Analyse
08:15 Uhr, 19.11.2021

DAX® - Wie ein Schweizer Uhrwerk

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Wie ein Schweizer Uhrwerk

Der DAX® erreichte gestern mit 16.290 Punkten erneut ein neues Allzeithoch. Ihre Erfolgsserie haben die deutschen Standardwerte damit auf sechs Hochstände in Folge ausgebaut. Zum Wochenende könnte heute ein weiterer Rekord folgen. Ein wichtiges Argument liefern dabei die US-Technologiewerte. So hat bspw. der Nasdaq 100® gestern seine kurze Verschnaufpause mit einem neuen Allzeithoch (16.502 Punkte) beendet. Zurück zu den deutschen „blue chips“: Hier können Anleger*innen die jüngste Kursentwicklung als validen Ausbruch aus der Schiebezone der letzten Monate (14.800 zu 16.000 Punkte) interpretieren. Aus der Höhe dieser Tradingrange ergibt sich ein Kursziel im Bereich von 17.200 Punkten. Auf dem Weg in diese Region steckt die 138,2 %-Fibonacci-Projektion der Atempause von August bis Anfang Oktober (16.493 Punkte) eines der wenigen nennenswerten Etappenziele ab. Unter Risikogesichtspunkten verdienen dagegen die jüngsten Gaps eine besondere Beachtung: So dient die Kurslücke (16.158 zu 16.150 Punkte) als erste Unterstützung. Strategisch bedeutsamer ist allerdings das Pendant vom 4.11. (untere Gapkante bei 15.973 Punkten), dessen Schließen gleichbedeutend mit einem Rückfall in die o. g. Schiebezone wäre.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²/ 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Rückenwind dank Thanksgiving?

Saisonale Phänomene – wie z. B. die Weihnachtsrally – sind in den letzten Jahren intensiv erforscht und einem breiten Investorenkreis bekannt gemacht worden. Weniger vertraut sind Anleger (vermutlich) mit der Anomalie der „Thanksgiving-Rally“. In der Woche des US-Erntedankfestes am Donnerstag legen die Börsenkurse regelmäßig zu. Um diese These zu belegen, haben wir für den S&P 500® die Kursdaten seit 1945 herangezogen. Seit Ende des 2. Weltkrieges legten die US-Standardwerte im Durchschnitt um 0,65 % in der Thanksgiving-Woche zu. Die gute Wertentwicklung ist aber nur eine Seite der Medaille: Die Trefferquote von knapp 70 % halten wir dabei für fast noch wichtiger. Hervorheben möchten wir auch die Performance im Umfeld des Feiertags – konkret von der Eröffnung am Mittwoch bis zum Schlusskurs am sog. „Black Friday“. Die „Klammer“ um Thanksgiving produziert einen Return von durchschnittlich 0,38 % und die Wahrscheinlichkeit für steigende Notierungen erhöht sich auf 78 %. Als Erklärungsansatz für diese saisonale Stärke dienen u. a. psychologische Aspekte – sprich die „gute (Investoren-)Laune“ im Vorfeld von Feiertagen. Der Thanksgiving-Rückenwind hilft dem S&P 500® das bisher hervorragende Aktienjahr 2021 über die Ziellinie zu bringen.

S&P 500® (Daily)

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²/ 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart S&P 500®

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Diesen Signalgeber sollten Sie kennen!

Mit einem Minus von rund 3 % im bisherigen Jahresverlauf 2021 ziert die RWE-Aktie die hinteren Plätze der DAX®-Performance-Hitliste. Charttechnisch gibt es aber diverse Hoffnungsschimmer, dass der Titel auf den letzten Metern noch Boden gutmachen kann. Zunächst befindet sich das Papier seit 2017 in einem stabilen Aufwärtstrendkanal, in dessen Verlauf während der letzten Monate eine trendbestätigende Flagge ausgeprägt wurde (siehe Chart). Neben dem beschriebenen Konsolidierungsmuster werten wir die Rückeroberung der 38-Wochen-Linie (akt. bei 32,02 EUR) als weiteren Silberstreif. Was jetzt noch fehlt, ist ein Spurt über die jüngsten Hochs bei rund 34 EUR, welcher gleichzeitig eine Bodenbildung seit Februar abschließen würde. Einen Fingerzeig in Sachen Befreiungsschlag liefern das neue MACD-Kaufsignal sowie die Bodenbildung im Verlauf der Relativen Stärke. Gelingt der Befreiungsschlag, dann eröffnet sich ein kalkulatorisches Anschlusspotential von gut 5,50 EUR – mehr als ausreichend, um Kurs auf das bisherige Jahreshoch von Anfang Januar bei 38,65 EUR zu nehmen. Eine Absicherung neuer Longpositionen auf Basis der o. g. Glättungslinie gewährleistet gleichzeitig ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.

RWE (Weekly)

Chart RWE

Quelle: Refinitiv, tradesignal²/ 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart RWE

Chart RWE

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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