DAX weiter seitwärts – Fed, nun sag‘, wie hast du’s mit der Inflation?

Auch wenn der Markt kurzfristig immer mal etwas nach oben und unten zuckt, die übergeordnete Richtung für die kommenden Monate dürfte maßgeblich von der Antwort auf die Frage abhängen, ob die Inflation nur temporär oder doch dauerhaft höher sein wird. Und solange sich die Jury der Anleger kein abschließendes Urteil über die Gretchenfrage gebildet hat, ob die eher beschwichtigende und abwartende US-Notenbank Recht hat oder sich doch eher verkalkuliert, dürfte sich die Konsolidierung der Börsen fortsetzen.

Die Federal Reserve war eigentlich in den Phasen des Übergangs von tiefen Zinsen zu beginnendem Wirtschaftswachstum in der Vergangenheit sehr sensibel bezüglich steigender Inflationsraten. Jetzt aber wird eine Verhaltensänderung sichtbar. Die Geldpolitiker scheinen in dem unbedingten Willen eines höheren Wachstums die Gefahr steigender Preise stärker in Kauf zu nehmen als noch in der Vergangenheit. Und die Europäische Zentralbank dürfte tendenziell der Politik der Fed folgen.

Solange die Auftragsbücher der Unternehmen gefüllt sind und die Inflation nicht noch weiter ansteigt, dürften sich auch die Anleger mit dieser Argumentation mehr und mehr arrangieren. Sie setzen weiter auf eine Erholung der Unternehmensgewinne und nehmen dafür auch steigende Preise in Kauf. Und noch dürfte sich auch die US-Notenbank durch den Anstieg des bereinigten Deflators im gestern veröffentlichten Bruttoinlandsprodukt um 2,5 Prozent in ihrem Kurs einer weiter lockeren Geldpolitik bestätigt sehen.

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