Analyse
12:30 Uhr, 03.12.2018

DAX-Wochenausblick - Der Blick auf die blanken Zahlen: 0,58% vs. 5,16%

So lautete der Performancevergleich des DAX verglichen mit dem Dow Jones in der Vorwoche. Eigentlich fragt man sich in solchen Situationen, warum man sich den DAX überhaupt noch antut. Als Chartie könnte ich argumentieren, der Index wollte einfach das Gap schließen, wie es im Fahrplan stand. Wird jetzt alles besser?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.529,50 Pkt (Lang & Schwarz) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.529,50 Pkt (Lang & Schwarz)

Rückblick: So lautete das Fazit des DAX-Ausblicks aus der Vorwoche:

Es ist wie so oft in den vergangenen Wochen. Wieder haben die Käufer eine gute Ausgangslage vorliegen, wieder müssen sie zeigen, was sie noch an Kraft besitzen. Bislang wurden sämtliche Erholungsversuche abverkauft. Im Idealfall für die Optimisten bleibt das heutige Gap offen und der DAX zieht direkt auf 11.693 Punkte an. Aufgrund des Ichimoku-Deckels präferiere ich leicht den Pullback auf 11.210 Punkte und erst anschließend eine Fortsetzung gen Norden.

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • In der Vorwoche fiel der DAX sogar auf ein neues Jahrestief, verteidigte das Oktobertief bei 11.050 Punkten aber zumindest auf Schlusskursbasis.
  • Die heutige Erholung trifft in Form des Kijun Sen des Ichimoku-Tagescharts bei 11.350 Punkten auf Widerstand.
  • Läut die Kaufwelle dort aus, wäre ein Pullback auf 11.210 Punkte zu bevorzugen.
  • Von dort aus könnte die Aufwärtsbewegung weitergehen in Richtung 11.530 Punkte.
  • Bleibt das heutige Gap dagegen offen, wäre dies ein sehr positives Zeichen.
  • In diesem Fall könnte man sogar ein Ziel bei 11.693 Punkten anpeilen, was dem bisherigen Zwischenhoch entspricht.

Die Vorwochenanalyse erwies sich als absoluter Volltreffer. Der DAX markierte am Freitag das Wochentief bei 11.208 Punkten und zog in der Folge wieder an. Das Gap wurde also sauber geschlossen. Heute kennt der Index kein Halten mehr und überspringt den mehrfach in der Vorwoche bestätigten Deckel zwischen 11.400 und 11.430 Punkten per Eröffnungslücke.

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DAX Monatschart vom 01.09.2007 bis 03.12.2018 

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DAX Wochenchart vom 02.03.2015 bis 03.12.2018 

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Ausblick: Ein wichtiger Deckel im Wochenchart wird heute durch den Kurssprung weggesprengt. Nun müssen die Käufer aber am Ball bleiben. Weitere Kursgewinne sind möglich.

Weiterhin gilt: Aktuell bewegt sich der DAX in einem technisch eher luftleeren Raum. Gerade im Big Picture werden in diesen Tagen/Wochen die Weichen gestellt. Bis auf temporäre technische Gegenbewegungen sollte man vorerst nicht zuviel erwarten.

Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau darüber hinaus aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Es ist kein gutes Jahr für die DAX-Bullen. Der Index notiert auf Jahressicht zweistellig im Minus.
  • Nach dem Jahresfahrplan war ein schwieriges Börsenjahr von mir erwartet worden.
  • Die Zielzone um 11.400 Punkte wurde erreicht, aber auch deutlich unterschritten.
  • Aktuell notiert der Index wieder darüber.
  • Der langfristige Aufwärtstrend seit dem Jahr 2009 im DAX ist bereits signifikant unterboten.
  • Auch der Supertrend im Monatschart ist auf ein Ausstiegssignal umgeswitched.
  • Damit wurde der erste bärische Trendwechsel in diesem Indikator seit dem Jahr 2011 vollzogen.
  • In der Vorwoche schloss der DAX wie prognostiziert das Gap bei 11.210 Punkten, um anschließend wieder anzuziehen.
  • Der charttechnische Deckel bei 11.400/11.430 Punkten wurde weggesprengt und dient von nun an als wichtige Unterstützung.
  • Die heutige Erholung stoppt am EMA50 bei 11.570 Punkten.
  • Etabliert sich der DAX auch über dieser charttechnischen Hürde, wäre der Weg bis zum Zwischenhoch bei 11.690 Punkten frei.
  • Dort beginnt eine Widerstandszone, die bis hinauf auf 11.730 Punkte reicht.
  • Erst wenn auch letztere Marke überschritten wird, lässt sich Potenzial bis zur mittelfristig entscheidenden Widerstandszone zwischen 11.865 und 11.940 Punkten ableiten.
  • Erst unterhalb von 11.400 Punkten trübt sich das kurzfristige Chartbild wieder ein.
  • Unter 11.210 Punkten wäre die kurzfristige Reihung ansteigender Hochs und Tiefs durchbrochen.
  • Unter 11.050 Punkten, spätestens aber unter 11.009 Punkten, wären die Bodenbildungsansätze schlussendlich komplett zerstört und die übergeordnete Abwärtsbewegung dürfte sich auf 10.800 Punkte ausdehnen.
  • Dieses Niveau entspricht dem Start der im Dezember 2016 eingeleiteten mittelfristigen Aufwärtsbewegung.
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist seit Februar ein Ausstiegssignal aktiv. Dieses wäre erst über 12.433 Punkten aufgehoben (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Im Supertrend auf der Tagesebene ist ebenfalls ein Short-Signal aktiv. Dieses wäre erst bei einem Tagesschlusskurs über 11.705 Punkten negiert.

Fazit: Wenn ein Index wie der DAX dermaßen underperformt, solllte man ihn auf der Long-Seite eigentlich links liegen lassen. Aber gut, man muss sich mit dem abfinden, was der (regelmäßig) besprochene Basiswert analytisch bzw. tradingtechnisch bietet. Aktuell ist das ein Upgap über einen mehrfach bestätigten massiven Widerstand. Eine solche Konstellation ist positiv zu werten.

Über 11.570 Punkten besteht weiteres Aufwärtspotenzial auf 11.690 und bis zu 11.940 Punkten. Unter 11.210 Punkten hätten die Käufer die nächste Chance vergeben.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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