DAX® - Vor Vola-Impuls?
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Vor Vola-Impuls?
Der DAX® musste gestern charttechnisches Terrain preisgeben. Der Wochenauftakt mit den feiertagsbedingt abwesenden US-Marktteilnehmern fiel da noch deutlich erfolgreicher aus. Unter dem Strich verfahren die deutschen Standardwerte derzeit nach dem Motto „ein Schritt vor, ein Schritt zurück.“ Dieses Verhaltensmuster spiegelt sich nicht zuletzt in der Schiebezone der letzten vier Wochen wider. Auf der Indikatorenseite ist das genau die Entwicklung, welche zu eng beieinanderliegenden Bollinger Bändern – und zwar auf Tages- und Wochenbasis führt. In der höheren Zeitebene ist der Abstand zwischen den beiden Begrenzungen des Volatilitätsindikators sogar so gering wie niemals zuvor in der DAX®-Historie. Es fühlt sich deshalb ein wenig wie „die Ruhe vor dem Sturm“ an. In jedem Fall begünstigt die beschriebene Extremkonstellation größere Kursausschläge – in beide Richtungen. Während die Hochs bei 16.007/16.030 Punkten den entscheidenden „Deckel“ nach Norden bilden, definieren die 50-Tages-Linie (akt. bei 15.706 Punkten) und vor allem das Tief von Mitte August bei 15.622 Punkten die Schlüsselmarken auf der Unterseite. Ein Abgleiten unter die zuletzt genannte Marke würde ein Doppeltop mit einem Abschlagspotential von 400 Punkten komplettieren.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Eine extrem spannende …
… Ausgangslage, in der sich die 10-jährige Rendite USA gegenwärtig befindet. So gelang der Rendite jüngst die Rückeroberung der Glättungslinien der letzten 50 bzw. 200 Tage (akt. jeweils bei 1,31 % bzw. 1,35 %) – und das trotz dem zuvor erfolgten negativen Schnittmuster der beiden gleitenden Durchschnitten. Die charttechnische Bedeutung dieser Rückeroberung wird noch zusätzlich durch ein Fibonacci-Level (1,34 %) sowie durch die Zinstiefs von 2016 und 2012 bei 1,32/1,38 % untermauert. Entsprechend stark wäre die Botschaft einer endgültigen Rückeroberung des beschriebenen Barrierenbündels, wodurch gleichzeitig die Bodenbildung der letzten Monate abgeschlossen wäre. Dieser Befreiungsschlag würde die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich die Konsolidierung seit dem Zinshoch von März bei 1,78 % letztlich als klassische Flagge herauskristallisiert (siehe Chart). Die obere Flaggenbegrenzung (akt. bei 1,44 %) definiert deshalb das nächste Signallevel. Auf der Unterseite gilt es indes, ein Abgleiten unter das jüngste Renditetief bei 1,27 % zu verhindern, denn dadurch würde der diskutierte Zinsanstieg auf die lange Bank geschoben.
10-jährige Rendite USA (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart 10-jährige Rendite USA
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Reif für eine Erholung?
Seit November vergangenen Jahres befindet sich die Alibaba-Aktie im Rückwärtsgang. In der Spitze korrigierte das Papier dabei von 319 USD auf nur noch 153 USD. Aktuell sendet der Technologietitel allerdings eine ganze Reihe von Hoffnungsschimmern: Zunächst erwies sich das angeführte Tief als „false break“ der Unterstützungszone bei rund 165 USD. Auf dieser Basis gelang zudem die Ausprägung eines nicht ganz idealtypischen „morning stars“. Dieses konstruktive Candlestickmuster unterstreicht den laufenden Gezeitenwandel. Zu guter Letzt legen diverse Indikatoren eine Stabilisierung nahe. Hervorheben möchten wir zum einen den historisch niedrig notierenden MACD und zum anderen den RSI. Schließlich ist der Oszillator bereits einen Schritt weiter und hat neben zwei Abwärtstrendbrüchen inzwischen ein handfestes Einstiegssignal generiert. Das jüngste Abwärtsgap bei 186,26/186,71 USD steckt ein erstes Erholungsziel ab, ehe die verschiedenen Hoch- und Tiefpunkte bei rund 200 USD wieder auf die Agenda rücken. Je nach Risikoneigung bietet sich entweder das Tief vom März 2020 bei 169,95 USD oder aber die o. g. Bastion bei knapp 165 USD als Absicherung für neue Long-Engagements an.
Alibaba Group (ADS) (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Alibaba Group (ADS)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer