Analyse
12:00 Uhr, 24.02.2020

DAX-Wochenausblick - Bereits am Rosenmontag kehrt bei den Narren "Vernunft" ein

"Wenn es keine Narren auf der Welt gäbe – was wäre die Welt … und erst die Börse?" Dieser Spruch von Börsen-Altmeister und Investorenlegende André Kostolany passt wunderbar ins aktuelle Marktumfeld. Der Kater für die Narren beginnt bereits zwei Tage vor Aschermittwoch. Der DAX kollabiert zum Wochenstart.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.106,34 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.106,34 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des letzten DAX-Wochenausblicks: "Nahezu täglich markiert der DAX neue Rekordstände und dennoch hängt der Index charttechnisch betrachtet immer noch fest. Die Situation ist folglich etwas skurril. Ohne Unterstützung aus Amerika geht sowieso nichts, das zeigt der heutige Tag einmal mehr. Trader richten den Fokus weiter auf die mehrmonatige Deckelung im Chart auf der Oberseite und das Donnerstagstief bei 13.576 Punkten auf der Unterseite. Dazwischen ist der Index neutral zu werten, wirkt aber, wie bereits am Freitag bei den US-Indizes geschrieben, "ausgelutscht"."

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • In der Vorwoche markierte der DAX aber ein weiteres Allzeithoch, der Widerstand bei 13.640 Punkten wurde zur Oberseite aufgeweicht.
  • Erst im Bereich einer seit November deckelnden Trendlinie kam der Index nicht weiter.
  • Ein kurzer Auswasch am vergangenen Donnerstag wurde von den Käufern direkt wieder aufgefangen.
  • Der DAX wirkt kurzfristig extrem ausgereizt.
  • Das Chance-Risiko-Verhältnis auf der Long-Seite ist nicht mehr gut.
  • Klassische Umkehrsignale gibt es aber auch nicht, womit die Ausgangslage für diese Woche als neutral zu werten ist.
  • Der steile Trend wäre derzeit formal erst unter 13.576 Punkten, also dem Donnerstagstief, unterbrochen.
  • Konsolidierungsziele lassen sich für diesen Fall bei 13.445 Punkten und darunter 13.374 Punkten nennen, wo in Kürze auch der EMA50 auftreffen wird.
  • Auf der Oberseite bringen den Käufern nur klare Schlusskurse über der seit November deckelnden Trendlinie bei derzeit rund 13.780 Punkten einen Vorteil.
  • Die nächsten Trendziele wären in diesem Szenario bei 13.890 und darüber 14.000 Punkten zu sehen.

Der DAX kostete die herausgearbeitete Range bis zum Freitag vollständig aus. Auf der Oberseite kam der Index wiederholt an der seit November intakten deckelnden Trendlinie bei gut 13.800 Punkten nicht weiter. Das Wochenhoch lag knapp unter dem bisherigen Allzeithoch bei 13.795 Punkten. Auf der Unterseite durchbrach der Index erst zum Wochenschluss das Tief bei 13.576 Punkten und schloss sofort das Gap bei 13.501 Punkten. Mit einem riesigen Downgap eröffnet der DAX die neue Handelswoche und notiert bereits unter 13.100 Punkten. Damit sind auch sämtliche Kursgewinne seit Anfang November 2019 ausradiert. Das Wechselbad der Gefühle für die Marktteilnehmer im noch jungen Börsenjahr 2020 geht damit weiter.

Zuletzt muss ich zugeben, dass ich mich desöfteren an diesen Spruch des Börsenaltmeisters André Kostolany erinnert sah: "Wenn es keine Narren auf der Welt gäbe – was wäre die Welt … und erst die Börse?" Das passt auch gut zum Fasching. Die Käufer trieben es wiederholt auf die Spitze und zahlen spätestens heute die Zeche ihrer Ignoranz.

Folgen Sie mir auf Guidants! Auf diese Weise erhalten Sie regelmäßige Updates zum DAX und anderen Basiswerten! Es lohnt sich!

DAX Monatschart vom 01.02.2011 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Monatschart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

DAX Ichimoku-Monatschart vom 01.03.2010 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Ichimoku-Monatschart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

DAX Wochenchart vom 10.07.2017 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Wochenchart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

DAX Ichimoku-Wochenchart vom 26.10.2015 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Ichimoku-Wochenchart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

DAX Tageschart vom 20.11.2019 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Tageschart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

DAX Ichimoku-Tageschart vom 24.07.2019 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Ichimoku-Tageschart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 03.10.2016 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Supertrend-Wochenchart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 07.08.2019 bis 24.02.2020

DAX-Chartanalyse (Supertrend-Tageschart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

Ausblick: Das Kursgebilde im DAX seit November 2019 könnte in Kürze beendet werden. Die Sorglosigkeit des Marktes schlägt in Verkaufspanik um. Bis zu wichtigen mittelfristigen Unterstützungen ist aber noch Platz im Chart gen Süden.


