Analyse
14:00 Uhr, 31.07.2017

DAX-Wochenausblick - Das bearish Engulfing hat sich voll entfaltet

Die vor meinem Urlaub im Monatschart angesprochene Umkehrformation machte ihrem Namen alle Ehre. Im Juli hatten die DAX-Bullen nichs zu lachen. Wird im August nun alles besser?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.169,51 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.169,51 Pkt (XETRA)

Rückblick: Nachfolgend ein Rückblick auf die wichtigsten Punkte des letzten Wochenausblicks:

  • Im DAX Monatschart ist ein Bearish Engulfing aktiviert.
  • Der Pullback an das alte Allzeithoch bei 12.390 Punkten ist erfolgt. Nun müssen die Käufer zeigen, ob sie hier noch etwas dagegensetzen können.
  • Auf der Unterseite steht darüber hinaus das "Macron-Gap" im Fokus. Es beginnt bei 12.289 Punkten und wäre bei 12.048 Punkten geschlossen.
  • Im Kursbereich um 12.000 Punkte laufen zudem weitere Supportmarken zusammen. Dies wäre ein mögliches Ziellevel für den Sommer.
  • Auf der Oberseite treffen Rückläufe bei 12.490 Punkten auf Widerstand. In der Vorwoche wurde dieser Widerstand wiederholt bestätigt.
  • Darüber wären Erholungen an den EMA50 denkbar (rund 12.540 Punkte). Dort verläuft auch der kurzfristige Abwärtstrend.
  • Erst über 12.550 Punkten könnte Dynamik im Index aufkommen mit einem potenziellen Erholungsziel bei 12.730 Punkten.
  • Die Ichimoku Tageswolke ist zum ersten Mal seit dem Ausbruch im Herbst vergangenen Jahres auf bärisch geswitched.
  • Im Big Picture muss der DAX den Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 12.390 Punkten auch in den kommenden Wochen bestätigen.
  • Neue Tiefs unter 12.319 Punkten würden die Konsolidierungstrend bestätigt. Unter 12.280 Punkten steigt die Wahrscheinlichkeit auf das Schließen des Macron-Gaps deutlich an.

Der DAX verhielt sich in den vergangenen Wochen nahezu idealtypisch. Eine erste Erholungswelle stoppte fast auf den Punkt genau bei 12.540 Punkten. In einer zweiten Erholungswelle stieg der Index über 12.550 Punkte und entfaltete Dynamik nach oben. Einzig das Idealziel bei 12.730 Punkten wurde verfehlt, der DAX erreichte im Hoch nur den Kijun Sen Tag und prallte anschließend nach unten ab. In der Folge fiel der Index unter den Unterstützungsbereich bei 12.300 Punkten. In der Vorwoche schloss der DAX Future das Macron-Gap. Im XETRA-DAX ist es leider noch nicht vollends geschlossen.


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Die anhaltenden Warnungen an dieser Stelle nicht zuletzt unter saisonalen Aspekten waren also Gold wert. Die schwache Entwicklung des Index ist umso bemerkenswerter, sieht man auf die US Indizes, bei denen bislang jeder Schwächeanfall mit neuen Hochs der Bullen quittiert wird.

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DAX Monatschart vom 01.04.2011 bis 31.07.2017 

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Ausblick: Langsam aber sicher hat der DAX interessante Kursniveaus erreicht, möchte man am übergeordnet bullischen Fahrplan festhalten. Folgende Aspekte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX ist 2016 über den starken Widerstand bei 10.800 Punkten mit einem Break-away-Gap ausgebrochen.
  • Die Ziele bei 11.000, 11.430, 11.800, 11.920 und 12.050 Punkten wurden erreicht.
  • Auch die Bonusziele bei 12.460 und 12.700 Punkten (Jahresausblick 2017: 12.724 Punkte) sind inzwischen abgearbeitet.
  • Die jüngsten Allzeithochs entstanden allesamt mit massiven Divergenzen in den Indikatoren und hatten nicht lange Bestand.
  • Im DAX Monatschart ist ein Bearish Engulfing aktiviert.
  • Auf dieses folgten im Juli regelkonform weitere Abgaben. Inzwischen notiert der Index wieder unter dem alten Allzeithoch bei 12.390 Punkten, womit das Kaufsignal der vergangenen Wochen egalisiert wurde.
  • Auf der Unterseite bleibt das "Macron-Gap" im Fokus. Es beginnt bei 12.289 Punkten und wäre bei 12.048 Punkten geschlossen. Im DAX Future ist es bereits geschlossen.
  • Im Kursbereich um 12.000 Punkte laufen zudem weitere Supportmarken zusammen. Dies wäre ein mögliches Ziellevel für den Sommer.
  • Sollte das Vorwochentief halten, sind kurzfristig Erholungsbewegungen möglich. Diese treffen aber bereits bei 12.290 bis 12.320 Punkten und darüber um 12.400 Punkte auf starke Widerstände.
  • Bei neuen Tiefs rücken dagegen die Supportmarken bei 12.050 und 11.920 Punkten (EMA200) wieder in den Fokus.
  • Für die Supertrend-Fans: Mit dem Wochenschluss über 10.743 Punkten ist gemessen an diesem Indikator seit Dezember 2016 das erste Kaufsignal seit über zwei Jahren aktiv. Die übergeordnete Richtung des Supertrends Woche steht also auf long, die Unterstützung notiert bei 12.016 Punkten. Mittelfristig orientierte Anleger müssen nun also Acht geben, da nach dem Verkaufssignal im Tageschart auch eines im Wochenchart droht. Solange der Support aber hält (Wochenschlusskurs zählt), hat man um 12.000 Punkte auf der Long-Seite ein hervorragendes Chance-Risiko-Verhältnis vorliegen.
  • Im Supertrend Tag ist ein Verkaufssignal aktiv. Dieses hat sich bislang sehr gut zur Unterseite entfalten können. Erst bei einem Tagesschlusskurs über 12.545 Punkten wäre das Signal egalisisiert.

Fazit: Der DAX hat bereits eine gute Strecke in Richtung Süden absolviert. Die Kür wäre ein Schließen des "Macron-Gaps" und ein Abdrehen nach Norden im unteren 12.000-Punkte-Bereich. Da der Index aber selten das macht, was man sich wünscht, können Kurzfristtrader in den kommenden Tagen durchaus auf Erholungen spekulieren. Ob aus einer solchen Erholung auch ein neuer Aufwärtstrend entstehen kann, wird man sehen müssen.

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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