Analyse
23:00 Uhr, 14.03.2014

DAX - Wenn jetzt nicht noch schnell ein Wunder geschieht

Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber im DAX hat sich seit November des Jahres 2013 eine Doppeltop-Formation ausgebildet. Der Markt preist die volkwirtschaftlichen Konsequenzen einer weiter eskalierenden Ukraine-Krise ein.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.056,41 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.056,41 Punkte (XETRA)

Beginnen wir die Chartbeschau mit einem direkten Vergleich der Kursverläufe von Dow Jones und DAX seit Beginn des Bullenmarkts in 2009. Dargestellt im Wochenchartintervall. Eine Kerze steht also für eine Woche. In der groben Tendenz liegt seitens der Trends und Zyklen eine positive Korrelation vor. Im Jahr 2011 kam es im DAX zu einem Sell Off, der Ausdruck der Euro-Verschuldungskrise war. Die US Märkte kamen zeitgleich unter Abgabedruck, allerdings weniger drastisch.

Die aktuelle Chartsituation ist die, dass sich im DAX eine Doppeltop-Formation ausgebildet hat. Wichtige Unterstützungen liegen bei 9.070 und 8.950 Punkten. Fällt der DAX unter 8.900 Punkte, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines echten Sell Offs mit Zielen von 8.400 und 8.200 Punkten. Es würde sich ein so genannter Pullback auf das ehemalige Allzeithoch im 8.150 Punktebereich ergeben.

Die Auswirkungen zwischen dem Westen und Rußland gegenseitig verhängter Sanktionen würde die USA bei weitem nicht so drastisch treffen wie die deutsche Volkswirtschaft. Das läßt sich auch aus den Charts herauslesen. Im Dow Jones bildet sich seit Ende 2013 eine analoge Formation aus, allerdings muß der Index erst noch ein gutes Stück fallen, um die Nackenlinie bei 15.340 Punkten zu erreichen.

Das Vorgehen der Russen auf der Krim erfolgt gezielt und gut geplant. Die Bilder, die uns in den Nachrichten von den Brennpunkten erreichen, zeigen nicht etwa chaotisch durcheinanderlaufende Soldaten mit schief sitzenden Mützen, sondern disziplinierte Soldaten, die von der Ausrüstung her aussehen wie Sondereinheiten. Bisher scheint die Taktik zu sein, zu eskalieren.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Russen dem Westen, vor allem den EU-Mitgliedern, gegenüber ein Exempel statuieren wollen. Teil des Plans könnte auch ein Provozieren von Sanktionen sein, um mit Gegensanktionen aufzuzeigen, wie sehr die EU und Rußland aufeinander angewiesen sind.

In dieser Woche ist noch so Einiges an den Finanzmärkten passiert. Kupfer hat eine starke Unterstützung gebrochen und damit ein Verkaufssignal ausgelöst. Der Goldpreis bricht nach oben aus, ebenso Palladium und Nickel. Die Festland-chinesischen Indizes sehen bärisch aus und seit dieser Woche nun auch der Nikkei. Das Währungsverhältnis Euro gegenüber US-Dollar beginnt nach oben auszubrechen.

Wenn Sie möchten, können Sie hier eine Auflistung aller von mir veröffentlichten Chartkommentierungen einsehen.

Wir befinden uns in turbulenten, Geschichts-trächtigen Zeiten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse.

Ihr Harald Weygand

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1 Kommentar

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  • rktrader
    rktrader

    Die o.g. Betrachtung erscheint logisch - anbei eine Frage an den Head of Trading : stimmen die Volumendarstellungen in Guidants beim DAX XETRA day ?? Denn wenn diese stimmen dann sind in den letzten 8 Tradingtagen die Umsätze / Volumina extrem niedrig und der ganze sell off seit 9.575 ist nur ein fake !

    22:07 Uhr, 17.03.2014

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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