Ihnen gefallen meine Analysen? Melden Sie sich zum SG Index-Check am Mittag Newsletter an! Auf diese Weise erhalten Sie weitere Indexanalysen per E-Mail.


Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau darüber hinaus aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX hat ein hervorragendes Börsenjahr 2019 hinter sich gebracht und ein gutes Viertel an Wert gewonnen.
  • Die Stimmungslage zum Jahreswechsel 2019/20 ist völlig spiegelbildlich zu der vor einem Jahr.
  • Herrschte im Dezember 2018 noch Panik, sind die Bullen im Dezember 2019 mehr als gesättigt.
  • Insofern muss man als Antizykliker auch mit einem schwierigeren Börsenjahr 2020 rechnen.
  • Aus technischer Sicht zeigen dagegen sämtliche Trends aufwärts, wohingegen im Janur 2019 sämtliche Trends abwärts gerichtet waren.
  • Der DAX stieg im Januar auf ein neues Allzeithoch bei 13.640 Punkten.
  • Bei 13.643 Punkten liegt ein wichtiges Fibonacci-Ziel, man konnte unter diesem Aspekt mit der Bewegung folglich zufrieden sein.
  • Der DAX markierte zuletzt aber noch weitere Hochs über dieser Marke, blieb aber steht unter einen wichtigen deckelnden Trendlinie im Tageschart hängen.
  • Heute bricht der Index deutlich ein, durchschlägt gleich mehrere wichtige Supports im Chart.
  • Der Fokus richtet sich nun auf die Tiefs der letzten Monate bei 12.986 und 12.886 Punkten.
  • Werden auch diese gerissen, dürfte der DAX in den Unterstützungsbereich zwischen 12.814 bis 12.770 Punkten eintauchen, wo unter anderem der EMA200 verläuft.
  • Wiederum darunter liegt erst bei 12.656 bis 12.600 Punkten eine weitere Supportzone, die dem Ausbruchsniveau aus dem Herbst 2019 entspricht.
  • Erholungen treffen im Wochenverlauf vorrangig um 13.400 Punkte auf Widerstände. Es kann eine Zone zwischen 13.374 und 13.425 Punkten genannt werden.
  • Das heutige Downgap wiederum wäre bei 13.500 Punkten geschlossen.
  • Supertrend-Betrachtungen:
  • Der Supertrendindikator im Monatschart lieferte im Oktober 2018 ein Ausstiegssignal, welches erst über 13.513 Punkten aufgehoben wäre. Aktuell notiert der DAX wieder deutlich unter dieser Marke. Ein Kaufsignal zum Monatsende am Freitag ist folglich unwahrscheinlich.
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist seit April 2019 ein Longsignal aktiv. Dieses wäre erst unter 12.566 Punkten negiert. (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Der Supertrend auf der Tagesebene steht nach dem heutigen Abverkauf wieder auf short. Ein Tagesschlusskurs über 13.641 Punkten würde das Signal wieder drehen.
  • Ichimoku-Betrachtungen:
  • Im Tageschart kracht der DAX heute unter die Tageswolke und könnte damit, bliebe es zum Handelsschluss dabei, das erste Verkaufsignal gemessen an diesem Teilindikator seit August 2019 ausbilden. Der Kijun Sen verläuft bei 13.384 Punkten.
  • Im Wochenchart bietet die Wolke bei 11.950 Punkten Halt. Der Tenkan Sen wird heute unterboten und verläuft bei 13.371 Punkten, der Kijun Sen notiert bei 12.832 Punkten.
  • Im Monatschart verblieb der DAX trotz des Sell-offs im vierten Quartal 2018 über der Wolke. Der Tenkan Sen hat den Kijun Sen im Oktober 2019 mit Ansage bullisch geschnitten, was die erwartete Trendbeschleunigung zur Folge hatte. Kijun Sen und Wolke bieten um 11.940 Punkte nun eine hervorragende Unterstützung für die kommenden Monate.

Fazit: Der Status Quo sieht so aus, dass die verhaltenen Wochenausblicke seit dem Jahreswechsel 2019/20 an dieser Stelle mehr als berechtigt waren. Den heutigen Panikmodus im DAX nehme ich zur Kenntnis, genauso wie den irren "Buy-the-dip"-Modus der vergangenen Monate. Normalität ist an den Börsen eh ein Fremdwort. Im Idealfall taucht der DAX nun zumindest in die Supportzone um 12.800 Punkte ein. Wer den Abverkauf gut überstanden hat, kann sich dort kurzfristig nach Rebound-Trades umsehen. Mittelfristig besteht im Index weiter kein Handlungsbedarf. Ich sehe den DAX seit November 2019 in einer Korrekturstruktur.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort

Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.

Jetzt kostenloses Ticket sichern!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

Mehr über Bastian Galuschka
  • Fundamentalanalyse
  • Kombinationsanalyse
  • Small Caps
  • Newstrading
Mehr Experten