Kommentar
08:48 Uhr, 28.10.2021

DAX vor unruhigem Handelstag – Notenbanken auf der Suche nach dem Exit

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Kanadas Notenbank hat gestern die geldpolitische Bombe platzen lassen. Sie wird ihre Anleihekäufe nicht marktschonend drosseln, sondern hat sie abrupt beendet. Grund: die hohe Inflation. Dass sich das Wachstum abschwächt, wird ignoriert. In den weiter steigenden Aktienkursen an der Wall Street drückt sich dagegen die Hoffnung aus, dass die Federal Reserve die geldpolitische Wende anders angehen und mit dem Thema Anleihekäufe wegen der Wachstumsschwäche sensibler umgehen wird als der kanadische Nachbar.

Aus Singapur kommt heute Morgen aus dem dortigen halbjährlichen geldpolitischen Bericht die Einschätzung, dass die Angebotsengpässe länger anhalten könnten als erwartet. Wenngleich die dortige Notenbank keine dauerhafte Inflation erwartet, sieht sie doch in den steigenden Preisen einen zeitlich längeren Begleiter als ursprünglich erhofft.

Auch die Europäische Zentralbank könnte heute schon die Büchse der Pandora für die Anleger öffnen und eine schnelle Drosselung der Anleihekäufe beschließen. Immerhin wurden die Stimmen bezüglich einer möglicherweise länger anhaltenden Inflation auch in Frankfurt zuletzt immer lauter. Ob schon Entscheidungen fallen oder die Dinge nur in der Pressekonferenz und dem Statement der EZB zur Sprache kommen und in welchem Tenor die EZB zu den zukünftigen Wachstumsaussichten Stellung beziehen wird, dürfte auch über die Richtung des Deutschen Aktienindex in den kommenden Tagen entscheiden.

Und auch wenn nicht wirklich mit einem so abrupten Kurswechsel in der Geldpolitik wie in Kanada zu rechnen ist, die Börse dürfte die Worte der EZB-Chefin heute wieder auf die Goldwaage legen. Für die Anleger könnte es damit schwierig werden, sich zwischen den Nachrichten aus der EZB und der Flut an Quartalszahlen zu entscheiden. Mit so viel Impulsen steht heute möglicherweise ein unruhiger Handelstag bevor.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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