Kommentar
16:06 Uhr, 11.03.2016

DAX stemmt dickes Plus - Liikanen: EZB ist noch handlungsfähig

News-Flash: Top-Ökonomen kritisieren EZB-Politik - Neuer Verdacht auf Manipulation beim Volkswagen-Konzern - Deutsche Bank will Geschäft mit Kreditausfallversicherungen aufgeben - US-Importpreise fallen weiter

  • US-Importpreise weiter auf dem Rückzug
  • Commerzbank erwartet leichte Verbesserung des Gewinns
  • Führungswechsel bei der Munich Re zum Jahresende
  • Deutsche Bank kehrt Geschäft mit Kreditausfallversicherungen den Rücken
  • Apple soll am 21. März eine neue iPhone-Generation präsentieren
  • VW-Tochter MAN erleidet starken Gewinneinbruch
  • Verbraucherpreise im Februar stabil
  • SAF-Holland übertrifft die Erwartungen und erhöht Dividende
  • Top-Ökonomen kritisieren EZB-Maßnahmen
  • Volkswagen nach negativem Pressebericht im Blick

DAX

  • Angetrieben von der Erholung an der Wall Street und der Stabilisierung der asiatischen Börsen legt der Deutsche Leitindex zum Wochenausklang eine selten zu beobachtende Tagesrally aufs Parkett. Bis zum Nachmittag zieht der DAX um 3,02 Prozent auf 9.788 Punkte an. Gestern hatte der Aktienmarkt nur kurzzeitig positiv auf die weiter gelockerte Geldpolitik der EZB reagiert: Der DAX schnellte zunächst nach oben und anschließend — nachdem EZB-Präsident Draghi davon sprach, dass es keine weiteren Zinssenkungen geben werde — mit sehr hoher Dynamik in die andere Richtung. Die Handelsrange lag bei 500 Punkten.

Geldpolitik

  • EZB-Ratsmitglied Liikanen hat betont, dass die Zinsen für eine längere Zeit auf dem aktuellen Niveau oder darunter bleiben werden. Die EZB sei weiter handlungsfähig, sagte der Finne.
  • Top-Ökonomen in Deutschland kritisieren die EZB-Maßnahmen. Die Risiken seien größer als die Chancen, sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. Nach Ansicht von Wirtschaftsweiser Lars Feld wird die Politik der EZB immer wirkungsloser. Die neuen Maßnahmen änderten nichts daran, dass Länder wie Italien keine Reformen durchführen. ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat den Euro-Ländern, die netto im Ausland verschuldet sind, vorgeworfen, ihre Stimmenmehrheit im EZB-Rat "hemmungslos" auszunutzen, "um sich die Zinskonditionen so zurecht zu zimmern, dass sie passen."

Unternehmensnachrichten

  • Der weltweite Absatz von Volkswagen ist im Februar um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 693.300 Autos gesunken.
  • Im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank ihren Überschuss auf 1,06 Mrd. Euro vervierfacht und erwartet auch im laufenden Geschäftsjahr trotz des Zinstiefs leichte Zuwächse.
  • Im Februar hat der BMW-Konzern seinen Gesamtabsatz um 7,9 Prozent auf 163.965 Autos gesteigert. Die Marke mit dem weiß-blauen Logo erzielte sogar ein Verkaufsplus von 9,1 Prozent auf 143.419 Einheiten.
  • Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard wird seinen Vertrag nicht verlängern und übergibt zum Jahresende 2016 das Amt an seinen Nachfolger, vermutlich ist das Vorstandsmitglied Thomas Blunk. Dies berichtet das manager-magazin. Der Konzern wollte zu dem möglichen Wechsel an der Spitze keine Stellungnahme abgeben. Über die Nachfolge will der Aufsichtsrat am 15. März entscheiden. Von Bomhard soll nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Cooling-off-Periode Bernd Pischetsrieder nach der Hauptversammlung 2019 als Aufsichtsratschef ablösen.
  • Die Deutsche Bank treibt den Abbau ihres Investmentbankings voran und will sich laut Bloomberg in den kommenden Monaten komplett aus dem Handel mit Kreditausfallversicherungen zurückziehen. Das Institut verhandele derzeit mit verschiedenen US-Banken über den Verkauf des letzten noch verbliebenen Pakets an Credit Default Swaps, das ursprünglich Kreditausfälle über eine Billion Euro absichern sollte.
  • Apple stellt am 21. März laut der Nachrichtenagentur AFP neue Versionen seines iPhones und iPads vor. Apple habe am Donnerstag den 10. März, Einladungen zu einer Produktpräsentation im kalifornischen Cupertino verschickt und wie üblich keine Einzelheiten genannt.
  • Die VW-Lastwagentochter MAN hat im vergangenen Jahr wegen hoher Kosten für den Konzernumbau einen Gewinneinbruch auf operativer Ebene von mehr als 75 Prozent aus 92 Mio. Euro erlitten. Unterm Strich fiel der Überschuss um 45 Prozent auf 140 Mio. Euro. Der Umsatz sank um 4 Prozent auf 13,7 Mrd. Euro.
  • Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat im vergangenen Jahr den Konzernumsatz um 10,5 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gesteigert. Die eigene Prognose wurde damit übertroffen. Der Nettogewinn erhöhte sich binnen Jahresfrist von 32,7 auf 51,7 Mio. Euro. Die Dividende soll um 25 Prozent auf 0,40 Euro je Aktie erhöht werden.
  • In der Abgas-Affäre bei Volkswagen steht ein neuer Verdacht im Raum. Nach Recherchen von SZ, NDR und WDR sollen VW-Techniker die Schadstoff-Messungen bei Diesel-Fahrzeugen in den USA Ende 2014, Anfang 2015 zusätzlich manipuliert haben, obwohl VW wegen hoher Emissionswerte zu diesem Zeitpunkt bereits Ärger mit den dortigen Behörden hatte.

