tenkan Sen und Kijun Sen bei 11.960 und 11.880 Punkten als Supports.
  • Im Monatschart verbleibt der DAX trotz des Sell-offs im vierten Quartal 2018 über der Wolke. Der Kijun Sen verläuft bei 11.938 Punkten. Der Tenkan Sen dreht nach oben und könnte den Kijun Sen in den kommenden Monaten bullisch schneiden.

Fazit: Rund zwei Wochen wartet man auf ein Schließen der Kurslücken im DAX auf der Unterseite und es passiert nichts. Dann täuscht der Index am vergangenen Dienstag kurz zur Oberseite an und wird im Anschluss brachial innerhalb von zwei Tagen abverkauft. Das ist Börse. Die laufende Erholung besitzt noch Potenzial in Richtung 12.130/12.140 und 12.250/12.260 Punkte. Im Anschluss wird sich entscheiden müssen, was die Käufer noch zu bieten haben. Unter 11.850 Punkten dürfte sich der Oktober-Abverkauf dagegen auf 11.730 und 11.620/11.550 Punkte fortsetzen. Auch das Kaufsignal von Ende August wäre dann wieder neutralisiert.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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