Konjunkturnachrichten

  • Die Preise für in die USA eingeführte Waren sind im Februar um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen. Experten hatten einen stärkeren Rückgang um 6,5 Prozent erwartet.
  • Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Februar zum Vorjahresmonat nicht verändert. Im Januar hatte die Inflationsrate bei 0,5 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich die Teuerungsrate im Februar nach endgültiger Datenlage um 0,4 Prozent, nach einem Rückgang um 0,8 Prozent im Januar.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel waren im Februar um 1,9 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat Januar verbilligten sich die auf Großhandelsebene verkauften Waren um 0,5 Prozent.
  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist 2015 um 4 Prozent auf 23.123 Fälle gesunken.

Rohstoffe

  • Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) ist die Talfahrt der Ölpreise vorerst beendet. Es gebe Anzeichen, dass die Ölpreise ihren Boden gefunden haben, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht.
  • Die Ölpreise können sich am Freitag deutlich erholen, nachdem sie am Vorabend kräftig nachgegeben hatten. Medienberichten zufolge gestaltet sich die geplante Einigung wichtiger Ölexportländer auf eine Begrenzung der Fördermenge als schwierig. Der Iran sträube sich nach wie vor, einer entsprechenden Initiative von Saudi-Arabien und Russland beizutreten, heißt es.
  • Nach den Worten von Mohammed Nahawandian, Stabschef von Präsident Hassan Ruhani, will sich die Islamische Republik erst dann an einer Begrenzung der Ölfördermenge beteiligen, wenn der frühere Marktanteil wieder erlangt worden ist.
Termine des Tages: 14:30 Uhr - US: Importpreise Februar

20 Kommentare

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  • Market Impact
    Market Impact

    immer diese blöde bitcoin pusherei. echt ätzend. wir wissen doch jetzt alle das du sie zu teuer gekauft hast.

    21:07 Uhr, 11.03.2016
    1 Antwort anzeigen
  • bullischerbär
    bullischerbär

    na das sind doch mal bewegungen, innerhalb von zwei handelstagen... bin mal gespannt wie das weitergeht! :-)

    14:17 Uhr, 11.03.2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • bullischerbär
    bullischerbär

    Jetzt fassen doch noch mal ein paar Käufer allen Mut zusammen.. :-)

    @Lambo: Da könnte was dran sein. Im DAX ist es derzeit eher Zockerei...

    10:57 Uhr, 11.03.2016
    1 Antwort anzeigen
  • bullischerbär
    bullischerbär

    @bembes: bei uns sagt man: "Du kannsch jo schläg lasse... Du muschs jo ned bezahle!" :-)

    Genau nach dieser Maxime verfahren unsere Politiker. Solange es wie bei den großen Managern und unseren Politikern keine Haftung für den Schaden gibt den sie hinterlassen.... solange werden sie auch so weitermachen...

    Aber (wir) das Volk lernt es nicht... das werden die Wahlen beweisen...

    @Lambo: genau das würde mich auch mal interessieren... aber ob man hier ein "eher long" oder "eher short" bekommt... ich weiß es nicht?! Es ist einfacher zu sagen: "Wenn es nicht weiter hoch geht, dann geht es wahrscheinlich runter"

    Prognose: ab heute Nachmittag könnten die Gewinne wieder bröckeln

    10:37 Uhr, 11.03.2016
    1 Antwort anzeigen

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